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Bedenken über Sicherheit von Sparverträgen bei Weltsparen und Bankenkrisen

Bedenken über Sicherheit von Sparverträgen bei Weltsparen und Bankenkrisen

Anonymer PosterCarina (Gast) am 03.04.2020

Sie verweisen auf verschiedene Anlageformen, um trotz möglicher Finanz- und Bankenkrisen sicher schlafen zu können, und beziehen sich dabei auch auf Angebote vonWeltsparen. Ich bin über diese Platform bei italienischen Banken engagiert mit 3 Sparverträgen, als Rücklagen für das Alter. Sehr besorgt bin ich über die Auswirkungen von Corona in Italien und auf die wirtschaftlichen Folgen dort. Was ist, wenn in 2 Jahren die Zuteilung meiner Sparguthaben nicht mehr erfolgt, weil die Banken pleite gingen und auch die Einlagensicherheitsfonds nicht mehr greifen. So wie ich diese verstanden haben, kann jedes Land im Euroraum selbst entscheiden, ob es den Regeln des Fonds folgt oder andere Prioritäten setzt. Unter diesen Umständen halte ich es für fahrlässig,für Weltsparen-Produkte uneingeschränkt zu werben.

Mitglied der RedaktionStefan Erlich am 03.04.2020

Hallo Carina,

zwei Punkte zu Ihrem Kommentar:

1) Wir empfehlen WeltSparen nicht, weil Sie dort alles bei italienischen Banken parken sollen - ganz im Gegenteil. Im Text schreibe ich ja, dass Diversifikation Ihr bester Schutz vor Verlusten ist. Das bedeutet die Diversifikation über Länder und Banken hinweg. Beispiel: 100.000 € könnten Sie bei WeltSparen z. B. in zwei Tagesgelder in Norwegen und Schweden sowie zwei Festgelder in Österreich und Lettland aufteilen. So sind Sie weder von einer einzigen Bank noch von einem einzigen Land abhängig. Diversifikation schützt nie vor Verlusten, sondern minimiert nur das Verlustpotential. Und WeltSparen kann weder etwas für die Coronakrise in Italien noch für die Sicherheit der angebotenen Banken. WeltSparen macht es einem nur sehr einfach im Bereich Tagesgeld und Festgeld zu diversifizieren. Ich würde mich nicht aus dem Fenster lehnen wollen und sagen, dass die von WeltSparen angebotenen Banken definitiv sicher sind (siehe mein Satz im Artikel: "Welche Bank heute noch sicher ist, lässt sich in der aktuellen Situation überhaupt nicht mehr zuverlässig prognostizieren.")

2) Die europäischen Länder können sich nicht einfach aussuchen, ob sie Regeln der Einlagensicherung folgen oder nicht. Es gibt hierzu eine EU-Richtlinie, die jeweils in nationales Recht in Form eines Gesetztes in jedem EU-Land umgesetzt wurde. Daran haben sich die Länder zu halten. Nur: Was viele Anleger nicht wissen ist, dass die EU-Richtlinie lediglich vorsieht, dass die Staaten eine Einlagensicherung einzurichten haben, die Beiträge der angeschlossenen Banken einsammelt. Es steht darin explizit nichts von einer Staatshaftung. Entschädigungen sollen aus diesem von den Banken gespeisten Pool bezahlt werden. Das Problem ist nur, dass diese Pools in praktisch allen EU-Ländern viel zu klein sind im Vergleich zu den abgesicherten Guthaben. Der Staat kann der Einlagensicherung im Notfall natürlich einen Kredit geben (wie Deutschland z. B. im Fall Lehman Brothers), aber das ist de facto eine freiwillige und eher politisch motivierte Leistung, keine Pflicht.