Norisbank Erfahrungsbericht #12 von Ekkehardt

Ich habe im März 2008 ein Girokonto (Top-Girokonto) bei der Norisbank eröffnet. Hier geht mein Gehalt sowie meine Rente ein. Im Laufe der folgenden Jahre habe ich zwei Tagesgeldkonten (Top-Zinskonto), zwei Sparkonten für meine Enkel (noris Sparcard) sowie eine Kreditkarte (MasterCard) abgeschlossen. Ein Festgeldkonto (noris Termingeld) habe ich außerdem mit einer Laufzeit von einem Jahr im August 2017 abgeschlossen.

Ich hatte 2008 Probleme mit der Sparkasse, bei der ich mein Konto bis dahin hatte. Diese hatte nach Ablauf einen von mir eingereichten Scheck zurückgebucht, obwohl dieser bereits mehrere Tage wertgestellt war. Außerdem verlangte die Norisbank im Gegensatz zur Sparkasse keine Kontoführungsgebühren.

Alle Konten habe ich direkt in einer Filiale der Norisbank eröffnet und mich auch dort verifizieren lassen. Wie lange es dauerte, bis ich alle relevanten Dokumente bekam, weiß ich nicht mehr. Die Kontoeröffnung liegt einfach schon zu weit zurück. Der „Umzug“ aller festen Zahlungsverbindlichkeiten, die bei der Sparkasse eingerichtet waren, erfolgte durch die Norisbank schnell und völlig unkompliziert.

Onlinebanking

Das Onlinebanking stand mir wahrscheinlich direkt von Anfang an zur Verfügung, ich kann mich allerdings nicht mehr genau erinnern. Seither nutze ich das Onlinebanking sehr regelmäßig - täglich kontrolliere ich zumindest alle Ein- und Ausgänge.

Das Onlinebanking empfinde ich als gut. Ich vermisse nichts und mir fällt nichts als sonderlich negativ auf. Dienstlich nutze ich das Portal der Commerzbank. Das empfinde ich als wesentlich unübersichtlicher und störungsanfälliger.

Früher habe ich für alle Transaktionen eine TAN-Liste genutzt. Mittlerweile bin ich allerdings auf photoTAN umgestiegen. Im Urlaub nutze ich auch manchmal smsTAN.

Die Norisbank bietet eine App an. Diese nutze ich allerdings nur, wenn ich im Urlaub bin oder aus anderen Gründen nicht den Computer nutzen kann.

Probleme

Das aktuelle Festgeldkonto habe ich der Einfachheit halber direkt bei der Norisbank ohne einen weiteren Zinsvergleich mit anderen Banken angelegt. Ich benötige das Geld erst Ende diesen Jahres für die Auslösung eines Eigenheimkredites (Zinssatz war 0,2 %). Nun wurde allerdings ohne meine Zustimmung der Anlagebetrag zu den aktuellen Konditionen von 0,05 % erneut angelegt.

Auf der Internetseite der Norisbank findet sich die folgende Aussage:

Zum Ende der Laufzeit schreiben wir Ihnen den gesamten Anlagebetrag plus Zinsen gut. Sie erhalten eine Zinsabrechnung und die Möglichkeit, Ihr Termingeld zu den dann gültigen Konditionen zu verlängern.

In den AGB der Norisbank findet sich außerdem dieser Abschnitt:

5. Prolongation: Zum Ablauf der jeweiligen Termingeldvereinbarung erteilt die Bank ein Prolongationsangebot. Sofern die Bank bis zum Ablauf der Laufzeit keine anderweitige Weisung vom Kunden erhält, ermächtigt der Kunde die Bank, das noris Termingeld automatisch für die gleiche Laufzeit zu den gleichen Bedingungen und zu dem im Prolongationsangebot mitgeteilten Zinssatz zu verlängern.

Ich habe folglich auf ein Prolongationsschreiben gewartet. Dieses ist bis heute nicht bei mir angekommen - Tage nach Ablauf des Festgeldes. Daraufhin habe ich beim Kundenservice der Norisbank angerufen, um hier nachzuhaken. Die Kundenberaterin gab mir die Auskunft, dass ich 3 Monate vor Ablauf hätte kündigen müssen. Mein Anlagebetrag wurde nun automatisch um 2 (!) Jahre bis 2020 verlängert. Mein ursprüngliches Festgeld war allerdings nur 1 Jahr. Die Aussagen auf der Webseite und in den AGB widersprechen offensichtlich dem Vorgehen der Norisbank.

Ich habe nun seit dem 22.08.2018 vier E-Mails und zusätzlich auch zwei Kontaktanfragen über die Internetseite der Norisbank geschrieben mit der dringenden Bitte um Rückruf (ich hatte zuerst die Telefon-PIN nicht zur Hand). Ich habe bis jetzt weder eine Antwort noch einen Rückruf erhalten. Die Beraterin in der Kundenhotline empfand ich als emotionslos und nur mäßig freundlich. Ich fühlte mich nicht als Mensch, sondern als Ware. Außerdem schien mir die Dame nicht sonderlich kompetent zu sein. Ich wurde von ihr bezüglich der 3 Monate Kündigungsfrist auf die AGB verwiesen, welche ihre Aussage offensichtlich nicht unterstützen (s. o.). Das ist meiner Meinung nach Betrug am Kunden.

Nachtrag vom 30.08.2018

Mittlerweile habe ich über die Hotline mit freundlichen und verständnisvollen Mitarbeitern sprechen können. Diese haben eingeräumt, dass ich ein Angebot hätte bekommen müssen, dies aber versäumt wurde. Gestern (29.08.2018) war das Festgeldkonto urplötzlich, ohne nochmalige Ankündigung, aufgelöst und der Betrag auf meinem Referenzkonto gutgeschrieben. Bestimmt bekomme ich nun noch irgendwann einen Brief dazu. Nach einigen Tagen Ärger und Arbeit bin ich mit dieser Lösung nun zufrieden.