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BigBank fordert detaillierte Angaben zur Herkunft von Kundengeldern.

BigBank fordert detaillierte Angaben zur Herkunft von Kundengeldern.

Registriertes Community-MitgliedAna am 03.04.2024

Hallo, ich habe soeben ein seltsames Schreiben der BigBank erhalten, bei der ich seit Anfang des Jahres Kunde bin. Haben es auch andere die folgende Aufforderung erhalten? Ich finde es absolut seltsam.

"Um die Herkunft Ihrer Anlage genauer bestimmen zu können, bitten wir Sie, das beigefügte Formular auszufüllen und zu unterzeichnen. Wir benötigen eine kurze Erläuterung sowie einen dokumentarischen Nachweis."
"Um das Verständnis für die Herkunft der bei uns angelegten Gelder zu verbessern, bitten wir Sie um eine kurze Beschreibung des Zeitraums und der finanziellen Aktivität, durch die die Gelder angesammelt wurden. Bitte geben Sie auf dem Formular auch Ihren Beruf, Ihre Position, das durchschnittliche Gehalt und den Zeitraum Ihrer Beschäftigung an.
Zusätzlich bitten wir um einen entsprechenden Nachweis, wie zum Beispiel drei Gehaltsabrechnungen oder einen Einkommenssteuerbescheid für das Jahr 2022, ausgestellt vom Finanzamt."
"Wir bitten höflich um eine Rückmeldung innerhalb von 10 Tagen. Ohne die erforderlichen Informationen ist es uns leider nicht möglich, die Geschäftsbeziehung fortzuführen."

Besonders engagiertes MitgliedSparer (der Ältere) am 03.04.2024

Das kann einem bei höheren Summen bei jeder ausländischen Bank passieren (es werden Stichproben gemacht), und sogar bei inländischen, wenn man dort hohe Summen ins Ausland überweist. Stichwort Geldwäsche.

Besonders engagiertes MitgliedUli am 03.04.2024

Ich hatte vor dort eine Anlage zu tätigen, da kam die Sursees Bank in Belgien mit bessern Kondition. Deshalb habe ich dort abgeschlossen.
Das Gleiche wie bei der Advanzia Bank (LU) und einigen französischen Banken vor der Rückzahlung.
Dokumentarischer Nachweis, über welchen Zeitraum ist eine Privatperson verpflichtet Kontoauszüge oder andere Verträge von Geldanlagen mit einer Bank aufzubewahren, die betriebliche Aufbewahrungsfrist von 10 Jahren wohl eher nicht.
Beim Vertragsabschluss hat die BigBank wohl nicht danach gefragt, jetzt wo sie die Kunden mit gutem Zins haben, haben sie diese an den Ei..n.

Zieht der Anleger diese Option:
"Wir bitten höflich um eine Rückmeldung innerhalb von 10 Tagen. Ohne die erforderlichen Informationen ist es uns leider nicht möglich, die Geschäftsbeziehung fortzuführen."

Wird das Guthaben anstandslos mit oder ohne aufgelaufenen Zinsen zurücküberwiesen oder eingefroren?

Besonders engagiertes MitgliedUli am 03.04.2024

Selbstverständlich geht es hier um das Geldwäschegesetz.

Bei der Consorsbank musste ich bei der Eröffnung folgende Angaben machen.

Höhe des Vermögens.
Höhe der vermutlichen Anlage.

Diese Fragen wurden im Laufe der Eröffnung gestellt, hätte ich etwas zu verbergen, so hätte ich ab da die Eröffnung abgebrochen.
Einen chronologischen Verlauf und Zeitraum musste ich nicht nachweisen.

Registriertes Community-MitgliedAna am 03.04.2024

Dass es um Geldwäsche geht, ist klar. Aber ich bin ja nun seit mindestens 3 Monaten Kundin, deswegen finde ich das erstaunlich. Und ich weiß nicht, wieso ich einer Bank einen Einkommenssteuerbescheid für das Jahr 2022, ausgestellt vom Finanzamt, senden sollte. Das hat noch nie eine Bank von mir verlangt und schon gar nicht nach erfolgreichem Abschluss eines Kontos, wo das Geld lediglich ruht und keine Bewegung stattfindet. Ich finde es seltsam. Hat bisher keine/r ähnliche Erfahrung gemacht? Was mit Zinsen ist, sagt die Bank auch nicht. Ich habe dort ein Konto nur eröffnet, weil hier so gute Erfahrungen geschildert wurden. Und 10 Tage Zeit ist auch ein Witz, wenn man gerade verreist ist. Außerdem finde ich es seltsam, wenn das nur selektiv bei einigen Kunden gemacht wird.

Registriertes Community-MitgliedThomas am 03.04.2024

@ana,
Meine Meinung nach, geht BigBank untern Berufung auf Geldwäschegesetz zu tief ins Privatsphäre.
Zähle am besten am Montag komplette Gelder aus.
Wenn das Geld auf dem Referenzkonto ist, kündige das BigBank Konto. Dann bekommst du bis dahin ausgelaufene Zinsen sofort gutgeschrieben.

Würden alle Kunden so tun, werden sich die Banken ganz gut überlegen welche Informationen sie von Kunden verlangen.

LG
Thomas

Besonders engagiertes MitgliedSonnenschein am 03.04.2024

@ Fred

Du schreibst:

"Ich hatte vor dort eine Anlage zu tätigen, da kam die Sursees Bank in Belgien mit bessern Kondition. Deshalb habe ich dort abgeschlossen."

Wahrscheinlich meinst Du die Suresse Direkt Bank, die zur spanischen Santander gehört, oder?

Liebe Abendgrüße

Sonnenschein

Registriertes Community-MitgliedKlaus18 am 05.04.2024

Habe so etwas ähnliches erhalten:

"Sehr geehrte*****,

wir bedanken uns herzlich dafür, dass Sie Kunde bei der Bigbank sind!

Bei der routinemäßigen Überprüfung Ihres Profils haben wir mehrere Transaktionen mit ausländischen Konten festgestellt. Da alle Konten auf Ihren Namen laufen, möchten wir die Beweggründe für diese Aktivitäten verstehen, insbesondere ob sie einen Wohnsitz im Ausland besitzen oder einfach eine Präferenz für ausländische Bankdienstleistungen haben.

Die Gewährleistung der Sicherheit und Integrität Ihrer Gelder hat für uns oberste Priorität. Deshalb überwachen wir die Kontoaktivitäten genau. Indem wir Klarheit über die Gründe für diese Transaktionen gewinnen, können wir unsere Dienstleistungen besser auf Ihre Bedürfnisse abstimmen und die Einhaltung regulatorischer Anforderungen sicherstellen.

Wir bitten Sie, uns folgende Punkte zu erläutern:

1. Den Zweck oder die Art der Verwendung mehrerer ausländischer Konten für Transaktionen im Zusammenhang mit Ihrem Tagesgeldkonto.
 
2. Ob diese Transaktionen mit einem Wohnsitz im Ausland, der Inanspruchnahme ausländischer Bankdienstleistungen oder anderen spezifischen Gründen zusammenhängen.
 
3. Wenn Sie sich derzeit im Ausland aufhalten oder häufig ins Ausland reisen, das Land Ihres aktuellen Wohnsitzes oder den Ort, wo Sie sich am häufigsten aufhalten.

Ihre Unterstützung durch die Bereitstellung dieser Informationen hilft uns, Ihnen einen besseren Service zu bieten und die Sicherheit Ihrer Gelder zu gewährleisten. Bitte seien Sie versichert, dass alle übermittelten Daten mit größter Vertraulichkeit behandelt und ausschließlich zum Zweck der Verbesserung Ihres Bankerlebnisses verwendet werden.

Bitte antworten Sie so bald wie möglich auf diese E-Mail oder wenden Sie sich für weitere Hilfe oder Erläuterungen an unser engagiertes Kundendienstteam unter 0800 0008 382.

Wir bedanken uns für Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung."

Nachdem ich kurz geantwortet habe:
"ich nutze die Bankverbindungen, die mir den größten Nutzen versprechen. Da es in unseren Nachbarländern derzeit z. T. bessere Konditionen als bei uns gibt, habe ich einen Teil meiner Spargelder dort angelegt. Auch nutze ich gebührenfreie Zahlungsverkehrskonten mit Guthabenverzinsung auch für den Zahlungsverkehr.
Wenn Sie weitere Fragen haben, zögern Sie bitte nicht, mich zu kontaktieren." erhielt ich eine kurze Bestätigung:

"Vielen Dank für Ihre Antwort.

Wir bedanken uns für Ihre Unterstützung.
 
Sollten Sie weitere Fragen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung."

Fand ich alles nicht so aufregend ...


 
Mit bestem Gruß

Besonders engagiertes MitgliedAtzerix am 05.04.2024

@Klaus

Bei Dir hört es sich ja eher nach einer Kundenbefragung zur Verbesserung des Service an.

Im Gegenteil zu ana: "Ohne die erforderlichen Informationen ist es uns leider nicht möglich, die Geschäftsbeziehung fortzuführen."

Besonders engagiertes MitgliedUli am 05.04.2024

Es kann sein das Estland somit die auch die Bank erst jetzt die EU-Richtlinie umsetzt, wie geschrieben, eine Vermutung.

Besonders engagiertes MitgliedUli am 05.04.2024

Trade Republic soll zurzeit ähnliche Mails versenden.

Registriertes Community-MitgliedAna am 05.04.2024

Danke an alle für das Feedback. Ich habe die Bank angeschrieben und die folgende Antwort erhalten, aus der ich aber nicht schlau werde, ob sie weiterhin irgendwelche Dokumente haben wollen (die ich nicht hinschicke, weil die Bank eigentlich genug Information hat, die außerdem auch online problemlos überprüft werden kann).

"Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass diese Anfrage auf den verpflichtenden Kontrollen der Bank beruht. Gemäß Paragraph 10. unserer Allgemeinen Geschäftsbedingungen wird die Herkunft von Geldern aus Gründen der Compliance und zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften überprüft." ....

"Dennoch sind zusätzliche Informationen erforderlich, um die Herkunft der Gelder gemäß den gesetzlichen Vorschriften zu überprüfen. Wir danken Ihnen für die Angabe/Bestätigung Ihrer Beschäftigungsdauer xxx, die uns bei den erforderlichen Kontrollen unterstützt.

Vielen Dank für Ihre Kooperation und Ihr Verständnis.

Als Referenz, der Paragraph 10. unserer Allgemeinen Geschäftsbedingungen :

10. RECHTE DER BANK BEI DER VERHINDERUNG VON GELDWÄSCHE UND TERRORISMUSFINANZIERUNG
10.2. Ausgehend vom Grundsatz „kenne deinen Kunden“ hat die Bank das Recht und die Pflicht: 10.2.1. beim Abschließen oder der Erfüllung des Vertrags vom Kunden zusätzliche Angaben über seine Geschäftstätigkeit zu erfragen, aus denen unter anderem sein genauer Tätigkeitsbereich, wichtigere Vertragspartner, der Umsatz, der Anteil von Transaktionen mit Bargeld und ohne Bargeld, die Häufigkeit von Transaktionen usw. klar wird;

Registriertes Community-MitgliedWittschi am 05.04.2024

Also, Bigbank erlaubt bei Auszahlung ein anderes als das Referenzkonto einzugeben. Beispiel: Erst Spanien, dann Polen, dann Griechenland als Ziel, da würde nicht nur die BigBank stutzig...

WS nimmt z.B. bei Einzahlung nur das hinterlegte Referenzkonto als Herkunft an. Selbst probiert, mein Girokonto auf WS meiner Frau, Geld kam Retour und meine Frau eine Anfrage bzgl. Herkunft des Geldes.
Würde ich da bei Auszahlung ständig hoppen, werden auch die nachforschen.

Ist natürlich einfacher immer gleich auf das neus Angebot zu gehen, aber sowohl im Interesse von Kunde, Bank und Aufsicht nicht gut. Was macht der Anleger wenn ein Dritter seine Daten hat und das Geld zwischen Bermudas, Kuba und Mexico verschwindet?

Registriertes Community-MitgliedErnie am 05.04.2024

Ich teile ana's Empörung und möchte anregen, den Blick mal etwas zu weiten.
Weg von der einzelnen Bank, die einen gerade für einen potenziellen Geldwäscher hält, hin zu der Regelmäßigkeit, mit der dies unzähligen Einzelberichten zufolge bei diversen Banken in den letzten Jahren geschieht.
Ich war 20 Jahre als externer Dienstleister für (deutsche) Banken verpflichtet, deren Geldwäschepräventions-Schulungen mitzumachen. Der wichtigste Leersatz lautete dort in all den Jahren unverändert: Misstraue grundsätzlich deinem Kunden. Es gibt keinen Kunden, der nicht auch Geldwäscher sein könnte.
Wichtig zu verstehen ist dabei, dass es nicht die Banken selbst sind, die an dieser Sicht ein originäres Interesse haben, sondern der jeweilige Staat, der diese Sicht kultiviert und versucht vorzuschreiben.

Ich persönlich verfolge Berichte über erzwungene Geldwäscheprüfungen sehr genau und lege bei diesen Banken nicht an.
Bisher hat es geholfen, mich auf deutsche Banken zu beschränken. Möglich ist aber, dass auch deutsche Banken zukünftig Beweise einfordern, woher mein vor 20 Jahren ehrlich verdientes Geld stammt, das ich teilweise sogar mehrfach versteuert habe. Ob es dazu kommt, können wir alle mitbestimmen.

Besonders engagiertes MitgliedSparer (der Ältere) am 06.04.2024

@Ernie; Diese Abfragen sind gesetzlich(!) vorgeschrieben - auch bei deutschen Banken (zumindest bei höheren Transaktionen ins Ausland). Dann solltest du dich auf deutsche Banken beschränken und keine höheren Transaktionen ins Ausland tätigen, also nur zu anderen deutschen Banken überweisen - in dem Fall ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass du eine entsprechende Anfrage erhältst.

Besonders engagiertes MitgliedUli am 06.04.2024

@ana,
so wie ich die Antwort der BigBank verstehe, genüge ihr Deine Angaben noch nicht.

Besonders engagiertes MitgliedUli am 06.04.2024

@Erni,
wenn ich mich recht erinnere, habe ich irgendwo gelesen, dass die EU-Kommission ein EU-weites Vermögensregister erstellen will.
Will jemand nicht in dieses Register, so bleibt diesem nur noch das Kopfkissen.

Registriertes Community-MitgliedAna am 08.04.2024

Update: Ich habe angefangen, mein Geld vom Konto abzuheben. Der Bank habe ich mitgeteilt, dass ich keinerlei der verlangten Dokumente zusenden werde, weil die Bank m.E. ausreichend Informationen über mich erhalten hat. Heute kam nun die Antwort. Plötzlich scheint alles in Ordnung zu sein, obwohl ich keine Dokumente übermittelt habe: 

vielen Dank für die Übermittlung der Dokumente. Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass wir Ihre Unterlagen erhalten und geprüft haben. Wir bestätigen hiermit, dass alle erforderlichen Dokumente vollständig und korrekt vorliegen.

Wir möchten Ihnen versichern, dass wir Ihre Daten gemäß den geltenden Datenschutzbestimmungen vertraulich behandeln und nur für interne Zwecke im Zusammenhang mit Ihrem Konto verwenden werden.

Sollten Sie weitere Fragen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen