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Zweifel an ausreichender Einlagensicherung bei Bankenkrise in Italien

Zweifel an ausreichender Einlagensicherung bei Bankenkrise in Italien

Registriertes Community-MitgliedRolf2 am 02.11.2023

Habe die Angaben überprüft - Zahlen stimmen: Download https://www.eba.europa.eu/sites/default/documents/files/document_library/1055073/Aggregated%20DGSD%20data%202022.xlsx .

Allerdings kann ich die Folgerung nicht nachvollziehen: Länderbonität nicht relevant, da Einlagensicherung der Il Fondo Interbancario di Tutela dei Depositi (3,26 Mrd. Euro) 986 % der Kundengelder abdeckt.
Das trifft nur dann zu, wenn eine Bankenpleite lediglich die ViViBanca trifft. Doch das ist unwahrscheinlich. Eine Finanzkrise würde einen Großteil der Banken in Mitleidenschaft ziehen, dieüber den italienischen Einlagensicherungsfond FITD abgedeckt sind: derzeit insgesamt 104 Banken!

Die verfügbaren Mittel von insgesamt 3,26 Mrd. Euro reichen dann bei Weitem nicht aus, um alle Sparerzu entschädigen. Mit welchen Prioritäten werden dann welche Kunden welcher Banken entschädigt?

Mitglied der RedaktionDavid Stahmann am 02.11.2023

Hallo Rolf,

wir gehen üblicherweise vom "Normalszenario" aus, dass hier und da mal eine Bank ausfallen könnte, wie das in der Vergangenheit geschehen ist. Daher vergleichen wir immer die Kundeneinlagen der jeweiligen Bank mit dem Volumen der jeweiligen zuständigen nationalen Einlagensicherung, wie von dir richtig bemerkt. Für den Extremfall einer "Kernschmelze", also echte Finanzkrise, reichen alle Einlagensicherungstöpfe der Welt nicht aus - dann hängen diese Töpfe ebenso am Tropf. Nämlich den des jeweiligen Nationalstaats, der ggf. mit Krediten oder sonstigen Finanzmitteln aushilft (siehe hier unseren Artikel von 2017, der nach wie vor so gültig ist in seinen Kernaussagen: https://www.kritische-anleger.de/der-gefaehrliche-glaube-an-die-sicherheit-der-einlagensicherung/).

Was die Reihenfolge der Auszahlungen in einem solchen Fall betrifft: Das weiß niemand und selbst wenn es irgendwo ein Papier gäbe mit einer dafür angedachten Verfahrensweise - wer weiß schon, ob diese im Eintritt eines solchen Szenarios noch besagtes Papier wert ist?