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Lohnt Tagesgeld trotz 7,9 % Inflation?

01.09.2022 - Stefan Erlich - 37 Kommentare

Lohnt Tagesgeld trotz 7,9 % Inflation?

Nachdem das Statistische Bundesamt gestern die neuesten Zahlen zur Inflation veröffentlicht hatte, erreichte mich prompt folgende E-Mail: “Herr Erlich, sind Sie sicher, dass sich Tagesgeld angesichts der erschreckenden Inflationsrate überhaupt noch lohnt?” Puhh, da schluckt man als Betreiber eines Portals, das von Tages- und Festgeldabschlüssen lebt, natürlich erst einmal ordentlich. Macht das hier alles überhaupt noch Sinn? Kann ich den Laden hier nicht direkt dicht machen, wenn unser Geld jedes Jahr um fast 8 % an Wert verliert? Nach reichlich Kaffee kehrte wieder Klarheit in meinen Kopf zurück und ich fing an, diese Kolumne zu schreiben. Denn wie so oft ist die Antwort auf die Frage des Herrn ein klares “Es kommt drauf an!”.

Tagesgeld, Festgeld und auch Guthaben auf Girokonten sind letztlich nichts anderes als ein Kredit, den Sie ihrer Bank gewähren. Im Fall von Tages- und Festgeld zahlt die Bank Ihnen im besten Fall noch ein paar Zinsen dafür, bei Girokonten bekommt man in der Regel gar nichts für das Verleihen. Das Entscheidende ist jedoch nicht der Zins, sondern etwas anderes: Guthaben auf Tages- und Festgeldkonten ist in Europa immer durch eine lokale Einlagensicherung geschützt, meist bis zu einer Grenze von 100.000 €. Diese kann als eigenständige Organisation auch nicht zaubern (siehe Der gefährliche Glaube an die Sicherheit der Einlagensicherung), aber darf implizit immer darauf hoffen, dass im Notfall der Staat als Retter in der Not zur Hilfe eilt. Für Anleger heißt das: Keine absolute Sicherheit, aber auf der Skala der möglichen Sicherheitslevels doch absolutes Top-Niveau.

Schaut man sich die historische Zinsentwicklung von Tagesgeld an, insbesondere im Verhältnis zur Inflation, so wird schnell klar, dass diese Anlageform nie besonders lohnenswert war. Klar, es gab mal Phasen, da lag man mit einem der besser verzinsten Konten auch über der Inflation. Meistens jedoch hat man nach Abzug der Inflation Geld verloren. Das gilt etwas weniger für Festgeld, aber ändert an der grundsätzlichen Aussage nichts: Tagesgeld (und meist auch Festgeld) war und ist keine renditeträchtige Sache im Sinne einer vermögenserhaltenden oder gar vermögensvermehrenden Anlage. Wer so etwas möchte, liest schnell unseren Ratgeber zu Exchange Traded Funds (ETFs), eröffnet ein kostenloses Depot und richtet sich dort anschließend einen ebenso kostenlosen Sparplan auf den Vanguard FTSE All World (WKN: A2PKXG) ein. Danach werfen Sie ihr Depot-Passwort weg, warten 20 Jahre (ohne Nachrichten zu lesen) und laden mich anschließend auf ein Vanilleeis ein.

Also doch den Laden hier dicht machen und alles in Aktien investieren? Sicher nicht! Tagesgeld und Festgeld haben eine klare Daseinsberechtigung, denn nicht jeder kann oder will die Höhen und Tiefen des Aktienmarktes ertragen und in vielen Konstellationen muss das Geld auch zwingend nominal erhalten werden, z. B. wenn Anschaffungen anstehen, ein Haus gekauft werden soll oder schlichtweg ein Virus daher kommt und plötzlich der Chef die Kündigung ausspricht. Eine komfortable Liquiditätsreserve ist für jeden Anleger Pflicht, vor allem in der heutigen Zeit, in der alles Kopf zu stehen scheint. Und genau für solche Anwendungsfälle sind Tagesgeld und Festgeld perfekt geeignet: Liquidität parken, bei maximaler (nicht perfekter!) Sicherheit und das ggf. noch leicht verzinst. Einen viel höheren Anspruch haben diese Konten eigentlich gar nicht. Klar kann man sich über ein paar Euro Zinsertrag freuen, aber in Relation zur Inflation sind diese nüchtern betrachtet irrelevant.

Das Schöne an Tages- und Festgeld ist, dass es heute so einfach ist wie noch nie, damit ein gewisses Grundmaß an Diversifikation zu erreichen, denn auch bei der Einlagensicherung gilt aus meiner Sicht: “Nicht alle Eier in einen Korb legen!” Dank VideoIdent geht die Kontoeröffnung bei den meisten Anbietern mittlerweile extrem schnell. Wer es noch komfortabler will, eröffnet beim Anlagemarktplatz WeltSparen ein Konto und verteilt dort mit wenigen Klicks sein Geld auf 10 Tagesgeldkonten in ganz Europa. Sollte eine Einlagensicherung wider Erwarten doch mal nicht zahlen können, haben Sie dann immer noch Zugriff auf 9 andere Konten mit 90 % Ihres Guthabens. Diese Art von Diversifikation mag mancher als unnötig belächeln, aber es ist aus meiner Sicht genau die eiserne Liquiditätsreserve, die wir schützen sollten und das tun wir mit genau dieser Streuung.

Lange Rede, kurzer Sinn: Tagesgeld lohnt sich noch immer, aber nicht, weil es viel Rendite bringt, sondern weil es mit einer gewissen Grundverzinsung Guthaben sicher verwahrt. Daher auch mein Tipp: Keine Experimente mit windigen Anbietern und ungewöhnlich hohen Zinsen. Hier geht es um Ihren ruhigen Schlaf, nicht um die letzten Zehntel Prozentpunkte.

Und nun meine Frage an Sie: Warum legen Sie persönlich noch in Tages- und Festgeld an? Sagen Sie es mir gern in den Kommentaren.

Ihr Kommentar zu diesem Artikel

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am 01.04.2023 - 09:58 Uhr Link

Es wird zu wenig Aufklärung für alte Menschen Ü75 getan.
Meine Familie rät mir mehr in Etfs zu gehen und nicht auf das popelige
Festgeld zu setzen. Niemand weiss, was in den kommenden Jahren
auf mich zukommt. Meine Rente reicht gerade für die private
Krankenversicherung. Ich kann nicht für alles ein Risiko eingehen.
Es gilt doch immer noch, nur in Aktien oder Etfs anlegen, wenn man das Geld mindestens 15 Jahre sicher nicht benötigt, oder?
Übrigens... Ihre Webseite gehört zu meinem Lernprogramm.

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am 31.10.2022 - 13:46 Uhr Link

Ich finde die Geldanlagetips in Aktien immer erstaunlich. Leider bleibt der Faktor Zeit ausser Acht. Mit 30 habe ich in der Regel nicht das Geld und wenn ich mit 50 20 Jahre warte brauche ich das Geld nicht mehr.

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am 16.10.2022 - 12:42 Uhr Link

Auch vom Stand eines Aktien- oder ETF-Depots muss beim Renditevergleich die Inflationsrate abgezogen werden, weil dieser Stand natürlich im Euro angegeben wird.

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Star der Community  am 14.09.2022 - 18:55 Uhr Link

Das ist jetzt zwar etwas "off-topic", aber wieso kann die von Ihnen erwähnte Seite noch online sein? Ich habe mir das mal angesehen und muss sagen: Das ist ja ein einziger Fake! Ich verstehe nicht, warum Raisin und die auf die Seite erwähnten Banken nicht dagegen vorgehen. Es gibt übrigens mit Zinsgurus.com noch eine zweite Seite, die nahezu identisch aufgebaut ist und vermutlich vom selben Betreiber stammt. Das ist einfach nur kriminell. Kennen Sie eine Stelle, wo man das zur Anzeige bringen kann? Polizei? Verbraucherzentrale? BaFin?

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Redaktion  am 15.09.2022 - 16:22 Uhr Link

Berechtigte Frage, aber wir stellen uns das oft einfacher vor als es ist. So eine Webseite kann man nicht einfach so mal abschalten, genau so wenig wie Telefonnummern. Raisin ist nach meinem Kenntnisstand bei diesen Fakes, die ja leider immer wieder auftauchen, extrem hinterher, aber man prallt da oftmals einfach an den Hürden unseres Rechts- und Bürokratiesystems ab. Ich habe solche Anbieter schon oft auch bei Google Ads reported, aber nie eine Antwort bekommen. Wir von KA werden da teilweise ja mit in den Dreck gezogen, weil unser Logo und Siegel illegalerweise genutzt wird. Nur: Bis wir da final unsere Rechte vor irgendeinem Gericht durchgesetzt haben, sind die Betrüger längts über alle Berge, haben die Webseite abgeschaltet und unter einer neuen Brand was anderes aufgebaut ... und wir sind einige 1000 € Rechtskosten los. Wir versuchen daher eher vor solchen Anbietern zu warnen und sie überall zu reporten als rechtlich dagegen vorzugehen. VG, Stefan Erlich

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am 14.09.2022 - 17:35 Uhr Link

Hallo Hr. Erlich,
würden Sie die folgenden italienischen Banken wie z.B. Banca CF+, illimity Bank und Banca Progetto unter windige Anbieter einstufen so wie Sie in Ihrer Kolumne von 09/2022 die Aussage getätigt haben " keine Experimente mit windigen Anbietern".
Wäre man mit einer Festeldanlage z.B. bei younited credit sicherer beraten weil hier der französische Einlagensicherungsfonds und evtl. der französiche Statt dahinter steht, oder sollte man bei keiner dieser Banken Festgeld anlegen.

Für eine zeitnahe Antwort wär ich Ihnen dankbar.

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Redaktion  am 14.09.2022 - 17:46 Uhr Link

Nein, unter windige Anbieter würde ich die nicht ablegen. Da ging es mir eher um Anbieter, die teilweise mit ungewöhnlich hohen Zinssätzen locken und man nicht so recht weiß, wie die so viel höher liegen können als die in unserem Festgeld-Vergleich. Also Dinge, wo man nicht so recht weiß, ob man am Ende sein Geld wieder sieht. Sparkasa.net ist im Moment so ein windiger Anbieter, der scheinbar massenhaft Anleger anspricht, aber das komplette Design von WeltSparen geklaut hat inkl. Fake unserer Bewertungen.

Bzgl. der genannten Banken: Ich stelle bei dieser Frage eigentlich immer einen Gegenfrage: Mit welchen Banken und Ländern können Sie ruhig schlafen? Wie im Artikel festgestellt geht es bei TG/FG ja nicht primär um Rendite. Der eine hat mehr Vertrauen in Italien als in Frankreich. Der andere andersherum. Mancher scheut alles, was sich außerhalb von Deutschland bewegt. Es gibt da aus meiner Sicht keine harten Daten, die jetzt explizit gegen eine italienische oder französische Bank sprechen würden. Ich weiß aber, dass so mancher Anleger nervös wird, wenn Länder wie Italien, Spanien, Rumänien oder Estland auf dem Herkunftsschild der Bank stehen und man merkt ja allein an Ihrer Frage schon, dass es Sie beschäftigt. Daher mein Tipp: Lieber in etwas anlegen, mit dem Sie ruhig schlafen können, unabhängig davon wie sicher oder vielleicht unsicher die Bank ist, denn so genau kann das keiner prognostizieren, vor allem nicht bei länger laufendem Festgeld.

Generell ist ja aber mein Tipp: Diversifizieren hilft immer mehr als die Suche nach der ein oder anderen definitiv sicheren Bank. Daher lege ich persönlich eigentlich nur noch über WeltSparen an und wähle dann dort Banken aus, mit denen ich mich wohlfühle. Diversifiziert über 5-10 Banken ist mir dann auch mal bis zu einem gewissen Grad egal, ob da vielleicht eine Bank dabei ist, bei der ich etwas mehr auf die Rendite als aufs Bauchgefühl gehört habe ;-)

Hoffe, das hilft weiter?

Mit besten Grüßen

Stefan Erlich

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am 08.09.2022 - 16:18 Uhr Link

Inflation ist die Steuerung des Warenkorb. Die steigt wegen der Energiskosten. Kaum jemand will seine Energiekosten aus dem Ersparten finanzieren. Daher muss man man schauen wie sich die Inflation auf den Wunsch auswirkt den man erfüllen muss. Yachten sind genausoweinig teurer geworden wie Sportwagen und wenn dann nur um wenige Prozente. Deren Preise werden sucher steigen aber am Ende der Enegiekriese wieder fallen.
Daher lohnt sich sparen immm, sei es nur im wenigsten die Inflation zu bremsen.

Nachdem es Postident und E-Ausweis gibt sind es nur wenig klicks ein Konto zu eröffnen und Geld umherzuschieben

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am 03.09.2022 - 15:14 Uhr Link

Lohnt es sich schon wieder in US Staatsanleihen ETF zu investieren, und welchen, kurz oder lang? Noch fällt der Euro und die Zinsen sind gestiegen.

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am 02.09.2022 - 11:57 Uhr Link

Hallo zusammen,

ich bin mit Mitte 30 wahrscheinlich die Minderheit unter den Lesern & Nutzern des Portals, aber vielleicht doch des Meinungsaustausch halber: Ich habe auch grundsätzlich ein breit diversifiziertes Portfolio: Aktien-ETFs sowie Einzelaktien (größter Anteil), Crowdinvesting, sehr kleine Position physische Edelmetalle sowie Krypto sowie Genossenschaftsanteile einerseits sowie über WeltSparen vier Festgeldanlagen bei vier Banken in vier Ländern außerhalb von Deutschland und eben Tagesgeld bzw. Girokonto für Liquidität, Notreserve und Alltagsausgaben.

Warum Tagesgeld - im vorherigen Satz beantwortet. Warum Festgeld? Einfach als etwas stabilere, nicht volatile Gegen-Komponente zu den volatileren / risikoreicheren "Renditeverantwortlichen" in meinem Gesamtportfolio (also Aktien, Crowdinvesting & Co.). Aus meiner Sicht machen auch viele Anleger den "Fehler", Tages- und Festgelder als "Renditeverantwortliche" zu bestimmen. Das ist nicht deren Aufgabe und können die auch gar nicht. Sie sollen halt vielmehr Liquidität und Sicherheit reinbringen - das erfordert aber eben Charakteristiken, die einem höheren Renditepotenzial entgegensprechen. Daher gilt aus meiner Sicht: Tages-/Festgeld ist für (nominale) Sicherheit und Schwankungsarmut zuständig - Aktien, Criwdinvesting & Co. für die Rendite mit entsprechender (kurzfristiger) Volatilität. Das muss man sauber trennen und entsprechend realistisch erwarten von der jeweiligen Anlageklasse.

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am 01.09.2022 - 23:38 Uhr Link

Hallo,
sehr interessanter Artikel danke dafür. Ich habe deine Internetseite heute erst entdeckt, weil ich heute erst angefangen habe mich überhaupt irgendwie mit Geld anlegen zu beschäftigen aufgrund von Sorgen um das wenige Ersparte was ich habe und der steigenden Inflation. Daher meine Frage, ich weiß das passt eig nicht hier her aber fragen kostet ja nichts, WO und WIE fängt man am besten an?? Ich lese einen Artikel und habe sofort 30 neue Wörter zu recherchieren. Die ganze Thematik um Geldanlage klingt extrem komplex und undurchsichtig. Daher bin ich um jeden einzelnen Tipp froh, den ich erhalten kann. Entschuldigung, dass es nicht zum Artikel passt und vielen Dank, dass dein Artikel auch für einen Laien gut verständlich ist. Grüße, Nera

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Redaktion  am 02.09.2022 - 10:29 Uhr Link

Erst einmal großes Lob, dass du dich mit dem Thema auseinandersetzen möchtest. Wo man so als kompletter Laie anfangen kann, weiß ich ehrlich gesagt gerade selber nicht. Spontan fiel mir das Buch von Thomas Kehl ein ("Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest"). Das soll wohl ganz gut sein, habe ich aber selber (noch) nicht gelesen. Vielleicht wäre das ein Ansatz? VG, Stefan

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Star der Community  am 02.09.2022 - 12:00 Uhr Link

Hallo Nera,

also, auf dieser Seite sind Sie m.E. schon mal ganz gut aufgehoben. ;-) Hier gibt es einige hilfreiche und auch für Laien verständliche Texte zu den verschiedenen Anlageformen, die Ihnen sicherlich weiterhelfen dürften. Ansonsten kann ich noch die Seite Finanztip.de empfehlen. Dort wird man ebenfalls vergleichsweise unabhängig und praxisnah informiert. Ansonsten gelten die 5 Grundregeln:
1. Es gibt nur Eigenkapital oder Fremdkapital - alles andere sind nur schöne Umschreibungen.
2. Je höher die Gewinnchance desto größer das Risiko.
3. Nicht alle Eier in einen Korb, d.h. Risiken breit streuen.
4. There is no free lunch - auf irgendeine Weise kommt der Anbieter immer zu seinem Geld.
5. Keep calm! Ruhe und Geduld sind die erste Anlegerpflicht.

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am 01.09.2022 - 18:49 Uhr Link

Amüsanter Tippfehler am Ende Ihrer Kolummne. Fazit: Besser Schäfchenzählen als Tagesgeldquälen.

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Redaktion  am 02.09.2022 - 10:30 Uhr Link

In der Tat amüsant :) Musste gerade selber schmunzeln ;-) Ist hiermit korrigiert.

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am 01.09.2022 - 15:53 Uhr Link

Anfangs hatte ich Crowd Investing in Immobilien für eine ziemlich sichere Anlageform mit guter Rendite gehalten, inzwischen aber teilweise bereits wacklige Investments ,bei denen ich bange und auch Abschreibungen in mind.der Höhe der erzielten Zinserträge der anderen Objekte.Fazit:Nie wieder!Außer hohem Risiko nichts gewonnen!
Andererseits ist Verarmung durch Liquidität auch nicht die Lösung.
Sehr schwierig.
Am besten zur Vermögenserhaltung in Sachwerte(reale Immobilien) und Gold investieren,nebenbei Liquiditaetsreserve in Tages- und Festgeld -und sich auch etwas gönnen,solange es noch geht!

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Redaktion  am 02.09.2022 - 10:31 Uhr Link

Immobiliencrowdinvesting als sichere Anlage zu sehen ist aber schon hart :-) Sorry, dass ich das so offen sage :-) Warum nicht breit gestreut in einen Welt-Aktien-ETF? Was spricht aus Ihrer Sicht dagegen? VG, Stefan Erlich

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am 01.09.2022 - 14:54 Uhr Link

Lieber Herr Erlich,auch wenn Sie es als Provisionsbetreiber von WELTSPAREN vielleicht nicht so gerne hören mögen, aber man kann als Tages- bzw. Festgeldanleger sein Geld durchaus auch einigermaßen beruhigt direkt ausländischen Banken anvertrauen.Vorausgesetzt man beschäftigt sich im Vorfeld seiner geplanten Anlage mit dem/den Instituten, schwerpunktmäßig natürlich mit deren Einlagensicherung und dem Ranking.So habe ich, was meine Person betifft, bereits seit einiger Zeit, die besten Erfahrung mit der estländischen BIGBANK gemacht, welche z. Zt. sowohl im Tagesgeld- als auch im Festgeldbereich mit imSpitzenfeld fungiert. Auch vom Handling her, sprich Ein- und Auszahlungen, Kommunikation ga es bisher keinerlei Probleme. Nicht selten gehen Überweisungen schneller als von einer deutschen zu einer deutschen Bank...Chapeau!

Kurzum: es geht auch ohne Anlageportale...und was die Versteuerung meiner Anlage(n)betrifft:

das macht mir meine WISO-Steuererklärung wie von selbst :-)


Mitfreundlichen Grüßen
Klaus Hörninger

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Redaktion  am 02.09.2022 - 10:36 Uhr Link

Hallo Herr Hörninger, woraus schließen Sie, dass man bei WeltSparen nicht ruhig schlafen kann, bei der Bigbank dagegen schon? Das halte ich für eine recht gewagte Aussage, zumal Sie bei der Bigbank einzig und allein auf die estnische Einlagensicherung angewiesen sind. Wollen Sie das? Ich würde lieber diversifizieren. Generell neigen (wir deutsche?) Anleger dazu, die eine sichere tolle Anlage zu finden anstatt einfach zu diversifizieren, so wie die Natur es ja auch macht. Meine Erfahrung aus den letzten 12 Jahren in dem Bereich zeigt recht deutlich, dass uns das Analysieren und Auswählen einzelner Anlagen eine Scheinsicherheit schafft, keine echte. Könnte Ihnen da so einige Beispiele für geben. Aber das ist nur meine bescheidene Sicht der Dinge. Viele Grüße, Stefan Erlich

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am 01.09.2022 - 13:30 Uhr Link

Ich will das Geld nicht auf ein Festgeldkontooder in Aktien anlegen, weil ich
vielleicht kurzfristig etwas mit dem Geld kaufen will.

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Redaktion  am 01.09.2022 - 14:48 Uhr Link

Völlig in Ordnung! Dagegen spricht nichts :-)

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am 01.09.2022 - 12:35 Uhr Link

Hallo Stefan, ob das mit dem Vanilleeis in 20 Jahren klappt, weiß ich natürlich heute noch nicht. Da alle Welt über ETFs redet, habe ich auch mal etwas Geld in einen MSCI investiert (A0RPWH). Der hat seit meinem Einstieg ca. 2% VERLOREN. Da ist mir ein verlässliches Tagesgeld mit derzeit 0,5% Zinsen oder ein 3-jähriges Festgeld mit um die 2 % Zinsen lieber.
Das Schreckgespenst Inflation wird in den Medien gerade gehypt. Klar, die Energiepreise steigen derzeit extrem, aber nicht alles wird teurer. Der Immobilienmarkt z.B. stagniert momentan und ist z.T. sogar rückläufig. Ich will jetzt nicht allzu politisch werden, aber das, was die EZB jahrelang gemacht hat, um die Null-Inflation auf 2% anheben zu wollen, fällt ihr (und uns) jetzt krachend auf die Füße.
Ich gebe dir Recht: Tages- und Festgeldkonten sind eine bequeme Möglichkeit, Geld zu "parken".
Mit Crowd-Investments erlebe ich z.T. gerade unschöne Dinge. Ich kann zwar trotzdem nachts ruhig schlafen, aber tagsüber ärgere ich mich mitunter, weil hier auch regelrecht Kriminelle unterwegs sind.
Risikofreudigen Anlegern würde ich zu einem Versuch mit P2P-Krediten raten. Da läuft eine Anlage bei mir recht gut (um die 10%). Dass das Geld auf einen Schlag komplett weg ist, ist sehr unwahrscheinlich, weil ja auch dort gestreut wird, aber Garantien gibt's natürlich nicht.
Gruß aus München, Gerhard

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Redaktion  am 01.09.2022 - 14:49 Uhr Link

Bzgl. deines Aktieninvestments solltest du ggf. deine Erwartungen etwas realistischer gestalten. Stell dir vor, dein Depot ist morgen 50 % im Minus. Wenn du das mental und finanziell aushälst, dann passt die Sache. Wenn nicht, würde ich an deiner Stelle lieber die Finger davon lassen, denn die Börse ist keine Einbahnstraße und dein Depot kann locker einige Jahre deutlich im Minus sein, ohne dass sich da viel tut. Das Ganze ist ein "Langfrist-Game", keine stetige kontinuierlich Rendite liefernde Anlage. VG, Stefan

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am 01.09.2022 - 10:56 Uhr Link

Sie haben einen Artikel "die Dividenden der 15 größten Volksbanken" ins Netz
gesellt. Dazu haben wir folgende Fragen (Hintergrund: unsere Spardabank Baden-Württemberg bietet - neu - weitere Geschäftsanteile zum Kauf an)
w i esind diese Geschäftsanteile der Volks-und Raiffeisenbanken ABGESICHERT ??Im Rahmen der Einlagensicherung 100.000 € ?
Und da diese Bank die Geschäftsanteile aufstocken will - zeugt dies von einer
schlechten Geschäftslage ? Würden Sie auf 5200 € pro Kopf "aufstocken" ?
Oder machen wir uns einfach zu viele Sorgen ? Jedenfalls ist nun die sog.
"Nachschusspflicht" entfallen lt. neuer Satzung.
Danke für Ihre "erliche" Beratung !

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Redaktion  am 01.09.2022 - 14:51 Uhr Link

Eine Einlagensicherung gibt es bei dieser Anlage nicht. Betrachten Sie es als das, was es ist: eine Geschäftsbeteiligung, mit allen damit verbundenen Risiken. Läuft alles prima, bekommen Sie saftige Dividenden. Läuft es dagegen schlecht, kann auch schon mal das komplette Geld weg sein. Das ist das klassische unternehmerische Risiko. Hoffe, das hilft weiter? VG, Stefan Erlich

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am 03.09.2022 - 14:04 Uhr Link

Mit den Geschäftsanteilen bei den R+V Banken war in der Vergangenheit ein guter Schnitt zu machen. Bei mir zum Beispiel waren und sind noch auch während dem Zinstief 4 % p.a.
Es kommt auf die Konstellation an, wie Gewinne ermittelt und ausgeschüttet werden.
Fixrendite gleich wie welche Bewegungen auf dem Referenzkonto stattfinden.

Regelmäßige Bewegungen, Geldein -Ausgänge (Höhe) von extern.
Da musst Du genau nachfragen.

Du stockst der Bank ihr Eigenkapital auf, haftest mit Deiner Einlage bei einem totalen Kollaps der Bank mit. Dies ist bei den R+V Banken sehr sehr unwahrscheinlich,
ich würde sagen, zu 99,9 % Risiko.

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am 03.09.2022 - 14:30 Uhr Link

Das Risiko bei den R+V Banken, zu denen auch die Sparta Bank gehört, ist ein Totalverlust mehr als unwahrscheinlich. Faktisch ist der Anleger da ein Komplementär.
Ja, bei schlechtem Jahresergebnis der Bank kann die Rendite geringer ausfallen.

Bei meiner R+V Bank gab es auch während der Negativzinszeit 4 % p.a..

Es kommt hier, wie bei allem anderen auch, auf das Kleingedruckte an.

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am 01.09.2022 - 10:31 Uhr Link

Zu ihrer Frage, warum ich in Tages- oder Festgeld anlege.
Das Geld, welches ich in den Jahren seit meiner Volljährigkeit angespart habe, möchte ich jetzt mit 73 Jahren Lebensalter nicht unnötig in riskantere Anlagen investieren. Ich kann nicht absehen, wie lange ich noch leben werde, der Tod kann schnell kommen. Dann ist mein Erspartes in Risikoanlagen nicht oder nur zu einem geringen Teil für meine Frau oder meine Kinder verfügbar. Also ist Festgeld das geringere Übel.

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Redaktion  am 01.09.2022 - 14:52 Uhr Link

Klassischer Anwendungsfall für TG/FG! Das machen Sie schon richtig so. Es sei denn, Sie sind bereit, ein Depot in der Familie zu vererben. Das geht relativ einfach. Ist aber sicher auch Geschmackssache :-) VG, Stefan Erlich

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am 01.09.2022 - 15:44 Uhr Link

Ich handele noch aus einem anderen Grund so. Ich bin fast 80 und gerade in ein betreutes Wohnen gezogen, habe keinerlei Erben. Da meine Rente allein nicht reicht für die festen Kosten, benötige ich immer wieder "Zuschuss" von den Ersparnissen. Wie lange, ist fraglich. Was überhaupt wird, ist ebenfalls fraglich. Also jongliere ich mit mehreren Banken und gestückelten Beträgen mit zeitversetzten Laufzeiten. Meine Sorge ist eher: sollte ich das nicht mehrim Griff haben, was passiert mit online-Konten, von denen sonst niemand etwas weiss??

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am 01.09.2022 - 16:18 Uhr Link

Hallo Herr Reinhard,
Ich habe ein Tagesgeldkonto bei der Bank Norwegian.
Das Konto verwaltet man über eine App, ist sehr ordentlich!
Es gibt aktuell 0,50% Zinsen.
Das mit der Steuer ist überhaupt kein Problem und auch
keine Arbeit. Sie brauchen beim Finanzamt keine Zinsbe-
scheinigungen mehr einreichen!

Sie tragen in der "Anlage KAP" bei der Zeile 19 (Ausländische Kapitalerträge) den Zinsbetrag der Bank Norwegian ein.
Wenn Sie mehrere Ausländische Banken haben (die keine
Steuer abziehen), brauchen Sie nur auf ein Blatt Papier von
allen Banken den Namen und den Zinsbetrag reinschreiben!
Den Gesamtbetrag der Zinsen tragen Sie in Zeile 19 ein.
Das mache ich schon seit 2017.

Schönen Tag noch
Hans Hofmann


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am 01.09.2022 - 19:01 Uhr Link

…da haben Sie völlig Recht.
Ich sehe das genau so mit meinen 68 Lenzen.

Da rechnen sich keine Risiko-Anlagen mehr.
Lieber etwas weniger Zinsen, dafür aber kurzfristige Verfügbarkeit.

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Star der Community  am 02.09.2022 - 12:23 Uhr Link

Hier kann ich nur Herrn Erlichs Tipp bezüglich des Anlageportals "WeltSparen" unterstreichen. Dort können Sie all Ihre Tages- und Festgeldanlagen an einem Ort verwalten. Anderswo mag es im Einzelfall vielleicht höhere Zinsen geben, aber dafür ist das Risiko, sich zu verzetteln und den Überblick zu verlieren auch entsprechend höher. Ansonsten empfehle ich Ihnen, ganz klassisch einen Aktenordner anzulegen und darin alle Unterlagen der verschiedenen Banken mit Kontonummern und Zugangsdaten für das jeweiligen Online-Konto abzuheften, damit im Notfall Menschen Ihres Vertrauens darauf zugreifen können. Darüber hinaus sollten Sie beachten, dass besagte Personen auch eine rechtssichere Vollmacht erhalten, damit sie bei Bedarf in Ihrem Namen tätig werden können.

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am 01.09.2022 - 09:12 Uhr Link

Hallo Herr Erlich,
ist die BANK NORWEGIAN Bank eine seriöse Bank. Ich habe sie bei keinem Vergleichsportal entdeckt. Wird sie nicht empfohlen, weil sie nicht empfehlenswert ist?
Vielen Dank für Ihre nützlichen und kostenlosen Finanztipps!
Mit freundlichem Gruß Reinhard Baumann

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Redaktion  am 01.09.2022 - 09:44 Uhr Link

Sie haben die Bank bei keinem anderen Portal entdeckt, weil sie keine Provisionen zahlt ;-) Aus meiner Sicht spricht nichts gegen die Bank, außer dass sie die Steuer nicht automatisch abführt, was per Steuererklärung dann manuell erfolgen muss. Bei den geringen Zinserträgen, die mit so einem Tagesgeldkonto anfallen, lohnt aus meiner Sicht der Zusatzaufwand nicht. Aber das ist sicherlich Geschmackssache ... VG, Stefan Erlich

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am 03.09.2022 - 14:09 Uhr Link

Ich denke das da ein Kursrisiko besteht, Norwegen gehört nicht zur Eurozone.

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am 28.09.2022 - 05:27 Uhr Link

Hallo Kurt,
so grundsätzlich, wie du schreibst, gibt es bei banknorwegian kein Wechselkursrisiko. Das Konto wird in Euro geführt. Solange die Bank solvent ist, besteht hinsichtlich der Einlage kein Kursrisiko.

Ein Kursrisiko besteht lediglich insofern als der norwegische Einlagensicherungsfonds im Fall der Insolvenz der Bank seine Entschädigungsleistung nicht in Euro sondern den Gegenwert von bis zu 100.000 € in Norwegischen Kronen erbringen wird. Nur wenn die Norwegische Krone gegenüber dem Euro stark abwerten sollte und gleichzeitig die banknorwegian in die Insolvenz gehen würde, könnte man bei Anlage von vollen 100.000 € nicht die gesamte Einlage erstattet bekommen. Wer hier nicht den Garantiebetrag von 100.000 € ausschöpft, sondern z.B. nur 90.000€ anlegt, wäre auch für den Insolvenzfall hinsichtlich eventueller Kursschwankungen auf der sicheren Seite.

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