Zinszahlung bei Direktanlage besser als über WeltSparen

Auf Klarna wurde ich durch Vergleichsseiten im Internet aufmerksam. Zu Anfang dieses Jahres bot die schwedische Bank einen verhältnismäßig hohen Zinssatz von 1,07 Prozent für zweijähriges Festgeld. Die Kontoeröffnung konnte ich überwiegend online erledigen, lediglich für das Postident musste ich das Haus verlassen. Dass man sich bei einer Auslandsbank mittels Postident legitimieren muss, mag auf dem ersten Blick ungewöhnlich erscheinen. Der Hintergrund ist, dass sich die Klarna Bank eines deutschen Dienstleisters bedient. Dabei handelt sich um den Einlagenservice der SWK-Bank in Bingen. Dieser Einlagenservice vertritt außer Klarna auch noch andere Auslandsbanken, wie z. B. die FCA Bank und die Credit Agricole.

Zur Vertrauensbildung hat bei mir der Umstand beigetragen, dass man es mit deutschsprachigen Mitarbeitern zu tun hat, die bei Fragen telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung stehen. Leider hat die Festgeldanlage einen kleinen eingebauten Fallstrick: Der Anlagebetrag wird nämlich mit dem tagesaktuell auf der Klarna-Webseite veröffentlichten Zinssatz verzinst. Das kann zum Nachteil des Kunden sein, wenn in der Zeitspanne zwischen Eröffnungsantrag und tatsächlichem Zahlungseingang gerade eine Zinsanpassung nach unten erfolgt. Es empfiehlt sich deshalb zügig zu überweisen und im Zweifelsfall beim Einlagenservice nachfragen. Außerdem sollte man beachten, dass sich die Festgeldanlage automatisch verlängert, wenn sie nicht bis 3 Tage vor Fälligkeit gekündigt wird. Die Kündigung kann formlos per E-Mail erfolgen.

Positiv erwähnen möchte ich noch, dass die Zinszahlung für mehrjährige Anlagen bei Klarna grundsätzlich jährlich, d. h. das erste Mal nach zwölf Monaten, erfolgt. Man muss sich also nicht bis zum Ende der Laufzeit gedulden. Diese Praxis ist nicht selbstverständlich. Letztlich habe ich mich gerade deswegen bewusst für Klarna und nicht für ein Angebot der Zinsplattform Weltsparen entschieden. Denn bei Weltsparen werden die Zinsen für Festgeld in der Regel erst nach Ende der Laufzeit ausgezahlt. Das können im Extremfall 10 Jahre sein. Vorher sieht man dort keinen Cent.