Ich schätze die jährliche Zinszahlung bei Festgeldern

Die Bigbank aus Estland beobachte ich schon seit mehr als 10 Jahren. Aber erst im Jahr 2020 konnte ich mich zu einer Kontoeröffnung durchringen und 2022 habe ich schließlich das erste Festgeld dort abgeschlossen. Die Bank hat mir Zeit gelassen und nicht verlangt dass ich sofort nach der Kontoeröffnung Geld einzahle. Das fand ich schon mal ganz angenehm. Denn trotz des überdurchschnittlichen Zinsniveaus beschlichen mich immer wieder Zweifel. Die fingen schon beim Namen an: "Bigbank" aus Tartu im kleinen Estland? Das klang irgendwie protzig und überheblich. Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass "Big" nicht für "groß" steht, sondern für "Baltische Investment-Gruppe", aus der diese Bank einst hervorgegangen ist.

Die Kontoeröffnung gestaltete sich ähnlich einfach wie bei einer deutschen Bank. Ich konnte sogar das deutsche PostIdent-Verfahren nutzen. Und auch die Authentifizierung mittels Handy-TAN funktioniert problemlos über Ländergrenzen hinweg. Der gesamte Kontakt läuft ausschließlich digital über die Webseite und per E-Mail. Die Bank kommuniziert dabei in einem einwandfreien fehlerlosen Deutsch.

Soweit so normal. Dass ich mein Geld letztlich gerade dieser Bank anvertraut habe, hat aber noch zwei andere Gründe. Erstens muss ich als Ausländer in Estland keine Ertragssteuern zahlen, sondern erhalte den vollen Zinsertrag ausbezahlt und nehme die Versteuerung dann eigenverantwortlich im Rahmen meiner Steuererklärung vor. Zweitens habe ich bei der Bigbank die Option mir die Zinsen bei mehrjährigen Anlagen jährlich auszahlen zu lassen. Das ist nicht selbstverständlich: Bei der Zinsplattform Weltsparen bekommt man die Zinsen grundsätzlich erst zum Laufzeitende ausgezahlt. Somit profitiere ich bei der Bigbank von einem berechenbaren jährlichen Zusatzeinkommen. Und das ist eigentlich genau das, was ich als Anleger will.