Raisin Pension Erfahrungsbericht #73von Langzeitriester

Im März 2017 habe ich einen Fond-basierten Riester-Sparplan auf einen „fairriester“-ETF-Sparplan übertragen. Gründe für den Wechsel von der UniProfirente auf fairriester waren bei mir zum einen die Kostenstruktur, da es sich hier um ETF’s und geringere Fixkosten handelt. Zum anderen war ich unzufrieden mit der Anlagepolitik meines ehemaligen Anbieters. Hier wurde aufgrund sinkender Kurse auf Rentenfonds umgeschichtet, was ich für ein sehr inflexibles Konzept halte. Das führte dazu, dass zu sehr ungünstigen Zeitpunkten Aktienfondsanteile verkauft und Rentenfondsanteile gekauft wurden.

Einen großen Vorteil im fairriester-Konzept sehe ich zudem in der Möglichkeit, über ein Hinausschieben des Rentenalters die Aktienfondsquote länger hoch zu halten. Es handelt sich um ein Lebenszyklusmodell, das abhängig vom Lebensalter die Anlagequote umschichtet. Durch ein höheres Renteneintrittsalter kann länger eine hohe Aktienquote erreicht werden. Das bedeutet eine höhere Chance aber gleichzeitig auch eine höhere Volatilität. Wenn ich später zu einem selbstgewählten Zeitpunkt das Renteneintrittsalter vorverlege, kann ich unabhängig vom Lebenszyklusmodell den Zeitpunkt der Umschichtung in risikoärmere Anlageformen mit geringerer Volatilität beeinflussen (idealerweise zu einem Zeitpunkt mit hohen Kursen).

Die Funktionsweise des Investments war mir im Detail zuvor bekannt und ich fühlte mich ausreichend über die möglichen Risiken aufgeklärt. Allerdings denke ich, dass Vorwissen über Fonds und das Riester-Konzept zur Beurteilung der Produkte erforderlich ist. Die Internetseite des Vermittlers erfordert einigen Suchaufwand, enthält dann aber sehr umfassende Informationen darüber.

Ich hätte mir jedoch gerne mehr Informationen zum Einfluss des Renteneintrittsalters und den Rahmenbedingungen einer späteren Anpassung gewünscht. Auch zur anschließenden Auszahlungsphase waren zum Zeitpunkt meiner Anlage keine validen Informationen vorhanden. Dies kann aber durch einen Produkt-/Anbieterwechsel vor Eintritt der Rentenphase kompensiert werden. Sollte sich also nahe des Rentenalters herausstellen, dass es sinnvollere Konzepte gibt, ist ein erneuter Wechsel in ein anderes Konzept möglich. Für mich stand die Ansparphase im Vordergrund.

Die Abwicklung der Übertragung meines nicht unerheblichen Riester-Fond-Vermögens ging sehr unkompliziert vonstatten und klappte sehr zuverlässig. Ich stellte online einen Antrag und verifizierte mich per Postident. Die Unterlagen erhielt ich binnen 2 Tagen. Das Einloggen in die Online-Verwaltung war nach ca. 2 Wochen möglich.

Mehrere Telefonanfragen und E-Mail-Kontakte wurden schnell, freundlich, kompetent und zuverlässig abgewickelt. Unklar war bspw. die Abwicklung der Rückerstattung der Wechselgebühr. Dies klärte ich telefonisch und erhielt daraufhin eine E-Mail mit einem Beleg zur Höhe der Wechselgebühr, die vom Voranbieter errechnet wurde. Gewöhnungsbedürftig empfand ich jedoch den jovialen Du-Ton innerhalb der Kommunikation. Ob dies dem Vertrauensaufbau zuträglich ist, wage ich zu bezweifeln.

Die Online-Plattform der Partnerbank Sutor möchte ich nutzen, um die Kontostände zu prüfen und um die Performance zu beurteilen. Leider finde ich die Auswertungsmöglichkeiten zur Performance im Vergleich zu anderen Depotanbietern aber sehr rudimentär bzw. nicht vorhanden. Mir fehlt hier bspw. ein Periodenvergleich oder auch die Auswertung einzelner Fonds.

Ich bin mir allgemein noch unsicher bzgl. der abwickelnden Bank Sutor, da von mir gefundene Erfahrungsberichte im Web nicht durchgehend positiv sind.

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