Aufmerksam wurde ich auf Exporo am Dresdner Börsentag 2017. Die Registierung stellte für mich keinen großen Aufwand dar. Wer jedoch in die Anleihen investieren will, muss sich per Postident/Videoident-Verfahren identifizieren lassen.
Investitionsprozess
Der Investitionsprozess verläuft meiner Meinung nach einfach. Die Projekte sind entsprechend einer Risikobewertung klassifiziert, wobei stets auf das Totalausfallsrisiko hingewiesen wird. Das Risiko der Anlageform an sich ordne ich in den mittleren Bereich ein. Das Risiko einzelner Projekte variiert aufgrund von Lage, Umfang, Objekttyp, Entwickler etc., was sich in der jeweiligen Bewertung als auch in den Zinsen widerspiegelt. Die zu jedem Projekt gehörenden Dokumente (Exposé, Risikobewertung, Vertrag usw.) werden bei Durchführung der Investition zugesandt bzw. sind im Investmentcockpit auf der Website abrufbar. Die bereitgestellten Informationen sind für mich ausreichend, um guten Gewissens eine Entscheidung treffen zu können.
Die investierte Summe wird nach "Vorwarnung" vom angegebenen Konto abgebucht und im Investmentcockpit sind alle laufenden bzw. abgeschlossenen Projekte, sowie zu erwartende Zahlungen gelistet. Die Website an sich ist prinzipiell übersichtlich und intuitiv, was das Navigieren erleichtert. Eine Möglichkeit, das Investmentcockpit zu verbessern, wäre eine Art Kalenderfunktion, welche in einer Monatsansicht zeigt, wann für welche (farbliche Kennzeichnung) Projekte Ausschüttungen anberaumt sind. Dies ist für Finanzierungsprojekte in Listenform bereits der Fall, jedoch nicht für Anleihen.
Ich habe bis dato in knapp 15 verschiedene Projekte investiert, darunter Anleihen, Finanzierungsprojekte als auch der damals angebotene Investmentplan, welcher in unterschiedliche Einzelprojekte streute. Um das Risiko zu senken bzw. die Diversifizierung zu maximieren, halte ich die Summen immer knapp über den Mindestschwellen. Vier Investitionen sind bereits abgeschlossen (zwei davon wurden vorzeitig zurückgezahlt).
Bezüglich der Auswahl der Projektart (Finanzierung, Bestand) habe ich keine spezifische Präferenz, versuche jedoch ein gewisses Gleichgewicht (anteilig 40‑60 % des gesamten Volumens) anzustreben. Bei der Auswahl der Projekte halte ich mich grundsätzlich an die ermittelte Risikobewertung (niedriges Risiko bevorzugt) und entscheide mich dann im Einzelnen für Projekte, von denen ich mir erhoffe, dass diese innerhalb der Investitionsdauer ohne Probleme abgewickelt werden können (z. B. nachgefragte Gegenden, der Altersvorsorge dienend, erfahrener Entwickler, finanziell stabiler Mieter, falls bekannt).
Abwicklung
Bei den Abwicklungen gab es bis dato keine Probleme. Es wird jede Überweisung angekündigt bzw. eine steuerliche Übersicht per Mail versandt. Alle Fragen, die ich bis dato hatte, wurden entweder per E-Mail oder telefonisch zeitnah geklärt. Am Service gibt es also nichts auszusetzen. Eine Frage bzgl. einer zeitlich begrenzten Bonusaktion wurde telefonisch besprochen, eine Anfrage die Identifikation für Exporo Anleihen betreffend per E-Mail geklärt. Beide Anliegen wurden zu meiner Zufriedenheit beantwortet. Ich wurde von Exporo noch nicht persönlich kontaktiert, sondern habe Mitarbeiter am Börsentag in Dresden aus Interesse angesprochen.
Fazit
Zusammenfassend sehe ich Exporo als eine Möglichkeit, sein Risiko neben Anlagen am Aktienmarkt, in Rohstoffen usw. weiter zu streuen, wobei die Einstiegsbarriere von 500 € (bzw. 1.000 € bei Anleihen) auch für Normalverdiener nicht groß ist. Des bestehenden Risikos muss man sich aber bewusst sein.
Eine Möglichkeit, die Plattform vor allem für Immobilienneulinge (wie mich vor einigen Jahren) zu verbessern, sehe ich darin, grundlegende Begriffe (Nachrangdarlehen, nachrangige Grundschuld, Patronatserklärung usw.) gesammelt in einer Art Lexikon ggf. mit weiterführenden Links zu präsentieren.