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Allgemeine Diskussion zu Überweisungslimits

Allgemeine Diskussion zu Überweisungslimits

Registriertes Community-MitgliedErnie am 29.08.2025

Ich möchte mal meine Erfahrungen und Einordnungen zum Thema Überweisungslimit schildern, das noch vor ein paar Jahren ein Randthema war, heute aber an Bedeutung gewonnen hat, was ich sowohl meinen eigenen Erfahrungen entnehme, als auch der Fülle an Berichten dazu in verschiedenen Foren (nicht nur Kritische Anleger).

Ursprünglich und offiziell dienen Überweisungslimite allein und pauschal der "Sicherheit" des Kunden. Ich verwende bereits hier Anführungszeichen, weil ich mir selbst diese zusätzliche "Sicherheit" nie gewünscht habe, auf sie verzichten möchte und sie ernsthaft in Frage stelle. Aber halten wir die Binsenweisheit fest: Eine durch ein Limit nicht ausgeführte Überweisung kann sehr wohl finanziellen Schaden für mich als Kunden anrichten, aber natürlich nie den falschen Empfänger zur falschen Zeit erreichen.

Nun können wir aktuell jedoch beobachten, dass Überweisungslimite wohl selten ihre angebliche Sicherheitsfunktion erfüllen (vermutet mangels Berichten), sondern stattdessen regelmäßig die vertraglich verbriefte tägliche Verfügbarkeit z.B. von Tagesgeldkonten aushebeln: Das ist nicht nur bei der BBVA der Fall, sondern in der ein oder anderen Form auch bei vielen anderen Banken. Und es fällt den Kunden eben besonders auf, wenn ein zugesichertes, bereits die tägliche Verfügbarkeit einschränkendes Limit dann tatsächlich noch drastischer ausfällt als vereinbart, oder eine Erhöhung trotz Zusicherung nicht erfolgt (wie aktuell bei mir bei der Berliner Volksbank).

Was mich seit Auftauchen dieser Limite wundert: Sie tauchen meines Wissens in keiner rechtlichen Vertragsvereinbarung für Tagesgeldkonten auf, obwohl sie Sinn und Erfüllung des Vertrags ganz klar beeinflussen. Die BBVA ist meines Wissens die einzige Bank, die diese Limite neuerdings in ihrem PLV nennt - obwohl die Limite auch hier laut Kundenberichten praktisch restriktiver als vereinbart gehandhabt werden. Andere Banken nennen Limite nur auf Nachfrage oder in ihren FAQ, die jederzeit geändert werden können.
Halten wir daher fest: Unter welchen Umständen ich meine Einlage zurück erhalte ist von einer rechtlichen Grauzone abhängig, die mir in der Regel nicht deutlich mitgeteilt wird, sondern die ich als Kunde selbst in Erfahrung bringen muss. Und auch wenn ich die aktuell geltenden Limitregeln kenne, werden Überweisungen teilweise entgegen diesen Regeln trotzdem nicht ausgeführt. Die Nichtausführung hat dann regelmäßig Folgen für mich als Kunden, aber keinerlei Folgen für die Bank.

Aus technischer Sicht möchte ich noch hinzufügen, dass die existierenden Limitregeln einfach umzusetzen bzw. zu programmieren sind, auch wenn es sich um verschachtelte Limite wie bei der BBVA handelt. Wenn das über lange Zeit nicht korrekt funktioniert, hat das nichts mit technischer Komplexität zu tun, sondern mit fehlendem Willen.

Als aktuelles Fazit halte ich für mich fest: Überweisungslimite schränken mittlerweile regelmäßig den vertraglich garantierten Geldfluss ein und führen nicht selten zu einer willkürlichen Ausführung von Überweisungen. Die ursprüngliche Begründung, die "Sicherheit" des Kunden erhöhen zu wollen wird daher für mich immer unglaubhafter. Stattdessen scheinen Banken recht zufrieden damit zu sein, wenn ausgehende Überweisungen - aus welchem Grund auch immer - nicht ausgeführt werden.

Ich wäre euch dankbar, wenn ihr eure Gedanken zu Überweisungslimiten hier anfügt - auch wenn sie vielleicht ganz anders als meine lauten und ihr in Limiten einen Segen seht.

Dieser Post wurde am 29.08.2025 um 12:48 Uhr geändert.
Anonymer PosterSowiwso (Gast) am 29.08.2025

Kann den Frust nur teilen.
Die Targobank gehört auch zu den Kandidaten,die nur eine beschränkte Überweisung ausführen.
Ein Verweisen darauf,das das Geld ja schließlich auch in einer Summe übertragen wurde hilft da nicht.Alles nur zu meiner Siche

Besonders engagiertes MitgliedJörg am 29.08.2025

Ich erlaube mir lediglich darauf hinzuweisen, dass spätestens zum 9.10.2025 die Banken u. a. ihre Bestimmungen hinsichtlich der Überweisungslimitis (SEPA und Echtzeit) angepasst haben müssen (Umsetzung EU-Recht).
Dann sehen wir, ob und welche Limits es in welcher Höhe bei welcher Bank es noch geben wird - und wie die sich durch uns Nutzer ändern bzw. einstellen lassen. Ich bin jedenfalls gespannt. ;-))

Dieser Post wurde am 29.08.2025 um 17:47 Uhr geändert.
Registriertes Community-MitgliedErnie am 30.08.2025

@Jörg
Ah, davon hatte ich bisher nicht gehört. Dann bin ich ebenfalls gespannt, wie konkret die Limitbedingungen formuliert werden, ob die Formulierungen auch regelmäßig in der Praxis umgesetzt werden und was passiert, wenn das nicht der Fall ist.

Anonymer PosterKritischer (Gast) am 30.08.2025

Bisher konnte man in Europa bei Privatkonten (!) hier und da ein Limit von 200 000 einstellen. Da bei der hiesiger Sparkasse man das Limit Online nicht über 50 000 erhöhen kann, musste ich neulich mal wieder einen Überweisungsvorduck ausfüllen. Damit konnte man das Online-Limit aushebeln und der Vordruck wurde trotzdem binnen Minuten gebucht.

Registriertes Community-MitgliedErnie am 01.09.2025

Weil sie die gleichen Folgen hat wie ein restriktives Überweisungslimit, möchte ich hier noch auf eine nur scheinbar andere Methode der Auszahlungsbehinderung aufmerksam machen: Die sogenannte "Betrugsprävention" (die Formulierung mag variieren, je nachdem, welche Geschichte die Bank damit erzählen möchte).

Aktuelles, wiederholtes Beispiel liefert mir die DKB mit ihrem Girokonto. Jedes Mal, wenn ich das erste Mal einen höheren Betrag auf ein Tagesgeldkonto überweise, schlägt eine sogenannte "Betrugsprävention" zu. Dabei ist es nicht das erste Mal, dass ich auf dieses Konto überweise, sondern lediglich der erste höhere Betrag. Zudem erstelle ich die Überweisung auf dem vereinbarten Weg, ausschließlich auf eigene Verantwortung. Ich soll also vor meiner eigenen Verantwortung geschützt werden.
In der Folge wird die Auszahlung auf das Tagesgeldkonto automatisch verzögert, ohne dass ich nur den geringsten Einfluss darauf habe. Lediglich eine offizielle Anzeige von "Betrug" ist mir möglich, nicht aber das positive Gegenteil, um die Überweisung endlich freizugeben. Die erzwungene Verzögerung führt teilweise dazu, dass der Betrag erst am nächsten Geschäftstag auf dem Tagesgeldkonto gebucht wird (obwohl spätere Überweisungen taggleich klappen). Mir entsteht durch diese erzwungene "Sicherheitsmaßnahme" also ein finanzieller Verlust und der DKB ein Gewinn.

Solche Interventionen sind nicht neu und viele Kunden der Openbank oder anderer ausländischer Banken können Berichten zufolge davon ein Lied singen. Ich möchte hier lediglich die inhaltliche Übereinstimmung mit Überweisungslimiten zeigen.

Besonders engagiertes MitgliedSonnenschein am 01.09.2025

@ Ernie

Deine Erfahrungen kann ich zu 100 % bestätigen.

Leider habe ich bei der DKB noch ein Mietkautionskonto, ansonsten hätte ich das Girokonto, das ich seit 17 Jahren dort habe schon längst gekündigt.

Das Girokonto nutze ich gar nicht mehr, es liegt brach.

Habe die Bank für mein Girokonto vor einigen Jahren gewechselt, dort läuft wirklich alles vorbildlich und problemlos. Zudem habe ich dort in einer Situation eine Kulanz erlebt, die ich nicht für möglich gehalten hätte!

Sobald ich das Mietkautionskonto nicht mehr benötige, kündige ich das gesamte Konto der DKB.

Finde es auch einfach nur übergriffig und eine unverschämte Ausrede, dass sie mich vor meinen Handlungen schützen wollen!

Registriertes Community-MitgliedSebastian2 am 01.09.2025

@ Ernie: Ich habe bei der DKB ähnliche Erfahrungen gemacht, allerdings wechselte bei mir die Verfahrensweise der Bank: Manchmal sollte ich mich melden, falls die Überweisung NICHT von mir angewiesen wurde, also ein Betrugsversuch vorliegt. In anderen Fällen sollte ich noch einmal auf einem anderen Weg bestätigen, dass die Überweisung tatsächlich von mir angewiesen wurde.
Bei beiden Verfahrensweisen kam es effektiv zu einer Verzögerung von mindestens 1 Tag.

Besonders engagiertes MitgliedJojo am 01.09.2025

Ich wiederrum hatte seit inzwischen ca 20 Jahren nie Probleme bei der DKB mit höheren Beiträgen. Kein einziges Mal schnappte das "Betrugspräventionssystem" zu, wobei ich s mir zur Angewohnheit gemacht habe immer in 49500€ Chargen zu transferieren oder entsprechend bei z.b 80k die erste mit 49,5 und die zweite hinterher mit 30,5. Da ich oft hin und her schaufle, wird sich das System schon denken "ach der schon wieder...da is keine Prüfung nötig" :-D Kann natürlich schon so sein, daß bei einer ersten höheren Überweisung die KI noch nicht justiert ist. ;-) Überweisungen von DKB Giro auf DKB TG Konto geht schon immerquasi mit dem Mausklick.

Registriertes Community-MitgliedHarry am 01.09.2025

@Sonnenschein

...verrätst du uns auch welche Bank das ist?