„Die Standardprozesse bei der comdirect laufen nach meiner Erfahrung, aber alles aus der Reihe wird dann kompliziert...“

Die Standardprozesse bei der comdirect laufen nach meiner Erfahrung. Dazu zähle ich die zügige Kontoeröffnung per Postident-Verfahren und auch die Zusendung der Karten (Kreditkarte und Girokarte) sowie separat dazu die PINs. Innerhalb von ca. einer Woche konnte ich loslegen.

Das ist für mich aber nichts Außergewöhnliches. Heutzutage sollte sich eine eine Bank (vor allem eine Onlinebank) durch das Vertrauensverhältnis zum Kunden abheben – und da wird es nach meiner Erfahrung problematisch bei der comdirect.

Einmal kam es bei mir zu ungewollten Belastungen auf der Kreditkarte („fraud“), welche mir ohne weiteres erstattet wurden. Der Telefon-Support der comdirect erschien mir zwar sehr sympathisch, sehr gut erreichbar und professionell, konnte mir allerdings bei den Problemen mit den Umsätzen der VISA-Kreditkarte nicht selbstständig weiterhelfen. Ich musste mich selbst an den Kartendienstleister wenden und dieser ist nicht besonders kundenfreundlich (s. u.).

Kreditkartenumsätze sind schwierig zu reklamieren. Es beginnt schon damit, dass der Prozess umständlich per Fax beginnt. Im konkreten Fall wurden von einem Autovermieter (Touri-Parkplatzabzocke im Ausland) nachträglich ohne rechtliche Grundlage knapp 145 € abgebucht. Als ich mich an den Kundenservice wandte, erhielt ich lediglich diese Aussage: „Sie haben doch den Mietvertrag unterschrieben und im Kleingedruckten ist das sicher erwähnt.“ Selbst eine Nachricht an den Vorstand änderte nichts an der Situation.

Bei einer Abbuchung von 800 € oder 1.200 € wäre das Resultat identisch gewesen. Also hatte ich wohl noch Glück im Unglück. Schade finde ich es dennoch, wenn man als Kunde der Bank einfach hängen gelassen wird mit dem Hinweis: „Sie könnten sich einen Anwalt nehmen und im Ausland gegen den Vermieter oder den Dienstleister prozessieren.“ Um das Geld zurückzuerhalten, müsste ich einen Rechtsstreit gegen den Auto-Vermieter im Ausland führen, was ich aufgrund des geringen Betrages für abwegig halte.

Möglicherweise hängt das auch mit dem Kartendienstleister der comdirect zusammen, ich weiß es nicht. Interessanterweise konnte meine Frau jedoch vor Jahren bei einem ähnlichen Vorgang ohne weiteres den unrechtlich belasteten Betrag zurückerhalten. Sie ist allerdings Kundin bei einer anderen Bank.

Beim Onlinebanking des Girokontos finde ich die Funktion der Kostenkontrolle und Auswertung der Zahlungen mit der Möglichkeit, die Ausgaben zu kategorisieren, wirklich angenehm und ein tolles Gimmick.

Nutzerorientiert finde ich auch, dass ich die PINs für die Karten selber online nach Belieben ändern kann. Das Onlinebanking per TAN-Liste funktionierte bisher auch zuverlässig und Daueraufträge sowie „Vorlagen für häufige Überweisungen“ klappten einwandfrei. Diese Funktionen nutze ich aber lediglich drei bis vier Mal im Monat.

Bei der Kreditkarte finde ich die SMS-Benachrichtigung bei Umsätzen über 200 € super. Aber dies greift leider bei niedrigeren Fraud-Umsätzen ins Leere…

Ansonsten ist mir noch aufgefallen, dass ich mit meiner aktuellen Karte (gültig bis 2021) nicht kontaktlos zahlen kann, im Gegensatz zu meiner DKB VISA-Karte.

Ich habe letztendlich aufgrund des o. g. Falles das Vertrauen in die comdirect verloren und keine Karte akzeptiert. Ich werde die Bank wechseln.

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