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Kritik an Weltsparen wegen Einbehaltung von Zinseszinsen

Kritik an Weltsparen wegen Einbehaltung von Zinseszinsen

Registriertes Community-MitgliedBankkunde am 20.09.2023

Vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen hier in diesem Forum an alle die sich hier eingebracht haben.

Mir war das so als 0815 Bankkunde absolut nicht bewusst.

Ich dachte 4% p.a. sind 4% p.a.

Logo gibt es Anbieter, die die einen auswählen lassen, was genau mit den Zinsen geschieht.

Also zum Beispiel die Fordmoney ist da sehr großzügig. Da kann ich auswählen, ob ich die Zinsen beim Tagesgeld monatlich oder jährlich aufs Tagesgeld Konto haben möchte, oder ob alles wieder mit angelegt werden soll.

Bei Renault direkt kann man immerhin auswählen, ob die fälligen Zinsen am Jahresende ausgezahlt oder mit dem bestehenden Festgeld wieder angelegt werden sollen.

Das Modell mit der Auszahlung erst am Ende der gesamten Laufzeit ohne Zinseszins kannte ich noch garnicht.

Ich glaube, dass genau das hier die Kritik von Finanztest ist, dass bei dem Modell "Auszahlung nur ganz am Ende" der Effektiv Zinssatz eigentlich niedriger angegeben werden müsste.

Also anstatt z.Bsp. 4% dann eben nur 3, irgendwas und genau das ist wohl nicht der Fall, also in sofern falsch oder irreführend.

Da sollte man eben wie vorgeschlagen als Bank dazu verpflichtet werden, dass man den effektiven Zinssatz angeben MUSS, genauso wie es bei Krediten schon lange verpflichtend ist.

So sehe ich das.

Registriertes Community-MitgliedWittschi am 20.09.2023

Aussage stimmt so nicht generell!
Einige meiner Anlagen:
Grenke 24 Mon Anlage 01/23 ==> Zinseszins
Hoist Festgeld 60 Mon ==> Zineszins
Alles in den jeweiligen Produktinformationsblättern hinterlegt.
Jeder Bestimmung, die nicht gegen Gesetze und gute Sitten verstößt und dem Vertragspartner vorab in AGB/Produktinformationsblatt zur Kenntnis gegeben wird, ist zulässig.
Daher bitte genauestens lesen, was man da abschließt.
Die wollen alle nix böses und ham uns alle lieb, maybe, sagt schon der real old fashioned Tweed owner in the sixties.

Besonders engagiertes MitgliedS.G. am 20.09.2023

@J.T. Auch das unterscheidet sich von Bank zu Bank bzw. von Angebot zu Angebot. Es gibt die Untervarianten:
- "jährliche Gutschrift + Versteuerung, dann weiter mit Zinseszins", aber auch
- "jährliche rechnerische Berücksichtigung und Zinseszins, Auszahlung und Versteuerung erst am Ende".

Was für einen selbst besser ist, hängt davon ab, ob man den Freibetrag schon anderweitig aufgebraucht hat. Wenn nein profitiert man eher von jährlicher Gutschrift + Versteuerung, wenn ja profitiert man von Auszahlung und Versteuerung erst am Ende (weil die vollen Zinsen dem Zinseszinseffekt unterliegen, die Steuer insoweit also gestundet wird und erst ganz am Ende anfällt).

Registriertes Community-MitgliedJ.T. am 20.09.2023

Wie sieht es denn mit der Besteuerung bei Variante 1 aus? Kann man die Steuern jedes Jahr abführen oder muss man es erst am Ende? Das macht dann auch einen großen Unterschied bzgl. des steuerlichen Freibetrags.
Wenn man jedes Jahr Zinserträge i.H.v. 1000€ hat, dann zahlt man bei jährlicher Besteuerung keine Kapitalertragssteuer. Wenn die steuerliche Erfassung erst bei Fälligkeit der Festgeldbeträge am Ende des Anlagezeitraums erfolgt, dann müsste man den Gesamtbetrag abzgl. des Freibetrags versteuern.

Besonders engagiertes MitgliedS.G. am 20.09.2023

Das geht in die Richtung, die wir hier im Forum vor einigen Tagen diskutiert hatten. Anscheinend bin ich nicht die einzige, der dieses Modell negativ aufgefallen ist. ;-)

Es muss einem eben klar sein, dass ein und derselbe Zinssatz eine dreifach unterschiedliche Rendite erzielen kann. Beispiel: Anlagebetrag 10.000 EUR auf 10 Jahre, Zinssatz 4%, Betrachtung vor Steuern

Variante 1 - Zinseszins: 400 EUR Zinsen im ersten Jahr (die automatisch gutgeschrieben und mit verzinst werden; entsprechend mehr in den Folgejahren), 4.802,44 EUR, effektiv also 4,8% statt 4%.

Variante 2 - jährliche Auszahlung: 400 EUR Zinsen / Jahr (die man ausgeben oder selbst neu anlegen kann), insgesamt 4.000 EUR Zinsen; mit Neuanlage Zinseszins wie bei Variante 1 (nur mit ungewissem Ausgang, je nachdem, zu welchem Zinssatz man jährlich die Zinsen neu anlegen kann).

Variante 3 (das ist die aus dem Artikel) - keine jährliche Auszahlung von Zinsen, kein Zinseszins: Insgesamt 4.000 EUR Zinsen, Auszahlung also erst am Ende, d.h. ohne Möglichkeit, in der Zwischenzeit Zinseszins zu verdienen

Differenz zwischen Variante 1 und Variante 3: 802,44 EUR vor Steuern
Differenz zwischen Variante 2 und Variante 3: je nach Zins bei Wiederanlage der Zinsen, aber jedenfalls mehr als bei Variante 3

4% in Variante 3 ("Weltsparen-Modell") entsprechen also 4,8% in Variante 1 (Zinseszins-Modell).
Oder anders herum: Um im Zinseszins-Modell die gleiche Rendite zu erzielen wie im "Weltsparen-Modell" (4.000 EUR auf 10 Jahre mit den vorgenannten Beispieldaten), bräuchte man nur einen Zinssatz von 3,42% statt 4%.

Je länger die Laufzeit und je höher der Zinssatz desto deutlicher der Unterschied.

Ich würde nicht sagen, dass das "Weltsparen-Modell" unseriös ist, es wird ja transparent angegeben, dass es Zinsen erst am Ende der Laufzeit und ohne Zinseszins gibt. Aber ich glaube, vielen Leuten ist nicht klar, was das heißt. Dass 4% eben nicht = 4% sind, und wie weit nach hinten das Angebot ggf. im Vergleichsranking rutschen würde, wenn man nach tatsächlich erzielbarer Rendite sortieren würde statt nach einem Prozentsatz, dem man nicht ansieht, wie er zustande kommt.

Registriertes Community-MitgliedBankkunde am 20.09.2023

Wenn der Zinseszins einbehalten wird. Weltsparen in der Kritik.

Was haltet ihr hier von?

https://www.n-tv.de/ratgeber/Wenn-der-Zinseszins-einbehalten-wird-article24409110.html