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Skepsis gegenüber Energiewende und Finanzanlagen in unsicheren Zeiten

Skepsis gegenüber Energiewende und Finanzanlagen in unsicheren Zeiten

Mitglied der RedaktionStefan Erlich am 03.01.2023

Hallo Hubu,

urteilen Sie nicht zu schnell. Ich komme aus einem Haushalt, in dem Energie (insbesondere in Form von Strom) tägliches Thema war und das nicht auf Spiegel-Niveau. Ich weiß sehr gut, was die Energiewende potentiell bedeutet, sowohl aus technischer Sicht als auch potentiell für unseren Wohlstand/Lebensstandard.

Ich habe in meiner Kolumne auch nicht gesagt, dass die Energiewende so ohne Weiteres easy peasy machbar ist. Mir geht es mit der Kolumne primär darum, wieder einmal vor Augen zu führen, dass unser lineares und statisches Denken nicht dafür geeignet ist, großen Wandel vorherzusagen. Ihr Kommentar bestärkt mich in der Hinsicht sogar, denn Ihre Aussagen basieren auf einem linearen Fortsetzen des bereits Bekannten.

Dabei geht es nicht nur um technischen Fortschritt, sondern eben auch um gesellschaftlichen Wandel, insbesondere die Veränderung von Verhalten. Ich will da gar nicht konkreter werden, denn auch ich weiß ja nicht, was wir in 20 Jahren so alles erreicht/verändert haben werden. Wenn ich das wüsste, könnte ich ja finanziell davon profitieren. Ich weiß nur, und das auf Basis unserer jüngeren Vergangenheit, dass wir Menschen erstaunlich anpassungsfähig und erfinderisch sind - manchmal schon auf erschreckende Art und Weise. Und das macht eben Hoffnung.

Bzgl. Ihres Hinweises zu Pencilin: Stimmt natürlich einerseits, aber Gegenfrage: Würden Sie lieber keine Antibiotika haben wollen? :-) Technischer und wissenschaftlicher Fortschritt bringt auch eben immer beides: Gutes und Schlechtes. Der Mensch neigt dazu, neue Möglichkeiten eben auch zu missbrauchen oder damit zu übertreiben. Und da sollten wir uns keine Illusionen machen: Auch die Energiewende mit PV, Wind und Co wird uns unerwartete Probleme bescheren, vielleicht an Stellen, die wir schon im Blick haben (Entsorgung?), vielleicht aber auch dort, wo wir noch gar nich hingucken.

Lange Rede, kurzer Sinn: Sie haben natürlich vollkommen recht! Aber Kopf in den Sand stecken ist auch keine Lösung und wie gesagt: Wir Menschen sind schon erschreckend gut darin uns anzupassen und zu verändern, eben auch auf technischer Ebene. Das sollten wir nicht unterschätzen, auch wenn das jetzt noch nicht absehbar ist. Genau das ist ja der Punkt: Es KANN nicht absehbar sein!

VG, Stefan Erlich

Anonymer PosterHubu (Gast) am 03.01.2023

Mensch, Herr Ehrlich,
nix gegen Zuversicht, aber doch nicht auf Teufel komm raus. Ich selbst sehe eher eine Deindustrialisierung für die BRD oder Europa, auch teile ich ihre Zuversicht was z.B. die Energiewende angeht nicht, denn davon haben sie offenbar zuwenig Ahnung. Wir benötigen eine Grundlast von 60Terrawatt, die lassen sich durch Wind und Sonne nicht erreichen. Dafür benötigt man zusätzlich mindestens 60 hochmoderne flexible Gaskraftwerke.
Auch wenn ich eher schwarz sehe, so bin ich in der Geldanlage pragmatisch, denn wo außer in ETFs, Festgeld oder eigenem Haus kann man sein Geld als Kleinanleger denn parken? Unterm Kopfkissen bei 10% Inflation? Also, zähneknirschend lege ich es in die Hände von skrupellosen Banken und hoffe inständig halbwegs ungeschoren davon zu kommen.
Mit freundlichem Gruß
Hubu
P.S. Übrigens halten gute Erfindungen wie Penicillin nur kurz, heute sterben in Deutschland jährlich rund 20.000 Menschen an multiresistenten Keimen, weil in Böden, Menschen und Massentierhaltung sinnlos "präventiv" Antibiotika verballert werden.