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Risiko für Einlagen bei der Comdirect über Euro 100.000 €?

Risiko für Einlagen bei der Comdirect über Euro 100.000 €?

Registriertes Community-MitgliedHans_1956 am 19.08.2025

Ich beabsichtige noch im Monat August 2025 meine Geldeinlagen bei der comdirect Bank bis Mitte Januar 2026 auf Euro 300.000.-- aufzustocken, da diese Bank eine zusätzliche Einlagensicherung der Deutschen Banken genießt, welche über die gesetzlich abgedeckte Grenze von Euro 100.000,-- hinausreicht.

Erkennt jemand einen Grund, weshalb die namhafte comdirect in Quickborn, die u. a. zur Commerzbank gehört, in den nächsten 6 Monaten in ein Risiko-Scenario hinein geraten könnte??

Schreibt mir bitte, wenn ich euch zu blauäugig mit solch einer hohen Einlage bei der comdirect vorkommen sollte. Für jegliche Rückinfo wäre ich Euch und auch der schon lange sehr geschätzten Redaktion von "Kritische Anleger" dankbar!

MfG, Hans aus der unmittelbaren Nähe von Heidelberg

Registriertes Community-MitgliedDepeeh am 19.08.2025

Jede(r) hat eine individuelle Risikobereitschaft, nach der er / sie handelt.
So, ... ... ...

Star der CommunityHans-Jürgen am 19.08.2025

@ Hans_1956
Das ist natürlich eine wirklich schwierige Frage, die letztendlich nur Du für Dich selbst beantworten kannst.
Ich habe in diesem Jahr auch ausnahmsweise sogar bei einer ausländischen Bank, an deren langfristigem Bestand ich aber nicht zweifle, die Anlagegrenze von 100.000 € durch Abschluss von mehreren Festgeldern mit attraktiven Konditionen überschritten. Dennoch bleibt ein komisches Gefühl, auch wenn ich bis Februar 2026 durch freiwerdende Festgelder wieder auf die 100.000 € zurückkomme.
Bei der comdirect würde ich - ohne Bankexperte zu sein oder Bankinterna zu kennen - eigentlich auch darauf vertrauen, dass sie im nächsten halben Jahr nicht in Probleme kommt. Dennoch würde ich mit 200.000 € nicht ins "Risiko" gehen, sondern den Gesamtbetrag von 300.000 € auf drei Banken verteilen. Bei einem so guten Finanzpolster muss man doch nicht für ggf. einige 100 € mehr an Zinsen ein Risiko eingehen. Es gibt genügend Angebote deutscher (und auch ausländischer) Banken, die man kurzfrisitg abschließen kann und auf der sicheren Seite bleibt. Ggf. muss man aber bei so großen Beträgen damit rechnen, dass man die Herkunft des Geldes unter Berücksichtigung der Geldwäschebestimmungen nachweisen muss, was sicherlich kein Problem darstellen sollte.
Mein Tipp somit nochmals: Überlege Dir gut, ob der verhältnismäßig geringe ZInsgewinn das hohe - wenn auch vermutlich unwahrscheinliche - Risiko wert ist!
VG Hans-Jürgen

Registriertes Community-MitgliedSebastian2 am 19.08.2025

Wie wahrscheinlich eine Bankenpleite der ccomdirect ist, kann ich nicht einschätzen.
Theoretisch sollten auch die 300.000 Euro als Einzelanlage bei der comdirect abgesichert sein, entsprechend 100.000 über die gesetzliche Einlagensicherung und die restlichen 200.000 über die freiwillige Einlagensicherung.
Die Frage ist allerdings, ob wie entsprechenden Einlagensicherungssysteme im Zweifelsfall genug Geld haben, um alle Einleger entschädigen zu können. Laut Information hier auf Kritische Anleger hat die gesetzliche deutsche Einlagensicherung nur eigene Mittel, um 2% der Kundeneinlagen der comdirect abzudecken. Allerdings ist unklar, für wieviel der gesamten Kundeneinlagen der comdirect die gesetzliche Einlagensicherung überhaupt zuständig wäre (ja nur bis 100.000 pro Person). Also eventuell ist die Lücke nicht ganz so groß, wie sie auf den ersten Blick erscheint. Trotzdem ist unklar, wer die Lücke füllt, wenn das Geld nicht reicht.
Ob die freiwillige zusätzliche Einlagensicherung des Bundesverbandes deutscher Banken im Zweifelsfall genug Geld hätte, um die restlichen Einlagen der comdirect abzudecken, weiß ich nicht. Auch hier ist die Frage, ob irgendjemand einspringt, wenn das Geld nicht reicht.

Daher ist es vermutlich keine schlechte Idee, sein Vermögen auf mehrere Banken zu verteilen, da eine einzelne Bankenpleite, denke ich, wahrscheinlicher ist als die zeitgleiche Pleite mehrerer Banken. Oder man verlässt sich eben aufs System: Dass schon keine Pleite stattfinden wird oder dass die Entschädigung funktioniert, wenn doch eine Pleite stattfindet.

Star der CommunitySpooky78 am 19.08.2025

@ Hans_1956: Was die Einschätzung der (vermeintlichen) Sicherheit der comdirect sowie der verschiedenen Einlagensicherungssysteme angeht, kann ich mich meinen Vorrednern (oder besser -schreibern) nur anschließen. An Ihrer Stelle würde ich mir aber viel eher folgende Fragen stellen:

1. Was würde passieren, wenn das Geld tatsächlich plötzlich "weg" wäre?

Könnten Sie darauf verzichten oder würde dies die Aufrechterhaltung Ihres Lebensstils oder Ihrer Altersvorsorge ernsthaft gefährden? Wenn der erwähnte Geldbetrag für Sie also nur "Peanuts" sein sollte (falls ja: Meinen Glückwunsch!), spricht im Prinzip nichts dagegen, dieses Risiko einzugehen, zumal der Anlagezeitraum überschaubar ist und zudem ja jederzeit die Möglichkeit besteht, das Geld wieder abzuziehen. Sollte der Betrag jedoch einen Großteil Ihres Kapitalvermögens ausmachen, würde ich an Ihrer Stelle jedem unnötigen Risiko aus dem Weg gehen - wie klein es auch immer sein möge.

2. Brauche ich wirklich so viel Geld auf einem Tagesgeldkonto?

Schließlich ist diese Anlageform eigentlich eher für den schnell verfügbaren "Notgroschen" und nicht als dauerhaftes Investment gedacht. Wenn Sie also nicht gerade einen enormen täglichen Liquiditätsbedarf haben oder das Geld dort nur "zwischenparken" wollen, um es in Kürze anderweitig zu investieren oder auszugeben, würde ich mir doch überlegen, ob es gerade vor dem Hintergrund möglicher weiterer Zinssenkungen nicht sinnvoll wäre, zumindest einen Teil davon in anderer Form zu investieren, um sich die aktuell noch vergleichsweise hohen Zinsen zu sichern oder eine höhere Rendite mit anderen Anlageformen zu erzielen (Anmerkung: Wenn ich die Zahlen in Ihrem Nickname richtig interpretiere, sind Sie bereits in einem Alter, in dem man nicht mehr von Anlagezeiträumen von 20+ Jahren ausgeht. Insofern relativiert sich meine vorherige Aussage etwas, da es für Sie vermutlich nicht mehr in Frage kommt, in größerem Umfang in volatilere Anlageformen wie Aktien zu investieren.).

3. Mit welchem Zinsniveau rechne ich am Ende des Garantiezeitraums?

Diese Frage schließt sich an die vorherige an, denn falls Sie sich entscheiden sollten, das Geld tatsächlich bis zum Ende des Sonderzins-Zeitraums auf dem Tagesgeldkonto zu belassen, müssten sie sich überlegen, was danach kommt (Stichwort: Wiederanlagerisiko). Es könnte nämlich sein, dass dann die Zinsen noch niedriger sind als jetzt schon und Sie dadurch mit einer erst dann getätigten, längerfristigen Anlage womöglich schlechter fahren, als wenn Sie das Geld heute bereits für einen längeren Zeitraum angelegt hätten. Das ist natürlich schwer zu prognostizieren, aber die Tendenz geht aktuell nun mal in diese Richtung, zumindest was Festgeldanlagen unter 5 Jahren angeht (bzgl. der längerer Zeiträume verweise ich auf meine Anmerkung zu Frage Nr. 2).

Ich hoffe, ich konnte Ihnen damit ein paar hilfreiche Denkanstöße liefern, auch wenn ich Ihre eigentliche Frage leider nicht beantwortet habe. Mich würde aber auf jeden Fall interessieren, wie Sie sich am Ende entschieden haben, da ich derzeit selbst mit dem Gedanken spiele, das nicht von der Hand zu weisende Renditepotenzial der comdirect - wenn auch nur kurzfristig und für einen wesentlich kleineren Betrag - etwas stärker auszureizen als gewohnt (und vermutlich auch geboten).

Dieser Post wurde am 19.08.2025 um 21:28 Uhr geändert.
Anonymer PosterFreiSchnauzer (Gast) am 20.08.2025

Meine Frage/Überlegung wäre dabei eine ganz andere: welche vergleichbaren Angebote gibt es, wo ich den gleichen Zinssatz für diesen garantierten Zeitraum erhalte und muss ich täglich verfügen über die gesamte Höhe können? Aber oft gibt es vermehrt Lockangebote für Tagesgeldkonten, die teils besser sind als langjährige Sparbriefe. Warum sollte man solche Aktion nicht mitnehmen? Dann wäre es ja ggf egal ob es ein TagesFestgeld oder Sparbrief ist. Und ggf kann man so auch etwas streuen? Es kann kein Fehler sein, die 100.000 EUR Grenze je Bank nicht zu überschreiten, ggf schläft es sich dann auch besser? Das eigene Bauchgefühl sollte unbedingt beachtet werden!

Registriertes Community-MitgliedChaser am 20.08.2025

Guten Morgen, meine Meinung zu dem ganzen Thema 'ruhig schlafen', die 100000 Euro Grenze nicht überschreiten.... Ich finde die Performance eines Unternehmens / einer Bank wichtiger als die Einlagensicherung. Schaut Euch das Rating an, die letzten Geschäftszahlen und auch die Eigentümer / Aktionäre. Ich würde mir da bei der comdirect / Commerzbank keine Gedanken machen. Natürlich würde ich auch nicht mein ganzes Geld bei einer Bank deponieren, aber bei manchen Banken die 1000000 Euro überschreiten halte ich für vertretbar. Auch wenn man bei maximal 100000 Euro bleibt bzw nicht übersteigt, hat man einen rechtsanspruch auf Entschädigung. Es gibt auch einen rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz. Das kann auch nicht immer erfüllt werden. Was ich damit nur sagen möchte, wie oben erwähnt, Rating, Geschäftsberichte, Eigentümer.... Und am Ende muß das eh jeder für sich entscheiden.