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Kritik an Energiepolitik und Herausforderungen bei Energiespeicherung

Kritik an Energiepolitik und Herausforderungen bei Energiespeicherung

Anonymer PosterKritischer (Gast) am 20.01.2023

@spektiker
Welchen realen Wert die tolle Peak-Leistung der Windkraftanlagen hat, können Ihnen die Betreiber der Kohlekraftwerke am Beispiel einiger Monate des Jahres 2022 ganz genau erklären. Denn wir hatten sowohl 2021, wie auch 2022 einige Monate mit sehr wenig Wind und sehr viel dunklen Wolken. Dadurch ist der Anteil der erneuerbaren in den Jahren sogar real gesunken. Und wenn sehr viel Wind ist, dann kann wiederum die produzierte Energie wegen dem Netzausbau gar nicht genutzt werden - die Produktion muss aber trotzdem von allen Verbrauchern bezahlt werden! Übrigens: die Chip ist dafür bekannt öfters mal Betrüger als Manager des Jahrzehnts auszuzeichnen und total scheiternde Produkte weniger Monate vorher als Idee des Jahrzehntes zu bezeichnen. Da aber viele den Unsinn der Chip glauben und sich manipulieren lassen, sorgt das auch mal für Auswirkungen an der Börse. So wie z.B. beim Betrugsprodukt Softram95 für einen Kurssprung von 5 Cent auf über 28 Dollar. Kann man übrigens alles im Archiv bei der c't und sogar bei einem Hamburger Gericht nachlesen.

Mitglied der RedaktionStefan Erlich am 11.01.2023

Danke für die Infos und den Kommentar :-) Den Vergleich mit dem Elektroauto und der Reichweite finde ich einerseits gut, andererseits fühlt sich so etwas manchmal etwas nach Bild-Zeitung an a la "so groß wie 20 Fußballfelder" :-) Die Angabe der MWh ist da schon eher beeindruckend. Und eine maximale Leistung von 15 MW - wow! Wer hätte vor 30 Jahren gedacht, dass so etwas überhaupt möglich ist!

Registriertes Community-MitgliedBankkunde am 11.01.2023

Hallo Herr Ehrlich,

ich finde Ihre Ausführungen kritisch, realistisch und mit einer gesunden Portion Optimismus. Sie habe den Nagel aus meiner Sicht ziemlich gut auf den Kopf getroffen !

Da es hier (auch) um Energiewende geht und in Zukunft noch mehr gehen wird, muss ich Ihnen bei Ihren Einschätzungen vollumfänglich recht geben.

Ergänzen möchte ich noch, dass wir viel mehr Speicher brauchen und das schon seit Jahren wissen. Und das beste: Genau daran wird überall intensiv gearbeitet, weil der Strompreis immer mehr durch die zeitliche Verfügbarkeit minutengenau geändert und beeinflusst wird. So lohnt sich die Speicherung von billigem Strom bei viel Sonne und Wind und die Abgabe bei hoher Nachfrage immer mehr und das wird in Zukunft immer stärker der Fall sein und für immer mehr Speicher sorgen.

Hier mal ein interessantes Beispiel dazu wie intensiv die Speicherung mit immer neuen Methoden umgesetzt wird:

https://www.pv-magazine.de/2023/01/09/rwe-bringt-grossspeicher-mit-117-megawatt-ans-netz/

Und wo ich gerade dabei bin - auch etwas Optimismus zu verbreiten:

Wussten Sie, dass man mit der Leistung der neusten Windkraftanlagen Generation mit dem in 24h erzeugten Strom rund 2 Millionen Kilometer mit einem Elektroauto fahren kann ?

Nein ?

Hier:

https://efahrer.chip.de/news/weltrekord-siemens-windrad-erzeugt-strom-fuer-100-jahre-an-einem-tag_109759

Ist noch ein Prototyp, aber mit ein klein wenig Phantasie kann man sich vorstellen, wohin die Reise gehen wird ;-)

Mitglied der RedaktionStefan Erlich am 03.01.2023

Ich wusste, dass so ein Kommentar kommt :-) Lesen Sie bitte noch einmal meine Kolumne und dann sagen Sie mir gern, ob ich darin behauptet habe, dass die Energiewende ganz einfach machbar ist. Wie auf den Kommentar von Hubu auch schon geantwortet: Es ging mir darum, aufzuzeigen, dass wir Menschen es immer wieder geschafft haben, Dinge zu verändern, die vorher für völlig unmöglich gehalten wurden. Ihr Kommentar und der von Hubu spiegelt das ja geradezu exemplarisch wider. Der Batterieprofessor hätte vor 15 Jahren auch gesagt, dass eine Batterie, wie Tesla sie heute verbaut, technisch völlig unmöglich sei. Und trotzdem fahren die Dinger auf unseren Straßen. Gesamtenergie vs. elekrtische Energie ist eine technische Betrachtung, keine Fragestellung im Kontext der Wandlungsfähigkeit des Menschen. Beide Betrachtungen sind wichtig. Was die Speichermedien für die längerfristige Speicherung angeht: Da haben Sie sicherlich recht, aktuell zumindest. Aber wie schaut es in 10, 20, 30 Jahren aus? Weder Sie noch ich können das heute absehen. Der Unterschied ist: Mir macht die Vergangenheit diesbezüglich Hoffnung. Sie nehmen die Gegenwart und sagen "Geht nicht!", dabei basiert Ihre Betrachtung auf einer linearen Fortsetzung des aktuell Bekannten, dabei ist unsere Welt alles andere als linear.

Hoffe, Sie nehmen meinen Kommentar sportlich :-)

VG, Stefan Erlich

Registriertes Community-MitgliedWofgang Orth am 01.01.2023

Lieber Herr Erlich,m.E. haben Sie sich da teilweise böse vergaloppiert. Beispiel umweltfreundliche Energie: Nicht der erzeugte Anteil umweltfreundlicher Energie an der Gesamtenergie ist entscheidend, sondern der tatsächlich eingesetzte Anteil. Ich empfehle den entsprechenden täglichen Überblick in der FAZ. Und auch bei den Batterien ist der Punkt nicht, ob sie einen Pkw antreiben, sondern die Frage ob und wann wir es schaffen, Speichermedien zu entwickeln, die grosse Mengen umweltfreundlicher Energie über lange Zeit speichern können und das schnell zu- und abschaltbar.Es geht schlicht darum Antworten auf die aktuellen Herausforderungen zu finden und da sieht es leider nicht so gut aus. Die Menschen merken das und darin liegt der wesentliche Grund für den Pessimismus. Letzten Endes müssen wir uns darum genau so selbst kümmern wie um unsere Investitionen. Für 2023 hoffe ich, dass möglichst viele Menschen sich mit Erfolg selbst kümmern.