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Kritik an Rückzahlungsmodalitäten der Raiffeisenbank Hochtaunus-Mitgliedschaften

Kritik an Rückzahlungsmodalitäten der Raiffeisenbank Hochtaunus-Mitgliedschaften

Anonymer PosterHans im Glück1 (Gast) am 23.05.2023

Die Raiffeisenbank im Hochtaunus wirbt um Mitglieder mittels folgender Offerte:
- Anteile zeichnen bis max. 25.000 Euro pro Person
- Erwartete Dividende von 2,5 % für das Geschäftsjahr 2022
- Kündbar mit einer Frist von 6 Monaten zum Jahresende
- Keine Gebühren und Kosten
Das trifft alles soweit zu. ABER:
Die "Kündbarkeit zum Jahresende" führt NICHT zur Rückzahlung der Mitgliedereinlage zum Jahresende, sondern diese erfolgt erst mit mehr als 5 Monaten Zeitverzug nach der jährlichen Mitgliederversammlung.

Während diesen 5 Monaten hält die Bank das Kapital UNVERZINST bei sich!
Das ergibt sich aus einem diesbezüglichen Gesetz und wird leider im Mitgliedschaftsaufnahmeantrag verheimlicht.

Meine Meinung: Diese Rückzahlungsmodalität ist sehr zinsschädigend. Kündigungen sind jedes Jahr nur bis zum 30.6. möglich. Da die Mitgliederanteile als Eigenkapital dem Geschäftsrisiko der Bank unterliegen, gibt es heute zinsträchtigere und der europäischem Einlagensicherung unterliegenden Festgelder ohne jedes entsprechende Risiko.
Die Verheimlichung der Rückzahlungsmodalität ist sehr unseriös!

Star der CommunitySpooky78 am 24.05.2023

Unseriös scheint mir viel mehr Ihr Kommentar zu sein, denn Sie vergleichen Äpfel mit Birnen bzw. Eigenkapital (Genossenschaftsanteile) mit Fremdkapital (Festgeld). Die von Ihnen kritisierten Rückzahlungsmodalitäten sind Standard bei Genossenschaftsbanken wie der RaiBa Hochtaunus (aka Meine Bank) und dienen deren Schutz vor plötzlichem Kapitalabzug. Statt Zinsen gibt es eine Dividende, deren Höhe schwanken kann (für 2023 lobt die RaiBa 3,5 % aus). Und anders als bei Festgeldanlagen kann man zudem über die Geschäftspolitik der Bank mitbestimmen. Sofern die Genossenschaft nicht gerade Pleite geht, bekommt man seine Einlage bei Kündigung in voller Höhe zurück (viele Bank-Aktionäre würden sich das beim Verkauf ihrer Aktien auch wünschen ;-)). Dass man mit Festgeld aktuell eine höhere Rendite erzielen kann, ist ein ganz anderes Thema. Vor 1-2 Jahren war das z.B. noch umgekehrt, als man selbst für mehrjähriges Festgeld weniger als 1 % p.a. bekam, während viele Genossenschaftsbanken 2 % und mehr ausschütteten.

Anonymer PosterDagobert (Gast) am 24.05.2023

Ist das nicht völlig normal bei Genossenschaftsanteilen?

Auf der Seite der Raiffeisenbank im Hochtaunus steht dazu (Häufige Fragen zum Thema "Mitglied werden") https://www.meinebank.de/sparen_anlegen/mitglied-werden.html

->Was passiert mit meinen Anteilen, wenn ich nicht mehr Mitglied sein möchte?

Dann haben Sie die Möglichkeit, Ihre Mitgliedschaft zum Ende eines Geschäftsjahres zu kündigen. Das ist in unserer Satzung genau geregelt. Den eingezahlten Wert der Geschäftsanteile erhalten Sie nach der nächsten Mitgliederversammlung auf Ihr Girokonto gutgeschrieben.

->Wie verhält es sich mit der Kündigungsfrist für meine Anteile?

Die Kündigungsfrist Ihrer Geschäftsanteile beträgt 6 Monate zum Geschäftsjahresende.

Die Auszahlung an Sie erfolgt mit Ablauf der darauf folgenden Vertreterversammlung.

Nähere Informationen dazu in unserer Satzung

Registriertes Community-MitgliedHochtaunus am 01.06.2023

@Dagobert:
Die 2 von Ihnen zitierten einschlägigen FAQs sind erst NACH meiner Auseinandersetzung mit dieser Bank online gestellt worden! Auch in meinem gesamten Schriftwechsel dazu im Jahr 2022 wurde von der Bank nicht auf die FAQs hingewiesen. Der Chefjustiziar persönlich formulierte die Schreiben. Im Antrag auf Zeichnung von Mitgliedschaftsanteile stand zu diesen dividendenfreien 5 Monaten natürlich auch nichts.
Deshalb meine Beschreibung: "Verheimlichung".

Registriertes Community-MitgliedHochtaunus am 01.06.2023

@Spooky78:
Sie schreiben nach meinem Empfinden etwas sehr an meinem Argument "dividendenfreie mehr als 5 Monate" vorbei. Ihre Information "... sind Standard bei Genossenschaftsbanken ... und dienen deren Schutz vor plötzlichem Kapitalabzug." ist aufklärend.
Das Wohl der Raiba Hochtaunus scheint Ihnen beruflich am Herzen zu liegen?

Anonymer PosterUdo_Der_Ältere (Gast) am 01.06.2023

Das machen übrigens alle Volksbanken mit ihren Anteilen so. Es sind aber keine Zinsen oder Dividenden oder mit solchen vergleichbar. Der Trick mir dem 5 Monaten ist unfair, wende dich an die Wettbewerbszentralen.. evtl. machen die was.

Anonymer PosterDagobert (Gast) am 01.06.2023

@Hans im Glück

Das ist so leider nicht korrekt!

Zumindest das 2. Zitat "Wie verhält es sich mit der Kündigungsfrist für meine Anteile?" war bereits im Januar 2021 und 2022 so auf der Seite. Das kann sich jeder bei https://web.archive.org ansehen ;-)

Des weiteren ist das einfach Standard bei Genossenschaftsanteilen. Hier ein Zitat von biallo.de (https://www.biallo.de/geldanlage/ratgeber/genossenschaftsanteile/)

"Wann werden die Genossenschaftsanteile zurückgezahlt?

Am Ende eines Jahres wird die Kündigung wirksam. Für dieses Jahr gibt es noch eine Dividende. Über deren Höhe beschließt die Mitgliederversammlung im darauffolgenden Frühjahr. Ist der Prozentsatz beschlossen, wird das eingezahlte Geld plus Dividende überwiesen. "

Sie hätten sich einfach besser informieren müssen, was genau Sie da abschließen und welche Konsequenzen dies ggf. für Sie hat!

Star der CommunitySpooky78 am 01.06.2023

Ich muss Sie leider enttäuschen: Ich habe beruflich nichts mit der RaiBa Hochtaunus zu tun. Ich bin allerdings seit einigen Monaten dort Kunde und Mitglied. Vorher war ich über 30 Jahre bei der Frankfurter Volksbank. Deren Ausschüttungs- und Rückzahlungsmodalitäten sind aber ähnlich. Auch dort habe ich meine Dividende bereits erhalten und muss nun noch auf die Rückzahlung meiner Einlage im kommenden Jahr warten. So läuft das meines Wissens nach aber bei allen Genossenschaften, z.B. auch bei den diversen Energiegenossenschaften, bei denen ich ebenfalls Mitglied bin. Wer kurzfristig Anlagemöglichkeiten sucht, ist hier schlichtweg falsch - oder hat sich einfach im Vorfeld nicht hinreichend über das Genossenschaftsmodell informiert. Dafür ist aber u. a. die Wahrscheinlichkeit, von einer Pleite betroffen zu sein, bei Genossenschaftsbanken verschwindend gering. Für diese Sicherheit, und die zuvor jahrzehntelange stabile Rendite, nehme ich die von Ihnen bemängelte, mehrmonatige "Dividendenfreiheit" bei Kündigung gerne in Kauf und denke dabei an all die Wirecard-Aktionäre, die bis heute ihrem Geld nachtrauern.

Anonymer Poster5551008 (Gast) am 18.01.2024

Danke Spooky78 für deine Erläuterung. Was sagst Du denn zu dem aktuellen Fall der "VR-Perfekt" alias VRB-meinebank.de - ich habe mich wohl vorher nicht genug informiert? Jahrelang wurden immer 5% Dividende ausgeschüttet und jetzt plötzlich steht die Bank for dem Nichts...

Star der CommunitySpooky78 am 18.01.2024

@ 5551008: Das Thema ist ja nicht wirklich neu und ich habe da an anderer Stelle auch schon verschiedene Artikel verlinkt (u. a. hier: https://www.kritische-anleger.de/forum/festgeld/bafin-kritisiert-vr-bank-bad-salzungen-schmalkalden-wegen-geschaeftsmaengeln/#Beitrag_8663 oder https://www.kritische-anleger.de/vr-perfekt/festgeld/sicherheit-der-anlagen-bei-vr-bank-bad-salzungen-schmalkalden/#Beitrag_12151 ). Jetzt soll es da wohl im März eine außerordentliche Generalversammlung in Erfurt geben, weil einige Mitglieder das eingefordert haben ( https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/sued-thueringen/schmalkalden-meiningen/vr-bank-streit-versammlung-100.html ). Dann wird man vermutlich sehen, wohin die Reise geht. Die Sparer und Anleger dürften aber mit hoher Wahrscheinlichkeit ungeschoren aus der Sache rauskommen. Die Genossenschaftsmitglieder werden hingegen wohl auf absehbare Zeit auf weitere lukrative Dividendenzahlungen verzichten müssen. Ganz abschreiben brauchen sie ihre Einlagen aber wahrscheinlich dennoch nicht, weil der Genossenschaftsverband das verhindern dürfte.

Anonymer Poster5551008 (Gast) am 03.06.2024

stimmt, der BVR hilft mit einem Darlehen aus, welches aber vermutlich über Jahre zurück gezahlt werden muss. Dies drückt vermutlich dauerhaft den Gewinn... ob diese Bank in den nächsten 10 Jahren weiterhin 3-5% Dividende ausschütten kann (wie bisher) ist fraglich... ich vermute eher nein... schade. Und leider gibt es bereits Nachahmer von anderen Volksbanken... mehr Infos dazu auf Finanzszene