East West Direkt Erfahrungsbericht #1von Rosenholz52

Der Bericht betrifft den Zeitraum August/September 2017 und ereignete sich direkt im Anschluss an die Empfehlung der East West Direkt für Tagesgeldanlagen im Newsletter von Kritische-Anleger.de Anfang August 2017.

Die Kontoeröffnung des Gemeinschaftskontos war zunächst einfach, allerdings war es nicht möglich, Unterlagen für das Postident-Verfahren auszudrucken. Ein Anruf bei der Bank ergab, dass es wohl ein Fehler der Software sei und wir lediglich leserliche Kopien unserer Ausweise per E-Mail an die Bank senden sollen. Gesagt, getan. Kurz danach waren die Unterlagen da und das Konto war via Internet und Login-Daten zugänglich.

Als ersten Vorgang wollten wir online das Referenzkonto wechseln, sicher nicht alltäglich, aber normalerweise online möglich und in der Software als Menüpunkt auch vorgesehen. Es klappte jedoch nicht. Wiederum ein Anruf bei der Bank und wiederum ein Fehler in der Software. Man sagte uns zu, das Problem durch die Bank zu lösen. Zwei Stunden später war das dann auch erledigt und wir waren zufrieden. Wir überwiesen einen größeren Geldbetrag auf das neue Konto. Einige Tage danach wollten wir testweise einen kleinen Betrag zurück auf das Referenzkonto überweisen. Und siehe da - das war nicht möglich.

Der aufmerksame Leser vermutet richtig: Softwarefehler, aber massiv. Die Details lasse ich weg, sind aber dokumentiert. Nun folgten einige Telefonate und E-Mails; natürlich war die Software wieder schuld und natürlich sollte das sofort behoben werden. Da das über Tage nicht klappte, bestanden wir auf die Rücküberweisung des eingezahlten Betrags, bis auf einen kleinen Rest, auf das Referenzkonto, auszuführen durch die Bank selbst. Das funktionierte nun wieder sofort.

Erst nach 20 Tagen klappte endlich der Versuch, online Geld vom Tagesgeldkonto auf das Referenzkonto zu überweisen. Allerdings fand ich den ganzen Vorgang sehr gewöhnungsbedürftig schlecht und ungewohnt. Es war auch besorgniserweckend dahingehend, ob ein Hackerangriff das ungewöhnliche Verhalten bewirkt haben könnte, was ich der Bank sofort per E-Mail berichtete. Schnell wurden wir beruhigt, dass kein Hackerangriff beteiligt war und dass die EDV sich um die Softwareprobleme kümmern würde.

Da der Wechsel zu der Bank mit einem zeitlich limitierten Zinsversprechen verbunden war und wir nun mehrere Wochen aufgrund der Softwarefehler das Konto nicht nutzen konnten, bat ich um Verlängerung der Ablauffrist des erhöhten Zinses um die Dauer der Nichtnutzbarkeit des Kontos. Um es klar zu stellen: Natürlich wäre das Konto nutzbar gewesen, nur kann man sich fragen, wer einer Bank viel Geld anvertraut, wenn die Software nicht richtig funktioniert. Die Antwort der Bank besagte - durch Schuldverschiebung auf die „Buchhaltung“ -, dass der Endtermin für den erhöhten Zinssatz nach wie vor an dem Tag endet, wie er ursprünglich in der Werbung angepriesen wurde (09.09.2017). Daraufhin kündigte ich das Tagesgeldkonto. Reaktion der Bank: „Vielen Dank für Ihre Nachricht. Wir werden Ihre Nachricht weitergeben, um Ihr Konto bei uns zu schließen.“ Danach gab es bis heute keine weitere Nachricht mehr von der Bank.

Die Telefonate und der Schriftverkehr waren aus meiner Sicht immer höflich und in gut verständlichem Deutsch, aber von erstaunlicher Inkompetenz geprägt. Immer musste ich nachfragen, klären und an allem waren andere in der Bank schuld. Für mich war die Bank schuld, den Personen, mit denen ich in Kontakt war, machte ich daher nie einen persönlichen Vorwurf. Dennoch empfand ich das Verhalten der Beteiligten als peinlich für eine Bank, die international auftritt.

Ich schreibe das hier nur deswegen auf, weil man durch Empfehlung einer solchen Bank in einem mehr oder weniger renommierten Newsletter trotz langer Erfahrung gelegentlich nur noch auf die Zahlen achtet, die zu der Einschätzung führten. Dass der Service nicht besonders gut ist und dass die Software für das Onlinebanking meiner geschilderten Erfahrung nach dilettantisch funktioniert, stand in dem Newsletter nicht und war dort auch nicht bekannt. Es gab ja auch einen späteren Kommentar von Hern Erlich und bis heute verweist er darauf, dass die Empfehlungen mit Vorsicht zu genießen sind.

Es ist nun der vierte Monat nach meiner Kündigung und vielleicht ist nun ja alles besser bei dieser Bank. Daher habe ich die Bewertung als „neutral“ eingestuft.

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