netbank Erfahrungsbericht #8von der hartmut

Vor 15 Jahren wählte ich die netbank, um räumlich unabhängig und zu jeder Zeit rundum mein Geld verwalten zu können. Ich führte dort ein privates und zwei geschäftliche Konten. Es war ein „Selbstläufer“. Nie hatte ich Schwierigkeiten, die Ein- und Ausgänge zu observieren, Rechnungen zu bezahlen, etc.

Mit Übernahme der netbank durch die Augsburger Aktienbank AG (AAB) kam allerdings der Bruch. Die AAB hat von Beginn an in ausführlichen Pressemitteilungen und Presseberichten (u. a. in den renommierten Medien Handelsblatt, SPIEGEL Online und Welt) deutlich gemacht, nur an den Anlegern interessiert zu sein. Klassische Geschäftsfelder wären für sie wertlos.

Im Frühjahr 2017 wurden also alle Kunden mit einem Gebührenmodell überzogen, das die letzten Vorteile der netbank vernichtete. Mit der technischen Umstellung und der Migration der Kundendaten zwischen AAB und netbank begann der totale Abstieg, ein Kontrollverlust auf ganzer Breite. Die technischen Probleme waren vielfältig und kritisch: die Schnittstellen (u. a. auch die ELSTER-Schnittstelle) im klassischen Online-Banking funktionierten nicht mehr problemlos oder gar nicht. Einfachste Geschäftsanwendungen wie bspw. das Ausdrucken einzelner getätigter Kontenbewegungen, konnten nicht mehr ausgeführt werden. Zudem wandelte sich die direkte Web-Präsenz hinsichtlich der Handhabung und der Grafik.

Aufgrund der meiner Erachtens miserabel vorbereiteten Migration und dilettantischen Durchführung (kein Fall-back-Szenario) hatte ich innerhalb weniger Tage im Oktober 2017 zahlreiche Abweisungen bei den SEPA-Lastschriften angesammelt, weil einfach spontan die BIC/SWIFT geändert wurde. Daraus resultierten für mich zahlreiche Nachzahlungen und Mahngebühren. Der Support der netbank war allerdings „nicht mehr vorhanden“: Ich schrieb bspw. über das interne „Online-Kontaktformular“ und erhielt nie eine Antwort. Ebenso habe ich versucht eine der zahlreichen Telefonnummern anzurufen. Doch abgesehen von endlosen Warteschleifen und automatischen Ansagen blieben meine Anrufe erfolglos. Bis heute erhielt ich keine Erstattung.

Ergo habe ich konsequent und zügig alle Konten gekündigt. Die Kündigung bei der netbank erfolgte mit einem vorgefertigten Formular. Ich habe dieses per E-Mail, Fax und Einschreiben übermittelt. Die Geschäftskonten waren innerhalb von 3 Tagen und das Privatkonto nach 21 Tagen aufgelöst. Bis auf wenige Euro habe ich sofort mein Geld dort abgezogen. Eine reguläre Kündigungsbestätigung oder gar eine Entschuldigung gab es bis heute nicht.

Ich habe lediglich Ende November 2017 einen formalen einseitigen Brief erhalten, der darauf hinwies, dass meine Kontonummern noch 6 Monate reserviert seien, falls ich wieder zurückkehre.

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