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Tradu Broker mit 3,5 % Zinsen seriös?

Tradu Broker mit 3,5 % Zinsen seriös?

Registriertes Community-MitgliedPetter am 23.09.2025

Hat von euch schon mal jemand was über Tradu gehört? Dort gibts wohl 3,5% auf Margins im Depot. Laut Website laufen die Zinsen nicht über Geldmarktfonds, sondern über das Unternehmen direkt. Ist aber kein CRD Credit Institut, deshalb dürfte das meines Wissens gar keine Einlagen einsammeln? Einlagensicherung gibts auch keine und die Gelder sind wohl bei LLoyd's (Clearing Haus) bis zu 1 Mio. EUR pro Kunde versichert.

Anonymer Poster345 (Gast) am 23.09.2025

Auf der HP
„CFD sind komplexe Instrumente und beinhalten wegen der Hebelwirkung ein hohes Risiko, schnell Geld zu verlieren. 66% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Ihr Geld ist einem Risiko ausgesetzt.!“

Noch Fragen?

Mitglied der RedaktionStefan Erlich am 24.09.2025

Hast du eine URL mit Detailinfos zu dem Angebot? Dann könnten wir das mal fein säuberlich auseinandernehmen :-)

Registriertes Community-MitgliedPetter am 24.09.2025

Klar, hier der Link zur Seite:

https://www.tradu.com/de/earn-interest/

Registriertes Community-MitgliedDennis G. am 24.09.2025

@345
Der Hinweis über das sehr hohe Risiko bezieht sich auf Gelder die im CFD-Handel investiert sind. Die 3,5% p.a. gibt's auf das Geld welches nicht investiert ist und sozusagen bei Tradu nur rumliegt.
So mein Verständnis und ohne dafür oder dagegen zu sein. Lasse mich aber gerne belehrern

Dieser Post wurde am 24.09.2025 um 13:49 Uhr geändert.
Star der CommunitySpooky78 am 24.09.2025

Tradu (https://www.tradu.com/de/) gehört unter den unzähligen zyprischen "Zocker-Brokern" (z.B. eToro, Freedom24, Plus500) zwar vermutlich eher zu den seriöseren Vertretern (vgl. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/betrug-trading-broker-100.html), dürfte aber dennoch für die meisten KA-Nutzer, trotz der aktuell attraktiv erscheinenden Verzinsung, vermutlich nicht von nennenswerter Relevanz sein. Dies liegt zum einen an der bereits von "Petter" erwähnten, fehlenden gesetzlichen Einlagensicherung, da es sich bei dem Anbieter nicht um eine Bank, sondern um eine Investmentgesellschaft nach zyprischem Recht und unter Aufsicht der dortigen Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde CySEC handelt. Entsprechend sind hier verwahrte Gelder und Wertpapiere grundsätzlich nur im Rahmen der zyprischen Anlegerentschädigung ("Investor Compensation Fund") bis zu einer Höhe von 20.000 € abgesichert. Darüber hinaus besteht zwar noch die ebenfalls schon erwähnte Versicherung (https://www.tradu.com/de/additional-insolvency-event-insurance/) durch die irisch-britische Risikomanagementgesellschaft Willis Towers Watson (https://www.wtwco.com/), welche darüber hinausgehende Beträge bis zu einer Summe von 1 Mio. € pro Kunde absichern soll, was diese aber im Krisenfall tatsächlich Wert ist, lässt sich nur schwer abschätzen. Vermutlich dürfte man aber im Insolvenzfall - anders als bei der gesetzlichen Einlagensicherung, die eine Entschädigung innerhalb von 7 Werktagen vorsieht - etwas länger auf die Rückzahlung des angelegten Kapitals warten müssen.
Hinzu kommt, dass die ausgelobte Verzinsung von derzeit 3,5 % p.a. (https://www.tradu.com/de/earn-interest/) nicht nur variabel, sondern auch an bestimmte Bedingungen geknüpft ist. So erfolgte diese z.B nur, wenn sich zum Monatsende mindestens noch 2.000 € auf dem Verrechnungskonto befinden. Auch wird die in Deutschland fällige Abgeltungsteuer nicht automatisch einbehalten, da Stratos Europe, der Betreiber der Tradu-Plattform, hierzulande lediglich mit einer unselbständigen Zweigniederlassung vertreten ist, so dass man sich Anleger selbst um die ordnungsgemäße Besteuerung der Zinserträge kümmern muss.
Für längerfristige Geldanlagen in vergleichsweise risikoarme ETFs, Fonds oder Anleihen eignet sich Tradu auch nicht, da diese Wertpapiere dort gar nicht erst zum Handel angeboten werden. Statt dessen setzt man ausschließlich auf Aktien und insbesondere CFDs - mit allen damit verbundenen Risiken (siehe den Hinweis von "345").

Fazit: Ja, Tradu bietet momentan 3,5 % (unter bestimmten Bedingungen) und ist vermutlich auch einigermaßen seriös, aber besser schlafen dürften die meisten wohl dennoch, wenn sie ihr Geld anderweitig anlegen - vorzugsweise im Rahmen der EWR-Einlagensicherung.

Registriertes Community-MitgliedUdo1 am 24.09.2025

Das ist keine Bank, also legt man sein Geld bei einer maltesischen Limited an bzw. leiht man denen einfach nur Geld.
Schon der Satz Stratos Europe Limited (operiert als "Tradu") würde mich rennen lassen.Übrigens versichert eine Verrsicherung dem Kunden was, du bist nicht deren Kunde.

Star der CommunitySpooky78 am 24.09.2025

@ Udo1: Streng genommen ist natürlich Stratos der Versicherungsnehmer, aber die Versicherungssumme bezieht sich auf die Anspruchsberechtigten ("Claimants"), bei denen es wiederum um die einzelnen Stratos/Tradu-Kunden handelt. So würde ich jedenfalls den Text der Versicherungsurkunde interpretieren:
"COVER: The Insurer shall, on the occurrence of an Insolvency Event during the Policy Period, pay to the Insured for the benefit of Claimants, an amount equal to the
Net Loss of each Claimant subject to the terms, conditions, exclusions from and
limits of liability set out in this Policy.
SUM INSURED: Up to EUR 1,000,000 per Claimant, subject to and in accordance with the limits and the terms and conditions of the Policy."

Dieser Post wurde am 24.09.2025 um 22:39 Uhr geändert.