Moneyou Erfahrungsbericht #8von henge

Negative Bewertung der Moneyou

Seit 2012 habe ich ein Tagesgeldkonto bei Moneyou. Damals wurden noch einigermaßen vernünftige Zinsen angeboten, welche auch für Bestandskunden galten. Die Kontoeröffnung habe ich als relativ problemlos in Erinnerung. Damals war eine Legitimation per Postident notwendig.

Die Webseite für das Banking hat auf mich immer einen eher spartanischen, aber durchaus übersichtlichen Eindruck gemacht. Ein- und Auszahlungen funktionierten problemlos und Zinsen wurden mir pünktlich quartalsweise gezahlt. Auch Freistellungsaufträge konnte ich problemlos erstellen und ändern. Nötige steuerliche Unterlagen konnte ich ebenfalls stets auf der Webseite finden. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass Moneyou auch 6 Jahre später immer noch auf das meiner Meinung nach etwas unsichere smsTAN-Verfahren setzt.

Bis 2018 war ich zufrieden, dann fingen die Probleme an: Bei einem Login wurde ich aufgefordert, die Aktualität meiner persönlichen Daten zu überprüfen. Aus irgendeinem Grund war mein Geburtsort nicht hinterlegt. Da er jetzt aber ein Pflichtfeld ist, trug ich ihn ein. Wo ich schon mal dabei war, habe ich auch gleich noch meinen Doktorgrad in der Anrede ergänzt, wie ich das auch bei zahlreichen anderen Banken und Fintechs gemacht habe.

Einige Zeit später erhielt ich eine E-Mail, dass ich eine „wichtige Nachricht“ in meinem Postfach hätte, mich einloggen und diese lesen solle. Der Postbox-Link führte mich jedoch nur noch zu einer 404-Fehler-Meldung: „Die angeforderte Seite ist nicht verfügbar.“ Kann ja mal passieren, dachte ich, und versuchte es ein paar Tage später erneut – doch das Ergebnis war das selbe. Daraufhin schrieb ich eine E-Mail an den Kundenservice. Einen Tag später bekam ich eine Antwort, dass man sich darum kümmern und sich bei mir melden würde.

Als ich 2 Wochen später immer noch keine Antwort erhalten hatte, probierte ich den Login einfach noch mal aus - die Postbox war tatsächlich repariert. Die besagte „wichtige Nachricht“ besagte, dass aufgrund der Änderung meiner persönlichen Daten eine erneute Legitimation nötig wäre und ich nun eine beglaubigte (!) Kopie meines Personalausweises per Post an Moneyou senden solle. Außerdem hatte ich noch eine Mahnung erhalten, dass ich die Aufforderung schon seit 2 Wochen ignoriert hätte.

Donnerwetter! Nicht nur, dass die gemachten Änderungen lediglich kleine Ergänzungen waren, die übrigens bei allen meinen anderen Online-Banken problemlos übernommen wurden. Auch sollte ich eine Ausweiskopie beglaubigen lassen und per Post an Moneyou schicken. Für ein Fintech wie Moneyou, dass mit eigener App und mehr extrem auf hip macht, ist das für mich eigentlich eine Bankrotterklärung. Diese Meinung habe ich dann dem Kundenservice geschrieben, aber dieses Mal kam außer einer Eingangsbestätigung keine weitere Reaktion.

Etwas später erhielt ich dann die 3. Mahnung. Diesmal mit der Drohung, mein Konto zu kündigen, wenn ich mich nicht erneut legitimiere. Wie selbstverständlich war dieses Mal jedoch ein Link für ein Postident-Formular dabei (in den ersten beiden Nachrichten war davon keine Spur). Das finde ich für 2018 etwas altbacken, da es heute das Videoident-Verfahren gibt. 

Ich habe es trotzdem gemacht, da ich das Glück einer fußläufig gut erreichbaren Post-Filiale habe. Ungefähr 2 Wochen später bekam ich wieder eine „wichtige Nachricht“ in meine Postbox: Da ich der wiederholten Aufforderung zur Legitimation nicht nachgekommen sei, wurde mir eine Kündigung seitens Moneyou ausgesprochen.

An dieser Stelle hatte ich keine Lust mehr. Es gibt genügend andere Tagesgeld-Banken, die mein Geld gerne nehmen. Mit Moneyou bin ich nach dieser Geschichte extrem unzufrieden (speziell was den Kundenservice und den Ton der Ansprache angeht). In der Kündigung stand zwar, ich bräuchte nichts weiter tun und mein verbleibendes Guthaben würde mir nach Ablauf der Kündigungsfrist automatisch auf mein Referenzkonto überwiesen, doch mein Vertrauen in Moneyou war zu diesem Zeitpunkt dahin. Ich habe das Geld daher sofort per Überweisungsauftrag auf mein Referenzkonto transferiert. Das hat zumindest anstandslos und innerhalb 1 Tages geklappt.

Diese negative Bewertung zur Moneyou wurde uns am 05.01.2019 vom Nutzer henge übermittelt.
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