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Ford Money Rating auf Vergleichsseite möglicherweise irreführend dargestellt?

Ford Money Rating auf Vergleichsseite möglicherweise irreführend dargestellt?

Anonymer PosterLampredos (Gast) am 20.06.2021

Auf der Seite https://www.tagesgeldvergleich.net/tagesgeldvergleich/ wird das "Rating" von Ford Money mit "AAA" angegeben. Handelt es sich hier schlichtweg um eine Täuschung?

MfG

Mitglied der RedaktionStefan Erlich am 21.06.2021

Hallo Lampredos, Täuschung ist ein starkes Wort, aber ja, die Darstellung ist sicherlich an der ein oder anderen Stelle irreführend, denn das AAA-Rating bezieht sich auf das Land der Einlagensicherung und nicht auf die Bank selbst. Die Ford Money selbst ist hingegen eine Marke der FCE Bank Plc und die wird leider eher schlecht bewertet. Ob man sich dann auf das AAA-Rating stützt und sagt "Yo, im Notfall zahlt halt der Staat" (wozu er keine direkte Verpflichtung hat) oder sich eher auf die Bonität der Bank selbst verlässt, müssen Sie für sich entscheiden ;-) VG, Stefan Erlich

Registriertes Community-MitgliedOdenwald-Team (R.F.) am 01.07.2021

Hallo Herr Erlich,
eine Verständnisfrage: Sie schreiben ""yo, im Notfalle zahlt halt der Staat" (wozu er keine direkte Verpflichtung hat) . . . ".
Wie ist das zu verstehen und welcher Staat (GB, DE)?
Gibt es nicht die bis zu 100.000 EUR aus der gesetzlichen deutschen Einlagensicherung und darüber hinaus eventuell aus der freiwilligen Einlagensicherung des Bundesverbandes Deutscher Banken oder ist das bei der Ford Bank anders?
MfG - R.F.

Mitglied der RedaktionStefan Erlich am 02.07.2021

Hallo R. F.,
im Fall der Ford Money Bank wäre es der deutsche Staat, da ja die deutsche Einlagensicherung zuständig für die Absicherung der Einlagen ist. Allerdings gibt es rein rechtlich keine Pflicht für den deutschen Staat, Anleger direkt zu entschädigen oder die Einlagensicherung zu stützen, auch wenn der Name "gesetzliche Einlagensicherung" das suggeriert. Die Einlagensicherungsfonds sind eigenständige Organisationen, die sich eigentlich aus den Beiträgen der angeschlossenen Banken finanzieren sollen. Leider reicht das Geld aber bei mittelgroßen oder gar großen Banken hinten und vorne nicht. Daher haben de facto alle Einlagensicherungen in Europa nur eine relativ klar definierte Schlagkraft. Vielleicht als Hintergrund zu der Thematik ganz interessant:
https://www.youtube.com/watch?v=EUXufShiP5g
https://www.kritische-anleger.de/der-gefaehrliche-glaube-an-die-sicherheit-der-einlagensicherung/
https://www.youtube.com/watch?v=GVdKBWxJnGo
Viele Grüße, Stefan Erlich

Anonymer PosterBrigitte (Gast) am 16.12.2021

hallo,
warum ist das eher schlechte Rating der britischen Mutterbank FCE Bank plc maßgeblich für die Ford Bank GmbH (die als GmbH doch wohl eine selbständige Rechtsperson ist und der deutschen Einlagensicherung unterliegt ) bzw. das Festgeldangebot der Ford Bank GmbH unter "Ford Money", wobei letzteres offenbar nur ein Name (Ford Money) und keine selbständige Firma ist? Danke, Brigitte

Mitglied der RedaktionStefan Erlich am 17.12.2021

Hallo Brigitte,
bei dem Thema geht es ja immer um eine Haftungskaskade, sprich, wer haftet oder hilft an welcher Stelle. Die Einlagensicherung ist dabei unabhängig von der Stärke der Bank zu sehen. Sie hilft erst, wenn die Firma wirklich pleite ist und die Mutter sagt "Nö, interessiert mich nicht!". In der Praxis ist es aber meist so, dass die Muttergesellschaften für ihre Töchter einspringen und als Gesellschafter Eigenkapital nachschießen. Das sieht man auch in Deutschland immer wieder. Von daher halten wir das Vorgehen, beim Fehlen eines direkten Ratings der Bank an sich, das Rating der Muttergesellschaft zu nutzen, für durchaus legitim, denn bevor die Einlagensicherung greift, hätte die Muttergesellschaft noch die Möglichkeit, ihre Tochter mit frischem Eigenkapital zu retten. Sie kann das natürlich verweigern, risikiert dabei aber ihren eigenen Ruf. Entsprechend häufig sieht man es eben auch, dass Geld nachgeschossen wird. Das Rating der Mutter ist dann letztlich eine Art Indikator dafür, dass sie überhaupt Geld nachschießen könnte. Erst wenn sie das nicht kann oder will, greift die Einlagensicherung, insofern sind diese Aspekte immer separat voneinander zu sehen. Die Einlagensicherung ist eher wie eine Art Airbag, der greift, wenn der Schaden schon da ist. Das Rating dagegen zeigt uns, wie stark die Bank oder Muttergesellschaft bremsen kann.
Hoffe, das macht das etwas verständlicher?
Mit besten Grüßen, Stefan Erlich