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Klarna beendet Verlängerung klassischer Festgelder, Kunde unzufrieden

Klarna beendet Verlängerung klassischer Festgelder, Kunde unzufrieden

Star der CommunityHans-Jürgen am 18.04.2024

Ich habe zz. noch mehrere klassische Festgelder bei Klarna. Heute habe ich per E-Mail zu diesen Festgeldern folgende Mitteilung erhalten:

Sehr geehrter Kunde,
hiermit möchten wir Sie darüber in Kenntnis setzen, dass wir uns entschieden haben, die Verlängerungen unserer Festgeldanlagen nicht mehr anzubieten.
Dies bedeutet für Sie, dass Ihre Anlagen zum Laufzeitende nicht verlängert werden. Ihr Anlagebetrag und die aufgelaufen Zinsen werden Ihnen daher am Laufzeitende automatisch auf Ihr bei uns hinterlegtes Referenzkonto überwiesen.
...

Danach kamen noch Hinweise, dass man sich ja für das Festgeld+ entscheiden könne, was mich jedoch nicht interessiert.
Obwohl ich diese einseitige Vertragsänderung rechtlich für bedenklich halte, werde ich das nicht weiter prüfen und somit nach Auslaufen meiner Festgelder im Laufe des Jahres meine Zusammenarbeit mit Klarna beenden. Es sieht zz. stark danach aus, dass sie die klassischen Festgelder wohl auf Dauer nicht mehr anbieten wollen. Eine Anpassung der Homepage wurde aber noch nicht vorgenommen.
VG Hans-Jürgen

Besonders engagiertes MitgliedAtzerix am 18.04.2024

@Hans-Jürgen

Wieso hältst Du das für rechtlich bedenklich? Die Bank kann den Vertrag doch entweder genauso wie Du nach der vereinbarten Laufzeit kündigen oder auch einfach keine Verlängerung mehr anbieten?

Besonders engagiertes MitgliedSparer (der Ältere) am 18.04.2024

Zumal die Verlängerung ja sicherlich zu dem DANN aktuellen Zinssatz erfolgen würde, d.h. es wäre faktisch ein ganz neuer Vertrag.

Besonders engagiertes MitgliedUli am 18.04.2024

@Hans-Jürgen,
wie bereits @Atzerix geschrieben hat, weshalb rechtlich bedenklich?
Die Bank hat Dich zu diesem Vorgang im Vorfeld informiert, damit ist Klarna ihre rechtlichen Vorgaben erfüllt.
Es ist kein stillschweigendes Vorgehen der Bank.

Star der CommunityHans-Jürgen am 19.04.2024

Ich halte das Vorgehen von Klarna für rechtlich bedenklich, da
a) im von mir unterzeichneten Eröffnungsantrag für das Klarna Festgeld folgende Passage enthalten ist:
Wiederanlage: Liegt keine weitere Beauftragung vor, wird bei Ablauf der Festzinslaufzeit der Anlagebetrag automatisch um die ursprünglich vereinbarte Laufzeit zu dem dann gültigen Zinssatz prolongiert.
und
b) es in der Anlagebestätigung ebenfalls lautet:
Sofern Sie uns nicht bis mindestens 3 Werktage vor Fälligkeitstermin dieser Anlage eine andere Weisung geben, werden wir in Ihrem Interesse die Einlage zu dem dann geltenden Zinssatz um die gleiche Anlagedauer verlängern.

Das sind nach meiner Auffassung klare Vertragliche Aussagen, die man mit der heutigen Mitteilung einfach einseitig außer Kraft setzt. Dass ich bei den aktuellen Zinssätzen die Festgelder vielleicht ohnehin gekündigt hätte, spielt zz. keine Rolle. Vielleicht gibt es in den Vertragsbedingungen von Klarna irgendwo noch eine Hintertür, die ihr Verhalten rechtfertigt. Deshalb habe ich die Aussage getroffen, dass ich das nicht weiter prüfen werde.
VG Hans-Jürgen

Besonders engagiertes MitgliedAtzerix am 19.04.2024

@Hans-Jürgen

Diese "Hintertür" wird es geben. Warum sollte nur Dir das Recht einer Kündigung zugestandenwerden...?

Star der CommunityHans-Jürgen am 19.04.2024

@Atzerix
Nein diese Hintertür gibt es m. E. nicht und ich halte die Vorgehensweise von Klarna somit für rechtswidrig.
Ich habe mir dann heute doch die Mühe gemacht, die rechtlichen Grundlagen der Festgeldverträge auf eine vermeintliche "Hintertür" bzw. Kündigungsmöglichkeit zu untersuchen.
Als Grundlage für das Klarna Festgeld gelten die "Allgemeinen Geschäftsbedingungen für den Klarna Einlagenservice", wo man als Kunde im Eröffnungsantrag ausdrücklich bestätigen muss, dass man sie verstanden hat.
Unter A. II. Produktspezifische Informationen und Informationen zum Zustandekommen des Vertrages im Fernabsatz steht unter dem Stichwort Wiederanlage folgender Inhalt:
Sollte durch den Kontoinhaber bis zum Fälligkeitstermin kein Auftrag zur weiteren Verwendung des Anlagebetrages vorliegen, wird das Festgeldkonto um die ursprünglich vereinbarte Laufzeit zu den dann gültigen Zinsen prolongiert. Die neuen Konditionen wird Klarna dem Kontoinhaber durch Zusendung einer neuen Anlagebestätigung mitteilen.
Eine Regelung, dass die Bank ihrerseits von der Prolongation absehen kann oder den Festgeldvertrag zum Laufzeitende ohne irgendein Verschulden des Kunden kündigen kann, besteht nicht. Um eine Prolongation rechtlich einwandfrei nicht mehr durchführen zu müssen, müsste Klarna nach meiner Rechtseinschätzung die zuvor zitierte Regelung aus den Geschäftsbedingungen herausnehmen bzw. entsprechend modifizieren. Hierüber müssten die Kundinnen und Kunden dann aber informiert werden und es würde vermutlich auch nur für künftige Neuverträge gelten.
Aber wie schon gesagt, werde ich mich nicht auf einen Rechtsstreit mit Klarna einlassen und das Auslaufen der Festgelder hinnehmen. Ich gehe davon aus, dass Klarna seine Zusammenarbeit mit dem SWK-Servicecenter einstellen will, um Kosten zu sparen und alles in eigener Hand zu haben. Für mich ist das Thema damit erledigt.
VG Hans-Jürgen

Registriertes Community-MitgliedARe am 19.04.2024

Das erinnert mich fatal an das Verhalten meiner ehemaligen Sparkasse als Hausbank.
Die hat mir - jung und finaziell unwissend - in den 90ern einen der zigtausend fach verkauften Prämiensparverträge aufgeschwatzt. Deren Merkmal war, dass neben einem variablen Sparbuchzins ein meiner Erinnerung nach ab dem 4. Kalenderjahr jährlich wachsender Bonus in Prozent auf die eingezahlten Beträge gezahlt wird. Der Bonusprozentsatz stieg sehr zäh, aber immerhin bis max. 50% an - wohlgemerkt nicht auf das Gesamtkapital bezogen, sondern auf die monatlichen Einzahlungen pro Jahr.

Ich fand das Konzept in den ersten Jahren ärgerlich, weil die Sparbuchzinsen immer niedriger wurden und die Boni überschaubar blieben - das im Umfeld von damals wesentlich höheren Tagesgeldzinsen. Also war der Plan: Durchhalten, auf den höchsten Bonussatz warten und danach einfach weiter laufen lassen. Die Zeit des "Weiterlaufen lassens" fiel in die Niedrigzinsphase, später sogar Negativzinsphase.
Meiner und vielen anderen Sparkassen wurden diese Verträge damals offenbar zu teuer und so haben sie sie kurzerhand massenhaft gekündigt.

In meinem Vertragstext war an keiner Stelle von einer Kündigungsmöglichkeit durch die Sparkasse die Rede. Erst auf Nachfrage wurde Nr. 26 Abs. 1 AGB-Sparkassen bemüht, wo es ganz allgemein heißt:
"Soweit weder eine Laufzeit noch eine abweichende Kündigungsregelung
vereinbart sind, können der Kunde und bei Vorliegen eines sachgerechten
Grundes auch die Sparkasse die gesamte Geschäftsbeziehung oder
einzelne Geschäftszweige jederzeit ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist
kündigen. Kündigt die Sparkasse, so wird sie den berechtigten Belangen
des Kunden angemessen Rechnung tragen, insbesondere nicht zur
Unzeit kündigen."
Die AGBs in den über die Jahre jeweils gültigen versionen wurden mir übrigens nie ausgehändigt.

Leider haben in anderen Fällen diverse Gerichte in mehreren Instanzen diese Praxis letztlich unter bestimmten Bedingungen für rechtlich zulässig erklärt.

Das zum Thema "diese Hintertür gibt es nicht".
Selbstredend hat diese Sparkasse seitdem einen Kunden weniger, der auch nicht mehr zurückkommen wird.

Besonders engagiertes MitgliedAtzerix am 19.04.2024

@Hans-Jürgen

Neue Konditionen: 0,0% und schon hat sich das erledigt...

Besonders engagiertes MitgliedUli am 19.04.2024

@Atzerix, evtl. haben bereits mehrere Kunden der Bank mitgeteilt, dass sie rechtlich gegen diese Praxis vorgehen werden.
Da, wird der Zins auf 0,0 % herabgesetzt, schon hat sich das ganze, bei allen Kunden erledigt.
Wer lässt ein Festgeld bei 0,0 % liegen, wenn er in der Nachbarschaft noch Zinsen bekommt?

Star der CommunityHans-Jürgen am 19.04.2024

@Atzerix
Mit Deiner Anregung, die Fred wohl schon für bare Münze gehalten hat, den Zinssatz auf 0,00% zu senken, wäre die von mir angemahnte Rechtswidrigkeit zwar vom Tisch, aber kundenfreundlich wäre das wohl auch nicht.
Bei so viel Phantasie zum Wohle der Bank könntest Du eigentlich Banker werden. ;-)
Mich verwundert es allerdings, dass auf der Homepage der Zins für die Verlängerung der klassischen Festgelder immer noch ausgewiesen bleibt. Ebenso frage ich mich, ob alle Kundinnen und Kunden gestern die E-Mails erhalten haben, da ich noch keine weitere entsprechende Information hier lesen konnte. Vielleicht hat man auch in einem begrenzten Kundenkreis erst einmal einen Versuchsballon gestartet, welche Reaktionen der Kundschaft folgen werden. ???
Wie David schon zum Thema Bank11 geschrieben hat, sollten wir jetzt wohl auch das Thema Klarna beenden.
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende.
VG Hans-Jürgen

Registriertes Community-MitgliedW F am 19.04.2024

@ Hans-Jürgen:
Bei mir ist diese E-Mail ebenfalls eingegangen. Da ich meine Festgeldverträge bereits im August 2023 zum Laufzeitende gekündigt hatte, war diesr E- Mail für mich weniger ärgerlich.

Besonders engagiertes MitgliedAtzerix am 19.04.2024

Ich glaube die werden das klassische Festgeld beenden oder für den Notfall auf Standby halten und werden mit höheren Zinsen versuchen, die Kundschaft zum Festgeld+ in die App zu lotsen. Aber was weiß ich schon... ;-)

Euch allen auch ein schönes Wochenende... :-)

Star der CommunityHans-Jürgen am 19.04.2024

@WF
Danke für Deine Rückmeldung. Ich hatte einige Verträge auch schon gekündigt. Dennoch wäre ich grundsätzlich bei attraktiveren Zinssätzen wieder an Neuanlagen von klassischen Festgeldern bei Klarna interessiert gewesen. Aber ich glaube auch, dass sie dieses Festgeldangebot wohl einschlafen lassen wollen und nur noch auf das Festgeld+ setzen wollen.
VG Hans-Jürgen

Star der CommunityHans-Jürgen am 19.04.2024

Noch eine kurze Ergänzung zum Klarna Festgeld:
Ich habe gerade noch einmal festgestellt, dass Klarna das klassische Festgeld auch über Weltsparen anbietet. Da ist der Zinssatz dann aber noch einmal etwas geringer.
Vielleicht will man sich deshalb von der Direktanlage des klassischen Festgeldes verabschieden und nur noch das Festgeld+ selbst anbieten.
VG Hans-Jürgen

Anonymer PosterEugenalin (Gast) am 20.04.2024

Ja so werd ich das auch machen. Einfach auslaufen lassen und tschüss Klarna. Das Klarna Girokonto brauch und will ich nicht.