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Vorschlag zur ETF-Portfoliogewichtung und Anlagestrategieüberprüfung

Vorschlag zur ETF-Portfoliogewichtung und Anlagestrategieüberprüfung

Registriertes Community-MitgliedAktienverkauf am 04.09.2020

Hallo Herr Erlich,

die ING-Bank ist sicher eine gute Alternative (auch ohne "-Zeichen) :-)
Für jeden Geschmack/Bedarf gibt es sicher einen Anbieter.

Ich werde also loslegen und auf "gute Geschäfte" hoffen.

Nochmals vielen Dank an Sie!

LG

Barbara

Mitglied der RedaktionStefan Erlich am 04.09.2020

Warum ist die ING nur eine "vernünftige" Alternative und keine vernünftige Alternative ohne Anführungszeichen?

Gefährlich sind die prozentualen Kosten, weil sie kein Limit nach oben kennen. Die Orderkosten hingegen sind zumeist gecapped, sprich, es gibt einen Maximalbetrag. Die Comdirect verlangt für Orders beispielsweise eine prozentuale Gebühr, aber diese ist limitiert auf maximal 59,90 €. Gerade bei größeren Anlagebeträgen fällt diese Gebühr dann gar nicht mehr so stark ins Gewicht. Die ETF-Gebühren hingegen sind unlimitiert, sprich bei 0,3 % Gebühren zahlen Sie bei 200.000 € Anlagebetrag 600 € im Jahr an die Fondsgesellschaft. Da lohnt es sich also eher, die ETF-Gebühren durch eine günstigere ETF-Wahl zu optimieren als an den Depotgebühren zu schrauben. Macht das jetzt Sinn?

Naja, ein Sparplan hat schon seine Berechtigung, weil automatisiert und sorgenfrei. Die Idee der Anlage ist ja (wie Sie vorher auch schon mal erwähnten) ein "Aufsetzen & Vergessen" und das geht mit einem Sparplan recht gut. Aber klar, Sie können natürlich auch gern manuelle Überweisungen vornehmen und jederzeit neu investieren, wenn es gerade passt. Da spricht grundsätzlich nichts dagegen, außer der Aufwand.

Auch hier nochmal: Sie machen sich zu viele Gedanken ;-) Keep it simple und nicht alles auf die letzte Nachkommastelle optimieren. Sie wollen eine sorgenfreie dauerhafte Anlage kreieren, keine Paypack-Punkte sammeln und Gebühren optimieren. Da reicht es auch, mal grob über den Daumen zu peilen und auch ein paar Kosten in Kauf zu nehmen.

Registriertes Community-MitgliedAktienverkauf am 03.09.2020

Die ING Bank scheint für Kunden, die neben einem Einmalkauf gelegentlich Anteile nachkaufen möchten, eine "vernünftige" Alternative zu sein.

Diesen Teil Ihrer Antwort habe ich leider nicht ganz verstanden:"...für Ihre Rendite. "gefährlich" sind eher die prozentualen Kosten der ETFs selbst. Dort kann man eher noch optimieren..."

Klar, Service und Co. sollte bei der Wahl des Anbieters eine Rolle spielen. Ich würde für mich bzgl. Handlungsvorgehensweise vermuten: Einmalkauf + Nachkauf (bei "günstiger" oder finanzieller Möglichkeit). Ein Sparplan erscheint mir nicht mehr so attraktiv. Grund: wenn die finanzielle Möglichkeit besteht, Anteile nachkaufen (vorher ggf. vom Referenzkonto Geld aufs Abrechnungskonto nachüberweisen) und gut iss.
Puh, alles ganz "einfach" und doch im Detail auch bzgl. praktischem Vorgehen doch nicht ganz ohne... :-)

Nicht zu kompliziert: na ja, so bin ich und ich möchte schon verstehen, was wann passiert. Leider muss ich deshalb Vieles nachfragen.

Mitglied der RedaktionStefan Erlich am 03.09.2020

Sie haben bei der Depotbank ja quasi immer zwei Konten: Das Depot selbst, in dem die Aktien, Anleihen und ETFs liegen und dann noch ein Verrechnungskonto. Wenn Sie nun ETFs kaufen wollen, überweisen Sie Geld auf das Verrechnungskonto und kaufen die ETFs. Das ist im Prinzip wie Äpfel kaufen auf dem Markt. Will man viele kaufen, braucht man viel Geld im Portemonnaie (=Verrechnungskonto). Für wenige eben dann weniger :-) Nach dem Kauf der ETFs bucht die Depotbank Ihnen diese in Ihr Depot ein und der Kaufbetrag wird vom Verrechnungskonto abgebucht. Eigentlich total easy :)

Machen Sie sich nicht so viele Gedanken über die Orderkosten. Die spielen vor allem bei größeren Beträgen eine untergeordnete Rolle für Ihre Rendite. "Gefährlich" sind eher die prozentualen Kosten der ETFs selbst. Dort kann man eher noch optimieren. Ich persönlich nehme heutzutage lieber eine kostenpflichtiges Depot und zahle auch angemessene Gebühren für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren. Das spart hinten raus oft viel Ärger bzgl. Service und Co. und über einen Zeitraum von 20 Jahren weren Sie zwangsläufig irgendwann Kontakt mit dem Service haben müssen, z. B. im Rahmen eines Depotübertrages zu einer anderen Bank, wenn Sie das mal wünschen. Wer billig kauft, kauft zweimal bzw. zahlt hinten raus drauf. Das gilt auch bei Depotbanken. So zumindest meine Meinung.

Die onvista Bank ist nicht gerade für ihre Kundenzufriedenheit bekannt, siehe https://www.kritische-anleger.de/onvista-bank/erfahrungen/. Was spricht denn gegen die ING oder Comdirect? Wie gesagt: Optimieren Sie nicht so sehr bei den Depot- und Orderkosten herum. Das rächt sich irgendwann ...

Registriertes Community-MitgliedAktienverkauf am 03.09.2020

Die Ansparvariante muss ich mir also so vorstellen, dass ich mir selber Geld überweise und dann wieder Anteile kaufe, wenn eine genügende Summe zusammen gekommen ist ???? Weiter sollte das Ansparen und der Neuerwerb kostenfrei sein, da sonst die Orderkosten + ggf. weitere Gebühren zu hoch würden ????

Könnte die OnVista Bank unter der Voraussetzung: einmalige Ordergebühr (unabhängig des Volumens) + Pauschale für den Handelsplatz und kostenfreier Ansparvariante eine Alternative bzgl. Depot für mich sein? Grund: ich möchte einen größeren Einmalbetrag einbringen (kaufen-halten) und zusätzlich besparen.

Nochmals vielen Dank für die Unterstützung!

Barbara

Mitglied der RedaktionStefan Erlich am 02.09.2020

Fragen stellen dürfen Sie immer ;-) Sie können ETFs in beliebiger Anzahl und Häufigkeit kaufen. Das sind ja letztlich auch nur Variationen von Wertpapieren wie es Aktien auch sind. Ob Sie dann auf einen Schlag 1000 Stück kaufen und jeden Monat 10 zusätzlich dazu, interessiert eigentlich niemanden :-) Das hängt auch nicht mit dem ETF zusammen, den Sie kaufen, sondern mit Wertpapieren allgemein. Hilft das weiter?

Registriertes Community-MitgliedAktienverkauf am 02.09.2020

Hallo Herr Erlich,

darf ich ein letzte "dumme" Frage stellen?
Kann ich Anteile von dem von Ihnen empfohlenen ETF (iShare) per Einmalzahlung kaufen und zusätzlich (parallel) ansparen?

Sollte dies nicht möglich sein, welcher ETF wäre alternativ dann möglich?

LG

Barbara

Mitglied der RedaktionStefan Erlich am 31.08.2020

Bis zu 7 ETFs? Das halte ich für absoluten Overkill! Keep it simple: Ein weltweit breit diversifizierter ETF reicht volkommen.
Ihr Anlagebetrag hängt von Ihren eigenen Präferenzen ab. Bedenken Sie immer, dass so ein Portfolio in 2 Jahren auch mal für einige Jahre zu 60 % im Minus stehen kann. Das muss man sowohl psychisch als auch vom praktischen Alltag her aushalten können. Daher immer nur Gelder investieren, die Sie zu 99 %. nicht brauchen werden, auch wenn mal was schief geht (und das passiert ja bekanntlich immer ;-)). Was die monatlichen/jährlichen Sparraten angeht, so sind Sie auch da flexibel. Die Depotbanken bieten ja mittlerweile auch für Kleinsbeträge günstige Sparpläne an.
Die ETFs evaluieren würde ich eigentlich gar nicht, es sei denn, es kommt jetzt die große neue Finanzinnovation. Einzig das Rebelancing sollte man einmal im Jahr machen.
Machen Sie Ihre Anlage nicht davon abhängt, dass eine x-beliebige Bank morgen oder übermorgen irgendetwas an den Gebühren ändern wird. Das wird in den nächsten 20 Jahren noch mindestens 10 weitere Male vorkommen, genauso wie Steuerreformen und ggf. Systemwechsel. Das sind alles untergeordnete Punkte - so zumindest meine Meinung.
Gekauft und vergessen klingt gut ;-) Ich sage immer "Shoot & Forget" :)

Registriertes Community-MitgliedAktienverkauf am 31.08.2020

Hallo Herr Erlich,

vielen Dank für die schnelle Antwort!

Ich werde Ihre Vorschläge/Anmerkungen beachten.

Auf verschiedenen Internetseiten habe ich gelesen, dass das Portfolio bis zu 7 ETF's haben sollte. Ich kann es nicht beurteilen, aber dies erscheint mir für einen Laien zu aufwendig zu händeln und unübersichtlich zu sein und kommt damit für mich nicht in Frage.
Welchen Anlagebetrag würde Sie als Mindestinvestitionssumme unter der Berücksichtigung, dass die erhoffte Rendite eine kleine aber feine Finanzspritze im Alter 75+ darstellen soll? Wie oft sollte ich die/den ETF evaluieren (1x jährlich/häufiger)?
Im Internet ist zu lesen, dass die INB Bank bzgl. Wertpapiere/Kosten eine Änderung plant (ab 01.11.2020). Könnte es sinnvoll sein bzgl. Eröffnung eines Depots noch zu warten?
Psyche: ich würde den Erwerb von ETF's psychologisch wie Festgeld "werten". Gekauft-"vergessen". Wir sehen uns in 20 Jahren wieder!

LG

Mitglied der RedaktionStefan Erlich am 31.08.2020

Hallo Anfängerin,

das geht grundsätzlich schon mal in die richtige Richtung :-) Ein paar Anmerkungen:

1. Insgesamt sieht mir das ein wenig nach "overengineering" aus. Oder anders gesagt: Ich würde es mir für den risikobehafteten Anteil des Depots einfacher machen mit einem einzigen ETF auf den MSCI All Country World Index oder den FTSE All World-Index. Dann sparen Sie sich den Emerging Markets ETF. Für den Nahrungsmittel-ETF sehe ich persönlich ohnehin kein Bedarf, da die großen Indizes ja Nahrungsmittelhersteller schon abdecken. Versuchen Sie, das Depot so simpel wie möglich aufzubauen!

2. Den sicheren Anleihenanteil kann man meiner Meinung nach auch mit Tagesgeld/Festgeld abbilden. Da hat man weniger Schwankungen und schläft ruhiger. Ist aber nur meine persönliche Meinung und wird von anderen Finanzleuten nicht unbedingt genauso gesehen ;-)

3. Grübeln Sie allgemein nicht zuviel über die Struktur des Depots. Ein ETF auf den MSCI All Country Wordl oder den FTSE All World plus Tagesgeld/Festgeld, ggf. Ihre eigene Immobilie und vielleicht ein paar Goldmünzen und gut ist. Danach heißt es: Ruhe bewahren und durchhalten. Ihr größter Feind ist nicht etwa die richtige Auswahl des ETFs oder die richtige Zusammensetzung, sondern Ihre eigene Psyche, sprich, dass Sie 10+ Jahre durchhalten und nicht verkaufen. Da scheitert ein Großteil der Anleger dran, weil sie im Crash verkaufen. Und: Machen Sie sich auch immer bewusst, dass Indexfonds und ETFs, wie sie heute als "Stand der Technik" gesehen werden, nicht unbedingt auch in 10 oder 20 Jahren noch das Non-Plus-Ultra sein müssen. Auch die Anlagewelt entwickelt sich weiter und so kann es sein, dass es in 10 Jahren schon deutlich bessere Produkte gibt. Das ist nicht schlimm und ganz normal. Dann muss man einfach umschichten. Das nur, um die Erwartungen richtig zu positionieren ;-)

Registriertes Community-MitgliedAktienverkauf am 28.08.2020

Hallo Herr Erlich,
ich habe mich in den letzten Tagen intensiv mit dem Thema ETF's beschäftigt. Darf ich Ihnen meine Erkenntnisse/ggf. geplantes Vorgehen aufzeigen? Sollten Sie schlimme Gedanken-/oder Sachfehler entdecken, machen Sie mich bitte darauf aufmerksam. Herzlichen Dank

Zusammenstellungsoptionen und Gewichtung (jeweils einen in entsprechender Menge):

MSCI World 40%
MSCI Emerging Markets 20% (Aktengesellschaft der Schwellenländern)
Anleihenindex (Anleihenanteil): IBoxx Euro Sovereigns 30% (XTrackers)
Nahrungsmittelaktien 10% (Basiskonsumgüter)
Tagesgeld/Festgeld (als Ergänzung, statt Immobilienfond, Rohstoffe, Gold)

Allgemein:
- mindestens zu verwaltendes Vermögen der Aktie/Anleihe: über 500 Millionen Euro
- Transaktionsvolumen/Kauf: min. 1.500 Euro (Kosten < 1%)
- auf etablierte Indizes großer Anbieter konzentrieren, die einen möglichst große Teile des Marktes abdecken
- optimierte Replikation (auch: physische Replikation mittels Sampling)