Postbank Erfahrungsbericht #47von mmgata

Ich habe im Juli 2013 ein Girokonto bei der Postbank eröffnet. Grund dafür war das laut damaligen Werbeaussagen „dauerhaft kostenlose“ und beleglos geführte Online-Girokonto. Die Eröffnung ging, soweit ich mich erinnere, in einer Postfiliale mit Postbankservice problemlos vonstatten. Die Eröffnungsunterlagen dürften innerhalb von 2 Wochen nach Antrag im Briefkasten gewesen sein. Angesichts des langen Zeitraums kann ich dies leider nicht mehr sicher beantworten. Der Login ins Onlinebanking war aber nach Erhalt der Unterlagen möglich.

Onlinebanking

Die letzte Nutzung des Kontos war im März 2017, also vorca. 3 Monaten. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich wenigstens wöchentlich meine Buchungen geprüft, die Umsätze angeschaut und Überweisungen getätigt. Eine App gab es wohl, damit habe ich aber keine Erfahrungen gemacht.

Die Kontonutzung über das Online-Portal der Postbank empfand ich nach ausgiebiger Testzeit aber mehr als schlecht durchdacht. Es besteht die Möglichkeit, sich entweder anhand einer selbst gewählten „Postbank-ID“ oder der eigenen Kontonummer anzumelden. Interessanterweise erhielt ich jedoch mit beiden Zugangsarten zwei unterschiedliche Zugänge.

Mit dem Login über die Postbank-ID waren alle für mich relevanten Funktionen (siehe oben) erreichbar, bis auf die Nutzung des Kontaktformulars. Nur mit dem Login über die Kontonummer war das Kontaktformular für mich nutzbar.

Noch interessanter ist aber, dass diese zwei unterschiedlichen Zugänge auch unterschiedliche Speicher haben. So sind Überweisungsvorlagen, die ich im Zugang per Postbank-ID gespeichert hatte, nicht (!) über den Login per Kontonummer verfügbar. Das gleiche gilt für die für das mTAN-Verfahren hinterlegten Rufnummern: Die für den Login per Kontonummer freigeschalteten mTAN-Handynummern sind nicht automatisch für den Postbank-ID-Zugang freigeschaltet und andersherum.

Der Nutzen von zwei unterschiedlichen Zugängen mit unterschiedlichen Einstellungen und Speicher hat sich mir nie erschlossen, sondern nur für Frust gesorgt. Ich hätte gerne den Kundenservice dazu befragt und war bereits dabei, eine Nachricht über das Kontaktformular zu verfassen. Jedoch konnte ich diese leider nicht absenden, da ich über den „falschen“ Zugang eingeloggt war. Das war mir den Ärger dann auch nicht weiter wert.

Kundenservice

Noch schwerer wiegt in meinen Augen jedoch der Vertrauensverlust, den sich die Postbank durch das Abweichen von dem damaligen Werbeversprechen („dauerhaft kostenloses Girokonto“) geleistet hat. Dies hatte meines Wissens nach auch Abmahnungen von Verbraucherschutzzentralen nach sich gezogen.

Leider hatte ich der Änderung der Kontoführungsmodalitäten zu dem Zeitpunkt, als die Postbank entgegen ihres Versprechens doch Kontoführungsgebühren eingeführt hat, nicht fristgerecht widersprochen. Auf meinen verspäteten Widerspruch kam als Antwort lediglich ein vorformulierter Textbaustein, der die Kontoführungsgebühren erläutert hat. So blieb mir letztlich nichts anderes übrig als die Kündigung im März 2017.

Die Kündigung wurde äußerst schnell ausgeführt. Das Login in mein Onlinebanking war bereits nach wenigen Tagen nicht mehr möglich sowie der Zugriff auf meine Kontoauszüge, die bei meinem Kontomodell nur noch digital kostenfrei zur Verfügung gestellt wurden.

Der telefonische Kundenservice war, soweit ich ihn in Anspruch nehmen musste, sonst aber unkompliziert und hat jedes andere Anliegen direkt am Telefon meinem Wunsch entsprechend klären können. Ich habe bspw. einmal eine Telefonüberweisung vorgenommen und ansonsten ein paar Mal eine neue PIN anfordern müssen. Der Versand der PIN erfolgte binnen weniger Tage. Die Mitarbeiter waren freundlich und machten einen kompetenten Eindruck auf mich. Der Kundenservice war, soweit ich mich erinnere, auch abends um 20 Uhr noch erreichbar.

Fazit

Insgesamt überwiegen die negativen Erfahrungen jedoch derart stark und haben mich schließlich bereits nach 4 Jahren Nutzung zu einer Kündigung bewogen, sodass ich die Postbank nur mit „negativ“ bewerten kann.

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