netbank Erfahrungsbericht #18von NetBank-Nutzer

Ich fand die netbank immer super, Girokonto mit verzinstem Guthaben. Das hat man kaum woanders bekommen. Bei meiner Kontoeröffnung vor 10 Jahren gab es noch 2 % Zinsen. Dass es die Guthabenzinsen nicht mehr gibt, kann ich nachvollziehen.

Onlinebanking

Seit 2007 war das Onlinebanking jederzeit für mich erreichbar. Ich nutzte es ca. 20 Mal im Monat für Online-Überweisungen und Daueraufträge. Es war für mich ein nicht ganz übersichtliches Portal. Ich musste viel suchen, um bestimmte Sachen (wie Dauerauftrags-Listen) zu finden. Ansonsten hatte ich zu beanstanden, dass ich mit der netbank-App keine Überweisungen ausführen konnte. Die App konnte ich nur als TAN-Ersatz nutzen, also für die Freigabe von Überweisungen im Internet.

Ansonsten hatte ich zuerst die TAN-Liste genutzt. Diese hat die netbank abgeschafft und durch die iTAN ersetzt. Bis zuletzt war aber nur noch die mobileTAN mit dem Smartphone möglich.

Kundenservice

Nach der Übernahme durch die Augsburger Bank wurde erstmal nicht viel verändert, bis dann im März 2017 ein Brief ins Haus kam, dass ein Gehaltskonto mit monatlich mindestens 400 € Geldeingang ab sofort 1 € im Monat kosten solle und ein Konto ohne Gehaltseingang 3,50 €.

Da ich ein privates Girokonto mit 2 zusätzlichen Unterkonten hatte, dachte ich mir, dass die Unterkonten zum Girokonto gehören und im Quartal dann insgesamt 3 € abgebucht werden würden. Ende Juli 2017 wurden dann allerdings 26,10 € abgebucht: für das Girokonto 5,10 € und für jedes Unterkonto 10,50 €.

Davon war ich überrascht. Dass Unterkonten als volle Nicht-Gehalts-Girokonten abgerechnet würden, hatte mich unerwartet getroffen. Trotz Beschwerde habe ich keine Erstattung bekommen, nur eine E-Mail mit der Antwort, dass per Brief auf die Erhöhung hingewiesen worden war und Unterkonten als normale Girokonten abgerechnet würden.

Schlimm finde ich, dass wir hier von einer reinen Internetbank reden, ohne Filialen und ohne Geldautomaten (zumindest was die netbank als Teil der Augsburger Bank betrifft). Selbst Banken mit Filialen, Bankberatern und Geldautomaten bieten noch kostenfreie Konten an.

Also habe ich für mich entschieden, die aus meiner Sicht ungerechtfertigten Gebühren nicht länger zu bezahlen und habe alle Girokonten dort gekündigt. Bis August 2017 hatte ich die netbank noch genutzt.

Kontakt mit dem Service der Bank hatte ich über das Banking-Portal mit TAN. Ich hatte z. B. eine Frage zum Zusenden von Verrechnungschecks an die Bank. Vor der Übernahme gab es die Antworten nach ca. 1‑2 Tagen, nach der Übernahme dauerte es 1‑2 Wochen.

Die netbank, als Teil der Sparda-Bank, war gut erreichbar und das Personal an der Hotline war nett und kompetent. Nach Übernahme durch die Augsburger Bank war die telefonische Erreichbarkeit noch gegeben, aber das Personal war mehrfach genervt scheinbar wegen der vielen Anfragen der Kunden zu den Gebühren. In der letzten Antwort, die ich bekam, sagte der Kundenservice, dass ich jederzeit das Recht habe, zu kündigen, wenn mir die Gebühren nicht gefallen.

Sonstiges

Ich habe bei der Bank nachgefragt, warum eine reine Onlinebank auch Gebühren erheben muss, zumal keine Filialen und deren Mitarbeiter oder Ähnliches von der Bank bewirtschaftet werden müssen. Die Antwort war, dass alle Banken das machen und die netbank auch den Service ständig erhöht. Höheren Service gab es meiner Meinung nach aber nie, höchstens Verschlechterungen, die schöngeredet wurden.

Fazit

Positiv ist, dass ich mich wieder wohlfühle, da ich mir nun endlich die Mühe gemacht habe, alle Kontoverbindungen bei der Bank zu kündigen und zu wechseln.

Negativ ist, dass die Augsburger Bank die netbank aufgekauft hat, um dann nach meinem Eindruck die meisten Kunden zu vergraulen und ein paar übriggebliebene Wechselmuffel mit wenig Arbeit aber hohen Gebühren weiter zu betreuen.

Traurig finde ich, dass ich mit Stolz damals auch vielen Freunden von der tollen netbank erzählt habe und viele dahin gewechselt sind, weil sie auch davon überzeugt waren. Darauf bin ich nun nicht mehr stolz.

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