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Vergleich von ETF-Anlage bei Vermögensverwaltung und Onlinebroker.

Vergleich von ETF-Anlage bei Vermögensverwaltung und Onlinebroker.

Registriertes Community-MitgliedWilli4 am 30.08.2023

Guten Tag, vielen Dank für ihre interessanten Ausführungen. Meine Frage, wir planen einen höheren Betrag langfristig in einen ETF anzulegen. Eine Vermögensverwaltungsgesellschaft z.B. Vanguard bietet dies direkt an. Wäre die Anlage dort oder bei einer der Onlinebroker besser?
Vielen Dank im Voraus.

Star der CommunitySpooky78 am 30.08.2023

Das kommt darauf an, ob Sie nur eine Einmalanlage tätigen bzw. einen Sparplan einrichten oder regelmäßig "traden", d.h. auch andere Produkte wie Aktien, Anleihen, Derivate oder Fonds, kaufen und verkaufen wollen. Im letztgenannten Fall bleibt Ihnen gar nichts anderes übrig, als zu einem (Online-)Broker zu gehen. Wenn Sie aber nur die ETFs eines bestimmten Emittenten, wie z.B. Vanguard, erwerben möchten, kann eine Direktanlage aus Kostengründen Sinn machen (bzgl. Vanguard gibt es bei Finanztip übrigens einen interessanten Artikel von Hendrik Buhrs: "Alles in einer Hand: ETFs bei Vanguard kaufen und lagern"). Was die Sicherheit angeht, dürfte es keine großen Unterschiede geben, weil in beiden Fällen Ihre Investition als Sondervermögen gilt und bei einer Pleite des Anbieters unangetastet bleibt.

Star der CommunitySpooky78 am 07.11.2023

Nachdem ich erst vor wenigen Wochen einen Teil meines ETF-Portfolios zu Vanguard übertragen habe, teilt mir das Unternehmen heute mit, dass man den Direktvertrieb in Deutschland zum 08.12.2023 einstellt und alle Kundenkonten kündigt. Als "Entschädigung" soll es zwar nach Kontoschließung 25 € geben, die Sache ist aber trotzdem sehr ärgerlich, vor allem für solche Kunden, die ihre ETF-Anteile nicht zu einem anderen Anbieter übertragen können und diese nun in einem äußerst ungünstigen Marktumfeld verkaufen müssen.

Mitglied der RedaktionStefan Erlich am 07.11.2023

Autsch, wie bitter! Hatte tatsächlich auch mal damit geliebäugelt, dort direkt anzulegen. Die Option scheint dann wohl nicht mehr im Rennen zu sein :-( Die 25 € sind für dich ja auch nur ein schwacher Trost leider :-(

Registriertes Community-MitgliedM.v.K. am 07.11.2023

Warum sollten Vanguard-Kunden ihre ETF-Anteile nicht zu einem anderen Anbieter übertragen können und gezwungen sein ihre Wertpapiere zu verkaufen? In dem erwähnten Finanztip-Artikel wird ausdrücklich erwähnt, dass eine Übertragung auf andere Depots möglich ist: "Es ist nicht möglich, Vanguard-ETFs oder -Fonds von einem Depot bei einem anderen Anbieter zu übertragen. Ein ausgehender Übertrag, also von Vanguard weg, ist möglich."

Star der CommunitySpooky78 am 08.11.2023

@ M.K.: Vanguard überträgt auch, aber manche Anbieter nehmen die Papiere einfach nicht an. Beispiel justTRADE:

"Kann ich mein Wertpapierdepot zu justTRADE übertragen lassen?

Eingehende Depotüberträge sind derzeit nicht möglich, da diese extrem komplex und kostenintensiv sind. Der Gesetzgeber hat zudem entschieden, dass die anfallenden Übertragungskosten nicht an die Kunden weitergereicht werden dürfen, sodass wir aktuell keine Möglichkeit haben, diese Kosten zu decken" (siehe: https://www.justtrade.com/faq#c288).

Man muss also vorher klären, ob die neue Depotbank Übertragungen zulässt (innerhalb Deutschlands übrigens immer kostenfrei) oder nicht. Ansonsten ist man gezwungen zu verkaufen oder der Verkauf erfolgt automatisch durch Vanguard, wenn man bis zum Stichtag nicht reagiert.

Registriertes Community-MitgliedM.v.K. am 08.11.2023

Wenn man tatsächlich nur ein Wertpapierdepot bei einem solchen Anbieter hat, der keine Übertragungen akzeptiert, dann ist bis zum Stichtag immer noch genügend Zeit, um ein zusätzliches Depot bei einem anderen Anbieter mit kostenloser Depotführung (z.B. ING oder Consors, siehe entsprechende Liste auf dieser Website) zu eröffnen und die Vanguard-Wertpapiere dahin zu übertragen. Ich sehe darum keine Notwendigkeit Wertpapiere verkaufen zu müssen, wenn man das nicht möchte.

Star der CommunitySpooky78 am 17.01.2024

@ M.K.: Ein kurzes "Update" zum Thema Depotübertragung bei Vanguard: Ich habe unmittelbar nach der Bekanntmachung, dass Vanguard den Direktvertrieb einstellt, einen Antrag auf Depotübertragung zur Consorsbank gestellt, wo ich bereits seit längerem Kunde bin und auch ein Depot unterhalte. Dieser wurde allerdings bis heute (17.01.), d.h. nach mehr als 2 (!) Monaten, immer noch nicht vollzogen, obwohl die Consorsbank mir noch im November versichert hatte, dass der Übertragung ihrerseits nichts entgegenstünde.
Vanguard hat mir nun vor ein paar Tagen nach mehrmaliger Rückfrage schriftlich mitgeteilt, dass es angeblich Verzögerungen seitens der BNP Paribas (Muttergesellschaft der Consorsbank und zuständig für die Depotführung) gäbe.
Mittlerweile denke ich daher darüber nach, die ETF-Anteile doch noch zu verkaufen und das Geld anderweitig anzulegen, zumal der Wert der ETFs in den letzten Wochen gestiegen ist und ich somit immerhin nicht mehr - wie noch im November - mit Verlust verkaufen müsste.

Mitglied der RedaktionStefan Erlich am 17.01.2024

Oh Mann, was ein Ärger Spooky! Das mit den lange dauernden Depotüberträgen hört man leider immer wieder :-( ETFs einfach verkaufen, ist sicherlich auch eine Option. Dürfte auf jeden Fall schneller gehen :-)

Star der CommunitySpooky78 am 19.01.2024

@ Stefan Erlich: Die Depotübertragung von Vanguard zur Consorsbank hat heute endlich geklappt - ca. 70 Tage nach der Antragstellung. Auf die bei der Ankündigung des Vertriebsendes versprochene "Aufwandsentschädigung" von 25 € warte ich allerdings immer noch.

Mitglied der RedaktionStefan Erlich am 19.01.2024

Glückwunsch :-) Und Mist mit den 25 € ... bleib dran!

Star der CommunitySpooky78 am 16.02.2024

Update: Die bei der Ankündigung der Kontenschließung im vergangenen November ausgelobte "Entschädigung" von 25 € wurde heute, d.h. etwa einen Monat nach der bereits erheblich verspäteten Depotübertragung, endlich ausgezahlt. Jetzt fehlen nur noch die Steuerbescheinigungen für 2023 und 2024, damit ich das leidige Thema "Vanguard Direct" endgültig abschließen kann.