Wer möglichst wenig Aufwand für Sparen und Investment aufbringen will, ist bei der ING gut aufgehoben, dafür aber auch mit weniger Rendite

Seit 2010 bin ich mit einem Tagesgeldkonto und einem Fondsdepot Kunde bei der ING-DiBa. Die Kontoeröffnung hat meiner Meinung nach einfach funktioniert.

Nachdem ich mich einloggen konnte, gab ich sofort einen Lastschrift-Einzug in Auftrag und das Geld wurde von meinem Girokonto bei meiner Hausbank abgebucht. Als dieses jedoch ca. eine Woche später noch immer nicht auf meinem Tagesgeldkonto gutgeschrieben war, rief ich beim Kundenservice (damals noch per kostenpflichtiger Mehrwertnummer, mittlerweile gratis) an. Die Dame am anderen Ende der Leitung habe ich als unfreundlich in Erinnerung. Innerhalb weiterer 1‑2 Tage gelangte das Geld dann aber auf mein Tagesgeldkonto.

Um solche Wartezeiten zu verkürzen, überweise ich das Geld seither direkt vom Konto meiner Hausbank mittels Internetbanking. Dann ist das Geld am nächsten Tag auf meinem Tagesgeldkonto bei der ING-DiBa. Vom Tagesgeldkonto auf das Girokonto bei meiner Hausbank geht es auch schnell.

Als ich einmal meinen Familiennamen ändern wollte, konnte ich dies über ein online bereitgestelltes Formular tun, welches ich per E-Mail verschickte. Hier verlief alles reibungslos. Seither war es für mich nicht mehr erforderlich, mit Mitarbeitern der ING-DiBa per E-Mail oder Telefon in Kontakt zu treten.

Die Handhabung von Tagesgeldkonto und Fondsdepot (für Kunden in Österreich gibt es leider keinen Broker, sondern nur eine Auswahl an Fonds) funktioniert meiner Meinung nach sehr einfach und ist übersichtlich. Die Umsätze auf meinem Tagesgeldkonto von 2010 kann ich mir immer noch online ansehen.

Beim Fondsdepot steht eine auf mittlerweile ca. 100 angewachsene Auswahl an Investmentfonds zur Verfügung, wobei viele auch mit einem Sparplan beziehbar sind. Hin und wieder gibt es Angebote mit 0 % Ausgabeaufschlag, ansonsten hat man 50 % Rabatt auf den Ausgabeaufschlag.

Was jedoch bei den Fonds die meisten Kosten verursacht, sind die hohen Verwaltungskosten. Viele Fonds haben 2 % Verwaltungskosten pro Jahr, manche sogar noch mehr. Diese werden automatisch aus den Fonds abgezogen und man bekommt es eigentlich gar nicht mit. Ein weiterer Nachteil ist meiner Ansicht nach, dass die meisten angebotenen Fonds in der Vergangenheit eine sehr hohe Performance erwirtschaftet haben, was jedoch keinen Aufschluss über die weitere Entwicklung geben kann.

Als besonderen Witz sehe ich die selbst aufgelegten, neuen Global-Index-Portfolios (ETF-Dachfonds) der ING-DiBa mit einer Total Expense Ratio (TER) von 1,35 %. Um ein paar ETFs auszuwählen, kassiert die ING-DiBa hier ca. 1 % im Jahr. Ich empfehle hier lieber, selbst zwei bis drei Stunden Zeit zu investieren und eigenständig über einen Broker ETFs zu kaufen.

Die Kapitalertragsteuer wird für österreichische Kunden automatisch an das Finanzamt abgeführt.

Mein Fazit zum Sparen mit der ING-DiBa:

Wer möglichst wenig Zeit und Aufwand für Sparen bzw. Investment aufbringen will, ist mit der besonders einfachen Onlineplattform der ING-DiBa sicher gut aufgehoben. Wenn sich jedoch jemand ein paar Stunden jährlich Zeit nimmt, kann er woanders bestimmt eine deutlich höhere Rendite erzielen.