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Empfehlungen zur sicheren Geldanlage für Rentner in Deutschland

Empfehlungen zur sicheren Geldanlage für Rentner in Deutschland

Anonymer PosterRochus (Gast) am 20.11.2024

Hallo Martin,

vielen Dank für die Info zur Bausparkasse Mainz. Ich war noch auf der Suche nach einer schönen Festgeldanlage ;-) Die BSK Mainz, wie ich gerade in der Kontoeröffnung gesehen habe, zahlt die Zinsen am Ende der Laufzeit. Das heißt sie arbeitet mit Zinseszinsen, bei der 6-jährigen Laufzeit werden so aus 3%p.a. dann 3,23%.

Jetzt zu Deiner Frage. Ich lege aus persönlichen Erfahrungen nur noch Geld bei Banken an, die der deutschen Einlagensicherung unterliegen. Wobei, und das muss man immer erwähnen, die deutsche Einlagensicherung bei weitem die Einlagen einer Großbank nicht abdecken kann.
Kommunalkredit wegen Österreich ist bei mir faktum raus. Die Aareal Bank weist auf ihrer eigenen Seite eine Bonität von BBB+ aus = Befriedigende Bonität / gegenwärtig stabile Lage, aber nicht vollständig gesichert.
https://www.aareal-bank.com/investorenportal/ratings/finanzratings

Für die Bausparkasse Mainz liegt eine Bonität (Stand 02/2024) von A2 für kurz- und langfristige Einlagen aus. A2 =
Sehr hohe Bonität / hohe Wahrscheinlichkeit für Erfüllung von Verpflichtungen / langfristig etwas schwerer einschätzbar. https://www.kreditwesen.de/immobilien-finanzierung/marktberichte/rating-kurz-notiert/stabile-bonitaet-bausparkasse-mainz-id93310.html
Bonitätsmäßig schlägt die BSPK Mainz die Aareal Bank bei Weitem.

Du schreibst Deine Eltern sind Rentner. 5-7 Jahre für Rentner sind eine lange Zeit. Gerade im Alter kommen Krankheiten und man benötigt Geld (Zähne, Umbaumaßnahmen am Haus, Medikamente, etc.) Ich hoffe, ihr habt noch ein Notgroschen für die kurzfristige Liquidität. Ich empfehle 10TEUR in Tagesgeld.

Wenn ihr nicht mehr als 100.000 EUR anlegt, müsst ihr - aus Risikogesichtspunkten - nicht streuen. Dies wird vorrangig im Aktienmarkt vorgenommen.

Besonders engagiertes MitgliedDennis am 22.11.2024

@Martin: Bei der BKM macht mich stutzig, dass sie noch Festgelder und Sparbriefe mit nachrangabrede anbietet, die mit 4,5 Prozent oder sogar 5 Prozent verzinst werden. Das ist im gegenwärtigen Zinsumfeld sehr erstaunlich, denn die BKM könnte sich doch genau so gut, bei der EZB Geld für einen deutlich geringeren Zinssatz leihen. Denn wenn jemand ein Festgeld auf 20 Jahre mit nachrangabrede abschließt, muss sie dem Kunden jedes Jahr 5 Prozent Zinsen zahlen. Das deutet auf einen hohen Kapitalbedarf hin. Ich würde dann eher die Aareal oder Kommunalkredit vorziehen.

Star der CommunitySpooky78 am 22.11.2024

@ Dennis: Die sog. "Topzins"-Angebote der BKM mit Nachrangabrede (https://www.bkm.de/geldanlage/nachrangabrede) sind eine andere Risikoklasse und werden bankenintern anders bilanziert. Da hier nicht die gesetzliche Einlagensicherung greift, erleidet man als Anleger im Insolvenzfall eventuell einen Totalverlust. Dafür bekommt man dann im Gegenzug eine höhere Verzinsung als Risikoausgleich. Wie intensiv diese Anlageform aktuell bei der BKM genutzt wird, kann ich nicht sagen, aber laut dem letzten Geschäftsbericht (https://www.bkm.de/download_file/5a2615f9-5070-4ac6-8366-88c3314fbb7c/246) betrugen die damit verbundenen Zinsaufwendungen im Jahr 2023 gerade einmal 1,133 Mio. €. Das scheint mir bei einer Bilanzsumme von 2,8 Mrd. € ein überschaubarer Posten zu sein.

Besonders engagiertes MitgliedDennis am 22.11.2024

@Spooky: Das ist schon ein durchaus nicht geringer Posten. 2024 werden es sicherlich noch höhere Zinsen sein, weil es die Angebote mit 5 Prozent Verzinsung ja überhaupt erst seit Ende 2022 und vor allem 2023 gibt, so dass diesbezüglich 2023 auch noch keine sehr hohen Zinsen ausbezahlt worden sind. In der Bilanz 2024 wird das bestimmt nochmal deutlich mehr sein. Bilanz hin oder her: Die BKM muss 5 Prozent Zinsen jedes Jahr zahlen, wenn jemand dieses Angebot annimmt. Das sind nicht unerhebliche Kosten in einem derzeitigen Zinsumfeld von unter 3 Prozent bei langen Laufzeiten. Die BKM muss also hohen Kapitalbedarf haben, sonst würde sie das nicht anbieten und halst sich über Jahre hohe Zinslasten auf.Ich jedenfalls würde bei der BKM daher eher nichts anlegen, wenn es doch ähnliche Zinssätze bei Aareal, Kommunalkredit und Ayvens gibt .

Besonders engagiertes MitgliedDennis am 22.11.2024

Noch eine Ergänzung; Auf das Rating der BKM würde ich nicht viel geben, denn erstens ist sie nur von einer Agentur bewertet und zweitens haben wir schon Insolvenzen von Banken mit Topratings erlebt. Das wäre für mich jedenfalls kein valides Kriterium.

Star der CommunitySpooky78 am 22.11.2024

@ Dennis: Die nachrangigen Verbindlichkeiten der BKM summierten sich letztes Jahr auf rund 39,8 Mio. €. Allein die "normalen" Festgelder beliefen sich derweil auf 967,1 Mio. €! Außerdem verfügen die Nachrangdarlehen über eine lange Laufzeit, so dass die Bank hier auch langfristig kalkulieren und ihr Risiko entsprechend abschätzen kann. Das ist für die Bank bilanziell eher mit Eigenkapital zu vergleichen. Ich erwarte im Übrigen auch nicht, dass die Anleger denen bei diesen Produkten trotz der vergleichsweise hohen Zinsen jetzt "die Bude einrennen", weil sie nun mal nicht die Sicherheit eines Festgeldes bieten. Diesen Teil des Geschäfts sollte man daher wirklich nicht überbewerten.
Die erwähnte KKI hat dagegen letztes Jahr auch kürzer laufende, reguläre Festgelder mit überdurchschnittlich hohen Zinsen angeboten und damit viel "teures" Geld eingesammelt. Da dürfte man sich schon eher Gedanken machen, falls die Zinsen mittelfristig weiter sinken sollten.

Besonders engagiertes MitgliedDennis am 22.11.2024

@Spooky: Die BKM hat letztes Jahr auch Gelder mit 4,2 Prozent für kürzere Laufzeiten, also wie du sagst „teures Geld“ eingesammelt, genau wie die PBB direkt ebenso oder die abc Bank und auch noch andere, aber das war eben letztes Jahr. In dieser Hinsicht gibt es also keinen signifikanten Unterschied zwischen der BKM und der Kommunalkredit oder der Aareal. Ich sehe es aber kritisch, dass die BKM das jetzt immer noch macht, nur jetzt bei den Anlagen mit Nachrangabrede. Und die gibt es nicht nur für 20 Jahre, sondern auch für 10 Jahre mit über 4 Prozent Zinssatz, also weit über den üblichen Marktzinsen. Solche 10-Jahres-Einlagen als „Eigenkapital“ zu bezeichnen, halte ich für ziemlich übertrieben. Warum macht die BKM so etwas? Sie könnte doch Geld genauso gut für weniger als 4 oder 5 Prozent bei der EZB bekommen. Das finde ich schon sehr verdächtig.

Star der CommunitySpooky78 am 22.11.2024

@ Dennis: Die Zinssätze der BKM für reguläre Festgelder waren meiner Erinnerung nach letztes Jahr niedriger als die der KKI und anderer Institute, die zu dieser Zeit die höchsten Sätze geboten haben. Was die Nachrang-Angebote angeht, waren, sind und bleiben sie in Anbetracht des Gesamtvolumens der Bank "Peanuts". Warum die BKM so am Markt agiert, kann sie letztlich nur selbst beantworten. Da die Nachrangdarlehen jedoch nicht unter die Einlagensicherung fallen, spart man sich u. a. diesbezüglich Ausgaben. Auch kann man mit solchen Einlagen längerfristiger planen als bei EZB-Einlagen. Über aktuelle "Geldnöte", die eine solche Geschäftspolitik rechtfertigen würden, ist mir jedenfalls nichts bekannt.

Ansonsten kann ich abschließend nur anmerken, dass ich auch nach eingehender Recherche nicht herausfinden konnte, ob und ggf. wann zuletzt eine Bausparkasse in Deutschland pleitegegangen ist - was natürlich nicht heißen soll, dass sich das in Zukunft nicht ändern könnte, aber die Wahrscheinlichkeit scheint mir dann doch geringer als bei sonstigen Geschäftsbanken.

Besonders engagiertes MitgliedDennis am 23.11.2024

@Spooky: Die BKM hat im Frühjahr 2023 als erstes Institut 4,1 Prozent für 10 Jahre geboten und kurze Zeit später 4,2 Prozent! Da war die Kommunalkredit noch bei 3,5 Prozent.Die pbb direkt war bei 4,25 Prozent. Der Unterschied ist marginal. Ich bleibe dabei: Die BKM zahlt gewiss nicht aus purer Barmherzigkeit und Menschenliebe höhere Zinsen für 5/6 Jahre als die krisengeschüttelte pbb direkt und alle anderen deutschen und europäischen Banken mit guter Einlagensicherung. Hohe Zinsen sind immer auch Zeichen für hohes Risiko. Dafür spricht eben auch die Nachrangabrede mit Zinsen von bis zu 5 Prozent. Vorsicht an der Bahnsteigkante. Mir ist keine Bausparkasse bekannt, die solche Zinsen zahlt.