Postbank Erfahrungsbericht #116von Martino

Negative Bewertung der Postbank

Die Konstellation meines Falls ist sicher nicht alltäglich, aber gerade deswegen ist sie besonders aufschlussreich was den Service der Postbank betrifft.

Meine Mutter hat vor ca. 10 Jahren ein Girokonto bei der Postbank eröffnet. Nun ist meine Mutter vor ca. zwei Jahren dement geworden und ich wurde zu ihrem gesetzlichen Vertreter in allen Belangen erklärt. Zuvor gab es kurz einen anderen gesetzlichen Vertreter, der vom Betreuungsgericht ausgesucht wurde.

Um Zugriff auf das Konto zu erhalten, ging ich samt aller notwendigen Unterlagen in die nächste Postfiliale, um meine Vollmacht einzurichten. Der Mitarbeiter vor Ort machte sich von allem Kopien, ließ mich einen Antrag ausfüllen und sagte, dass in ca. einer Woche alles umgestellt sei. Auch die Vollmacht des ehemaligen Betreuers ließ ich widerrufen, da dieser nun nicht mehr vertretungsberechtigt war.

Als ich nach ca. zwei Wochen noch keine Post von der Postbank erhalten hatte, ging ich erneut in die Filiale. Der Mitarbeiter machte sich wieder Kopien (von den selben Unterlagen) und sagte nun, die Bearbeitung könne schon mal länger dauern. Das war zur Weihnachtszeit, von daher ist das ok.

Um es kurz zu machen: Es brauchte noch mehrere Anrufe, Besuche und mehr als vier Wochen, bis ich Zugriff auf das Konto hatte. Jedenfalls dachte ich das zu diesem Zeitpunkt. Aufgrund der Verzögerung musste ich meiner Mutter mehrere tausend Euro vorstrecken, was mir zum Glück auch möglich war.

Damit war die Geschichte aber auch vorerst nicht zu Ende. Während der langen Bearbeitung hatte sich der ehemalige Betreuer nämlich am Konto meiner Mutter bedient. Rechtlich ist das nicht so einfach wie man vielleicht denken mag. Da der Betreuer behauptete, ihm stünde das Geld zu, hätte ich meinerseits auf Rückgabe klagen müssen. Dafür war der Betrag in Höhe von ca. 200 € aber zu gering. Skandalös daran ist, dass der Kontozugriff erst mehrere Tage nachdem ich die Vollmacht zurückziehen ließ, erfolgte. Die Postbank hätte den Zugriff demnach gar nicht zulassen dürfen.

Erst nach mehreren Wochen der Nutzung des (zugegebenermaßen relativ guten) Onlinebankings stellte ich fest, dass ich keinen Zugriff auf das Sparbuch meiner Mutter hatte, obwohl mir dieses im Onlinebereich angezeigt wurde. Es folgten noch eine Reihe unerfreulicher Filialbesuche und Faxe meinerseits, die teilweise erst nach mehr als sieben Wochen (!) mit inhaltsleeren Textbausteinen beantwortet wurden.

Erst nach einem Brief an den Vorstand der Postbank (dies hatte mir mein Anwalt geraten), erhielt ich endlich Zugriff auf das Sparbuch sowie eine Textbaustein-Entschuldigung. Das Geld vom unerlaubten Zugriff habe ich nicht zurückbekommen. Die Postbank hat sich hier schlicht tot gestellt, wohl wissend, dass eine Klage bei der Schadenshöhe nicht lohnt. Ich habe jetzt für meine Mutter ein Konto bei der Konkurrenz eröffnet.

Insgesamt ist zum Kundenservice zu sagen, dass es scheint, als ob jeder nur daran interessiert wäre, das Gespräch schnellstmöglich zu beenden bzw. den Kunden möglichst freundlich abzuwimmeln. Einmal sagte mir der Filialleiter sogar ganz offen, dass ihn meine Anliegen nicht interessieren würden. Auf meine Frage, was ich denn falsch gemacht habe, sagte er nur "Gehen Sie einfach irgendwo anders hin!".

Diese negative Bewertung zur Postbank wurde uns am 23.12.2015 vom Nutzer Martino übermittelt.
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