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Warnung vor Verlusten bei Festgeldanlagen in Fremdwährungen

Warnung vor Verlusten bei Festgeldanlagen in Fremdwährungen

Besonders engagiertes MitgliedS.G. am 22.05.2023

Das ist wahrscheinlich eine doofe Frage, aber das gilt dann genauso auch für Anleihen in Fremdwährung, also z.B. für Anleihen von US-Unternehmen oder US-Staatsanleihen, die in US-Dollar gehandelt werden, oder?

Plakatives Beispiel: Eine Anleihe in EUR hat eine Laufzeit von noch weiteren 4 Jahren (bis 21.05.2027), einen Kupon von 4% und einen Kurs von 96%; Kupon wurde gestern ausgezahlt, Stückzinsen also der Einfachheit halber vernachlässigbar. Wenn ich heute für einen Nominalwert von 1.000 EUR kaufen möchte, kostet mich das 960 EUR. Wenn ich die Anleihe bis zum 21.05.2027 halte, bekomme ich über die gesamte Laufzeit insgesamt 16% (4 x 4%) Zinsen, d.h. 160 EUR, und außerdem am Ende 1.000 EUR zurück (d.h. 40 EUR mehr als die Anleihe mich im Kauf gekostet hat). Ich habe also insgesamt 200 EUR verdient, d.h. insgesamt 20,83% gerechnet auf mein anfängliches Investment.

Wenn die Anleihe nicht in EUR, sondern in USD ausgegeben wird (sonst aber alles gleich ist), kostet sie mich 960 USD, und ich verdiene, wenn ich sie bis zum Schluss halte, 200 USD, d.h. insgesamt auch wieder 20,83%. ABER: Wenn ich von einem EUR-Konto investiere, kosten mich die 960 USD derzeit ca. 887,40 EUR (1 USD = 0,92 EUR). Wenn der Dollarkurs bei sämtlichen Zinszahlungen und beim Auslaufen der Anleihe z.B. jeweils nur bei 0,80 EUR stünde, bekäme ich in EUR nur 928 EUR raus (also Rendite über die gesamte Laufzeit nur ca. 4,6%).

Natürlich kann das auch in die andere Richtung gehen, wenn der USD direkt nach dem Kauf auf 1,02 EUR hochgeht und dort bis zum Ende bleibt, bekomme ich 1.183,20 EUR raus (also Rendite über die gesamte Laufzeit 33,3%).

Nur weiß ich nicht vorher, in welche Richtung es gehen wird (Stichwort Währungsspekulation...).

Wenn ich also nicht gerade einen Teil meines Geldes sowieso in USD halte (so dass Anlage und Zins-/Rückzahlungen gleichermaßen in USD laufen und ich ggf. zumindest den Zeitpunkt des "Zurückwechselns" in EUR steuern kann), ist das also eine eher dumme Idee, jedenfalls mal (selbst wenn man das Ausfallrisiko ausklammert) absolut keine sichere Anlage.

Oder habe ich einen Denkfehler drin?

Anonymer PosterMoi (Gast) am 19.05.2023

Toller Beitrag, und ich finde es auch gut andere zu warnen, bevor sie sich ins Unglück stürzen

Mitglied der RedaktionStefan Erlich am 18.05.2023

Danke für deinen Erfahrungsbericht. Kann ich nur unterschreiben, siehe: auch https://www.kritische-anleger.de/vorsicht-vor-diesen-festgeldern/

Und danke für die Blumen :-)

Registriertes Community-MitgliedGünni am 18.05.2023

Hier eine Warnung für Alle, die mit dem Gedanken spielen, Festgeld in einer Fremdwährung anzulegen.
Tut das nicht.
Ich habe leider den Fehler gemacht und möchte mit meinem Beitrag Alle warnen.
Am 2.5.2022 habe ich 95.000 € in NOK als 1 jähriges Festgeld zu 0,75% Zinsen angelegt, das waren damals 925423 NOK.
Am 2.5.2023 wurde die Anlage fällig und ich bekam 78873,10 €
Verlust: 16126,90 €, das hat richtig wehgetan.
Ich hatte mit Stefan am 6.3.23 hier in diesem Forum schon einmal einen Austausch, in dem Stefan mir sehr ausführlich antwortete, wofür ich ihm sehr dankbar bin.
Ich dachte mir damals, bei einer Fremdwährungsanlage in in NOK kann bei der Bonität des Landes und der Währung eigentlich nichts schiefgehen, bei der italienischen Lira, bzw. anderen Weichwährungen sehe ich das anders.
Ich möchte mit meinem Beitrag hier kein Mitleid erzeugen, ich möchte nur Alle eindringlich warnen, denn so was kann sehr wehtun.
Lasst die Finger davon.
Ich habe meine schmerzhafte Lehre draus gezogen
An dieser Stelle möchte ich mich dann auch nochmal ganz herzlich bei Stefan bedanken, der sich immer sehr viel Mühe gibt, Beiträge zu beantworten, du machst das wirklich ganz toll Stefan.

Viele Grüße
PeGuRi