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Die Ukraine-Krise und das Anlageverhalten der Deutschen

20.11.2014 - Stefan Erlich - 0 Kommentare

Seit Beginn der Ukraine-Krise erreichen uns in regelmäßigen Abständen E-Mails von besorgten Nutzern, die sich um ihre Ersparnisse bei einer der drei russischstämmigen Banken in Österreich sorgen (VTB Direktbank, Sberbank Direct und DenizBank). Alle drei Banken betreiben über ihre Hauptniederlassungen in Wien auch ein Einlagengeschäft in Deutschland und haben hier zusammen bereits Beträge im Milliarden-Bereich eingesammelt. Aufgrund der Tatsache, dass sie in Deutschland aber nur Zweigniederlassungen betreiben, gilt dabei für alle Einlagen die gesetzliche österreichische Einlagensicherung und nicht die deutsche, wobei beide Systeme die gleichen Absicherungsbeträge bis 100.000 € garantieren.

Ende Juli 2014 verhängte die EU Sanktionen gegen Russland, die auch die staatlich kontrollierten Banken treffen sollten. Sowohl die VTB als auch die Sberbank befinden sich mehrheitlich in Staatsbesitz und fallen daher unter die Sanktionen. Die DenizBank wird zwar nicht direkt vom russischen Staat kontrolliert, gehört aber zu fast 100 % der Sberbank und dürfte die Folgen damit indirekt ebenfalls zu spüren bekommen. Ausgenommen von den Sanktionen sind allerdings die eigenständigen Töchter dieser Banken in Österreich, sodass deutsche Anleger mit Guthaben bei der VTB Direktbank, Sberbank Direct und DenizBank vorerst keine direkten Konsequenzen zu fürchten haben.

Uns interessierte in diesem Zusammenhang, wie stark sich das Anlageverhalten der Deutschen durch die Berichterstattung in den Medien ändern würde. In einem Zeitraum von etwa 3 Wochen führten wir daher unter unseren Nutzern insgesamt drei Umfragen durch. Das Ergebnis: 64 % der Befragten schrecken derzeit vor einer Anlage bei einer der genannten Banken zurück – und das trotz österreichischer Einlagensicherung! Dies hängt sicherlich auch mit der Einschätzung von 63 % der Befragten zusammen, dass eine weitere Eskalation der Ukraine-Krise wahrscheinlich ist. Für uns besonders überraschend war allerdings, dass 63 % die österreichische Einlagensicherung für sicher halten, gleichzeitig aber nur 36 % eine Geldanlage bei der VTB Direktbank, Sberbank Direct und DenizBank tätigen würden. Scheinbar ist dies ein Widerspruch in sich, jedoch vermuten wir, dass viele Anleger gar nicht erst den Entschädigungsfall erleben möchten und zudem vielleicht auch die russische Herkunft an sich für manche ein ausschlaggebender Faktor sein könnte.

Die vollständigen Ergebnisse der drei Umfragen finden Sie in der folgenden Infografik:

Infografik: Die Ukraine-Krise und das Anlageverhalten der Deutschen

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