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Consors führt keine Kirchensteuer mehr automatisch ab.

Consors führt keine Kirchensteuer mehr automatisch ab.

Registriertes Community-MitgliedMax H. am 04.07.2024

Zur steuerlichen Handhabung habe ich bei der jetzigen Quartalsabrechnung hinsichtlich meines TG-Kontos festgestellt, dass Consors keine Kirchensteuer mehr automatisch abführt, lediglich die Kapitalertragssteuer und den Soli. Meine telefoniosche Nachfrage ergab, dass Consors seit diesem Jahr das Kirchensteuermerkmal nicht mehr einträgt und die Kirchensteuer dementsprechend auch nicht mehr abführt. Diese wäre dann vom Kunden in seiner Steuererklärung dann selbsständig abzuführen. Das ist jetzt nun kein großes Problem. Ich dachte bisher allerdings, dass die Steuerabfuhr bankenseits eine gesetzliche Vorgabe sei, oder ist die Kirchensteuer davon ausgenommen?

Star der CommunitySpooky78 am 04.07.2024

Diese Information kann ich so nicht bestätigen. Bei meinem Consorsbank TG-Konto wurden zumindest im 1. Quartal 2024 wie üblich 9 % Kirchensteuer abgeführt. Da ich mein Konto anschließend wegen des ausgelaufenen Sonderzinses abgeräumt habe, fielen im 2. Quartal keine Zinsen mehr an, so dass ich hierzu keinen Nachweis habe. Es würde mich jedoch wundern, wenn die Bank mitten im Jahr ihre Steuerpolitik geändert hätte.

Soweit ich informiert bin, sind die deutschen Banken auch weiterhin dazu verpflichtet, die Kirchensteuer abzuführen, sofern der Kunde nicht dem automatisierten Datenabruf der Religionszugehörigkeit beim Bundeszentralamt für Steuern widersprochen hat
(vgl.: https://www.bzst.de/DE/Privatpersonen/Kapitalertraege/KirchensteuerAbgeltungssteuer/kirchensteuerabgeltungssteuer_node.html#js-toc-entry5). Das gilt gleichermaßen für die Consorsbank, auch wenn diese ursprünglich in Frankreich beheimatet ist (https://www.consorsbank.de/ev/Service-Beratung/Steuer#kirchensteuer). Es kommt allerdings gelegentlich vor, dass die Datenübermittlung fehlerhaft verläuft, so dass die Banken nicht die erforderlichen Informationen erhalten und dann zunächst auf den Kirchensteuerabzug verzichten. So ging es mir z.B. zu Jahresbeginn bei einem fälligen Festgeld der Bank11.
Ich würde daher noch einmal Kontakt zur Consors aufnehmen und auf den oben verlinkten Text auf deren Homepage verweisen.

Besonders engagiertes MitgliedUli am 04.07.2024

@Spooky78, die Sutor Bank, Treuhandbank von ZP, behielt die Kirchensteuer bis vor 2 Jahren ebenfalls ein, obwohl der Steuerfreibetrag noch Luft hatte.
Widerspruch hatte und habe ich nicht eingelegt, warum soll ich mich mit der Kirchensteuer bei der Steuererklärung herumschlagen?

Registriertes Community-MitgliedMax H. am 05.07.2024

@Spooky78 Ich vermute mal dass du Deine Anlage noch 2023 eingerichtet hast. Da hat Consors hinsichtlich der Eröffnung Deiner Anlage noch Dein Kirchensteuerabzugsmerkmal (KiStAM), im Sinne Deiner relig. Zugehörigkeit im Antrag noch "angefragt". Nach meinem Kenntnisstand aufgrund der Informationen von Consors und aufgrund meinjer eigenen Erfahrung gehe ich davon aus, dass Consors diese "Anfrage" in der Antragstellung zu Neuanlagen im Jahr 2024 nicht mehr stellt. Das heißt, man kann auch nirgends mehr die Kirchenzugehörigkeit eintragen bzw. vermerken lassen. Mit der Folge, der Kirchensteuersatz bzw. das Kirchensteuerabzugsmerkmal wird bei Consors für das Jahr 2024 (und lustigerweise auch schon für 2025) automatisch und generell bei wohl allen Neuanlagen auf 0 % gestellt. Und wenn dieser Steuersatz, weil eben "nicht angefragt", mit 0 % beziffert wird, führt Consors auch keine Kirchensteuer ab. Man kann dies auch nirgends in seinen persönlichen Datensätzen verändern.

Star der CommunitySpooky78 am 05.07.2024

@ Max H.: Mein Konto ist sogar noch älter. Unter "https://www.consorsbank.de/web/Mein-Konto-und-Depot/Steuern/Kirchensteuer" wird bei mir das hinterlegte Kirchensteuerabzugsmerkmal (KiStAM) angezeigt. Für 2025 wurde es noch nicht angefragt. Die Consors schreibt diesbezüglich auf ihrer Website: "Wir fragen einmal im Jahr beim Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) Ihr persönliches Kirchensteuerabzugsmerkmal (KiStAM) ab. Das passiert zwischen dem 01.09. und dem 31.10. und nennt sich „Regelabfrage“. Daraufhin nennt uns das BZSt Ihre Religionszugehörigkeit und Ihren Kirchensteuersatz zum Stichtag 31.08. Auf Basis dieser Daten berechnen wir die Kirchensteuer zu Ihrer Kapitalertragssteuer für das folgende Steuerjahr." (siehe Hilfe & Kontakt -> Hilfe -> Steuer -> Aktuelles). Dass man ab diesem Jahr auf die Abfrage verzichtet, konnte ich dort nirgends finden. Stattdessen wird im FAQ-Bereich weiterhin darauf hingewiesen, dass man für Neukunden das Kirchensteuerabzugsmerkmal automatisch angefragt (https://wissen.consorsbank.de/t5/H%C3%A4ufige-Fragen/Wo-sehe-ich-mein-Kirchensteuerabzugsmerkmal-KiStAM-und-wie-kann/ta-p/105531). Andererseits konnte ich aber ebenfalls kein Formular o.Ä. finden, wo man manuell eine entsprechende Abfrage anstoßen kann. Da ich ohnehin jedes Jahr eine Steuererklärung abgebe, wäre das für mich jetzt nicht so tragisch, aber merkwürdig ist das Ganze schon.

Registriertes Community-MitgliedMax H. am 22.07.2024

@Spooky78: (Nachtrag) Wie dem auch sei. Mir gegenüber lautete die telefonische Auskunft jedenfall, dass die Regelabfrage seit Anfang des Jahres nicht mehr gemacht wird. Ich habe zwischenzeitlich die Consors Bank schriftlich kontaktiert und darum gebeten, mein Kirchensteuerabzugsmerkmal mit (bayerischen) 8% einzutragen. Das hat Consors auch zeitnah gemacht. Ich gehe davon aus, dass zukünftig, zumindest was mich angeht, gesetzeskonform abgeführt wird undin diesem Sinneauch eine Nachberechung erfolgt.

Anonymer PosterJoachim Datko (Gast) am 27.09.2024

Den Kirchensteuerabzug habe ich schon vor Jahrzehnten bei der Stadtverwaltung gegen eine geringe Gebühr abschalten lassen. 2023 haben das ungefähr 783.000 Menschen (evang. + kath.) machen lassen.

Anonymer PosterKlaus19 (Gast) am 19.10.2024

Vor Jahrzehnten war das noch kostenlos. Ich z. B. habe 1984 nichts dafür zahlen müssen, musste allerdings zum Amtsgericht dackeln.

Anonymer PosterJoachim Datko (Gast) am 19.10.2024

Bei uns in Regensburg kostet der Kirchensteueraustritt zurzeit 35 €. Zu Klaus 19.10.00:58 Uhr: 1) Für Personen, die Kirchensteuer zahlen, ist der Betrag meist schon in einem Monat eingespart. 2) Es ist auch eine Steuervereinfachung bei der Einkommenssteuer. 3) Wenn Sie überschlagen, wie viel sie seit 1984 eingespart haben, kommt sicherlich eine schöne Summe heraus.