Funktionsreichste und beste Banking-App, die ich kenne

Im Mai 2016 eröffnete ich ein Konto bei N26, das mir als Zweitkonto dienen sollte. Die Eröffnung an sich fand ich zu 100 % positiv - vor allem, da sie dank Videoident und der Hilfe eines freundlichen Mitarbeiters schnell vonstatten ging. Der Login zum Onlinebanking war danach innerhalb von Minuten freigeschaltet. Meine Debit-Mastercard im Transparent-Design mit integriertem PayPass-NFC war innerhalb von 3 Tagen bei mir.

Onlinebanking

Das Banking funktioniert hauptsächlich über das Mobiltelefon und ist dabei meiner Meinung nach besser als die meisten mir bekannten Banking-Apps. Sie bietet auch alle Funktionen, die meiner Erfahrung nach bei anderen Direkt-Banken teilweise nur per Telefon, Brief oder „Web-Online-Banking“ durchgeführt werden können (Vgl. DKB und ING-DiBa). Zum Beispiel Funktionen wie die Kartensperrung und -entsperrung, die generelle Sperrung und Sperrung für Bargeld und NFC, Änderung von PINs, Karten bestellen, das Kartenlimit anpassen sowie den Dispo anpassen. Alles in allem finde ich die Funktionen gut und mehr als ausreichend.

Es gibt auch ein „Web-basiertes Banking“, welches ohne Smartphone aufrufbar ist. Allerdings sind soweit mir bekannt Überweisungen sowie Änderungen an Terminüberweisungen und wiederkehrenden Überweisungen nur mittels Smartphone-App durchführbar. Positiv finde ich, dass die Anwendungen gut miteinander verknüpft sind, was ich eigentlich ohnehin als eine absolute Voraussetzung sehe. Bei anderen Banken funktioniert das nach meiner Erfahrung nicht so gut (Vgl. DKB und ING-DiBa).

Das Online-Banking finde ich zudem sehr aufgeräumt und übersichtlich. Auch gefällt mir, dass ich bei jeder Lastschrift und jeder Zahlung eine Push-Nachricht erhalte. In der App kann ich einstellen, ab wann und zu welchem Ereignis ich benachrichtigt werden möchte. Ich habe z. B. jedes Ereignis ab jeder Summe aktiv.

Die Implementierung von MasterCard Secure finde ich auch sehr gut. Es kommt einfach eine Push-Benachrichtigung, bei der ich „Freigeben“ drücken kann und damit ist die Internet-Zahlung freigegeben.

Kundenservice

Ich hatte einmal das Problem, dass Push-Benachrichtigungen bzgl. der Lastschriften nicht mehr korrekt angezeigt wurden. In der App selbst waren sie noch zu sehen. Dennoch war es ärgerlich. Also habe ich den Kundenservice per In-App-Chat angesprochen. Ich habe mehrfach nachfragen müssen, was denn nun mit meiner Anfrage ist. Die Antworten an sich kamen schnell, allerdings meist ohne sachdienliche Hinweise.

Wochen später habe ich auf mehrere Nachfragen hin erfahren, dass es generell Probleme mit dem Anzeigen der Lastschriften gab und ca. eine Woche später funktionierten die Benachrichtigungen wieder.

Sonstiges

Außerdem finde ich gut, dass die Mastercard zwar eine Debit-Mastercard ist, aber eine Hochprägung hat und von den PoS-Terminals als „richtige“ Kreditkarte erkannt wird. Im Ausland (bspw. Frankreich oder Belgien) ist das gut, wenn ich tanke. Der Betrag plus etwas Puffer wird dabei „gesperrt“ und die nicht getankte Differenz wird später zurückgebucht.

Ich nutze kaum Bargeld. Daher stört es mich nicht, dass N26 kein eigenes ATM-Netz betreibt und nur drei Abhebungen mit der Mastercard im Monat kostenlos sind. Zudem nutze ich das Konto ohnehin nicht als Hauptkonto (ohne Gehaltseingang). Sind die kostenfreien Abhebungen ausgeschöpft, muss ich ca. 1,76 € bezahlen, was ich vergleichsweise ziemlich teuer finde. Für Abhebungen mit der Maestro-Card müsste ich für jede Abhebung 2 € entrichten.

Ansonsten habe ich über die Funktion „Cash26“ noch die Möglichkeit, in einem Partnerunternehmen (bspw. Real, Rewe, Penny, mobilcom, debitel und mehr) Geld abzuheben. Diese werden mir in der App angezeigt, wo ich auch auswähle, ob ich ein- oder auszahlen möchte. Dann wird ein Strich-Code generiert, der an der Kasse eingescannt werden muss. Abhebungen sind dabei meines Wissens kostenfrei, Einzahlungen sind pro Monat bis zu 100 € kostenfrei und kosten danach 1,5 % der einzuzahlenden Summe. Aufgrund der Gesetzgebung bzgl. Geldwäsche sind diese Transaktionen zudem auf 999 € pro 24 Stunden limitiert.

Negativ finde ich, dass ausgegebene Karten keine Girocards sind. Deshalb kann es bspw. zu Problemen beim Einkaufen kommen kann, da entweder nur Girocards akzeptiert werden oder das Kassen-Personal das Maestro-Logo mit der 16-stelligen Nummer sehen und dann abwiegeln à la „Wir akzeptieren keine Kreditkarten…“. Oder die Karte kann abgelehnt werden, weil das Terminal zwar Maestro, aber kein Online-Maestro (mit PIN) akzeptiert.