Menü
Tagesgeld 5,00%Festgeld 4,00%ForumDepotsETFs 
Suchen

Advanzia Bank Erfahrungsbericht #115von Advanzia Bank = Verbrecher

Negative Bewertung der Advanzia Bank

Kontoeröffnung

2006 bin ich durch einen Werbebanner-Klick auf die Kreditkarte der Advanzia Bank gestoßen. Die Beantragung und Zusendung lief, so weit ich mich erinnern kann, einfach und schnell ab. Ich verwendete die Karte bis 2008.

Onlinebanking und Kundenservice

Als ich die Begleichung eines Kartenumsatzes mit ein paar Tagen Verspätung durchführte, berechnete mir die Advanzia Bank höhere Sollzinsen, indem sie das für die Zinsberechnung maßgebliche Datum nachträglich vorverlegte.

Sollzinsen

Rechenbeispiel: Der Kunde macht am 1. März einen einzigen Kartenumsatz von 1.010 €. Die Rechnung für März kommt am 05.04., zahlbar bis 20.04. Wer bis dahin alles bezahlt hat, ist fein raus. Angenommen der Kunde hat sich vertippt und überwies zum 20.04. nur 1.001 €, also 9 € zu wenig. Das bemerkt er am 5. Mai, als die nächste Abrechnung kommt, und überweist den Fehlbetrag sofort zum 6. Mai.

Von anderen Banken kenne ich es so, dass der Kunde nun nur Sollzinsen für die 9 € zahlt und auch nur für den Säumnis-Zeitraum (21.04. bis 06.05.). Beim aktuellen Advanzia-Zinssatz von 19,94 % p. a. wäre der zu zahlende Betrag 7 Cent.

Die Advanzia Bank berechnet die Sollzinsen allerdings für den 01.03. bis 20.04. auf die vollen 1.010 €. Das ergibt 28,14 € plus die erwähnten 7 Cent. So was kann auch passieren, wenn man den vollen Betrag erst 3 Werktage später bezahlt, weil z. B. die Rechnung im E-Mail-Spam-Filter landete. Die Advanzia berief sich hierzu auf ihre AGB, wo dies festgehalten sei. Die betreffende Klausel konnte ich finden und lautete:

"Zahlen Sie bis zum in der Rechnung genannten Zeitpunkt den Gesamtrechnungsbetrag, verzichten wir auf die Geltendmachung von Kreditzinsen."

Mir erschien das nicht rechtens. Im BGB fand ich dann u. a. „§ 307 Inhaltskontrolle“ (Absatz 1). Dort ist formuliert, dass Bestimmungen in AGB klar und verständlich sein müssen, um eine unangemessene Benachteiligung zu vermeiden.

In meinem Fall betrugen die durch die nachträgliche Vorverlegung berechneten Sollzinsen 63 €. Zuvor hatte ich natürlich sämtliche, noch offene Umsätze und Zinsen auf den bei Fälligkeit noch offenen Teil sofort beglichen. Gegen die zu Unrecht verlangten 63 € habe ich mich aber gewehrt, die Karte sofort gekündigt und der Advanzia Bank unmissverständlich klargemacht, dass sie diese Sollzinsen von mir nicht bekommen wird.

Es ging weiter mit Drohungen (teilweise auch pampig), Mahngebühren, Verzugszinsen, Inkassobüro, einem zweiten Inkassobüro, Anwaltsschreiben, gerichtlicher Mahnbescheid und schließlich dem Showdown vor Gericht. Das gerichtliche Mahnverfahren wurde gegen mich eingeleitet und die Forderung wuchs in den 3 Jahren von 63 € auf 525 €. Auf Anraten meines Anwalts legte ich Widerspruch ein. Schlussendlich lehnte der Richter die Klage der Advanzia Bank ab. Dennoch kann ich diese Klausel immer noch in den AGB finden, wenn auch anders formuliert.

Onlinezugang

Nachdem ich meine Karte bereits gekündigt hatte, wurde das Onlinebanking eingeführt. Ich konnte es deshalb nie nutzen. Dennoch versuchte ich im Juni 2012, also etwa 3 Jahre nach der beendeten Geschäftsbeziehung, mich spaßeshalber mit meiner damaligen Kreditkartennummer online einzuloggen. Der Login klappte. Ich sah allerdings nur die Meldung, dass der Vorgang meiner MasterCard Gold an deren Inkassounternehmen weitergeleitet wurde und ich mich beim zuständigen Inkassobüro melden solle.

Auf meine zugegebenermaßen provokante Nachfrage antwortete mir die Bank, von Zugriffen auf die internen Daten meines Kartenkontos Abstand zu nehmen, weil der Vertrag gekündigt und eine Neuaufnahme der Vertragsbeziehung ausgeschlossen war. Das widersprach aber der Angabe im Bank-Impressum unter „Rechtliche Hinweise“. Dort stand, „dass der Kunde ein Recht auf Zugang zu seinen persönlichen Angaben und deren Berichtigung hat.“ Ich konnte es mir nicht verkneifen, der Bank das unter die Nase zu reiben. Ergebnis: „Ihr Zugang ist gesperrt.“

Ich fand es besonders negativ, dass die Bank sich nicht an ihre eigenen Zusagen hielt, wonach der Kunde die Berichtigung seiner Daten verlangen kann. Stattdessen schloss sie mich lieber ganz aus.

Fazit

Kontakt zum Kundenservice hatte ich ein paar Mal. Solange ich noch Kunde war und meine Rechnungen pünktlich und vollständig bezahlte, gab es keine Probleme. Die Antworten waren freundlich und trafen rasch ein. Das änderte sich prompt, als ich mich geweigert hatte, die überhöhten Zinsen zu bezahlen.

Mein negativer Gesamteindruck überwiegt deutlich bei der Bank. Sie verlangt zu hohe Zinsen, war in meine Fall uneinsichtig, log mich an und versuchte, psychischen Druck auszuüben. Wem es ähnlich geht und verklagt wird, der kann auf die folgende Präzedenzurteile verweisen, denn die von mir beanstandet Klausel ist, so weit mir bekannt, immer noch in Kraft: Amtsgericht Singen, Az. 11 C 167/10, Oberlandesgericht Oldenburg Az. 13 U 66/10, Bundesgerichtshof, Az. XI ZR 69/93.

Diese negative Bewertung zur Advanzia Bank wurde uns am 19.01.2017 vom Nutzer Advanzia Bank = Verbrecher übermittelt.
Zum Anbieter Zur KontoeröffnungAlle Erfahrungsberichte Alle BewertungenBewertung abgeben Bewertung abgeben